Gerhard Schröder (Pastor)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gerhard Schröder, auch Scroderus, Schrotter (* um 1530 in Ootmarsum;[1]16. November 1601 in Lübeck) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher, Hauptpastor der Lübecker Petrikirche und Senior des Geistlichen Ministeriums.

Er studierte ab April 1549 an der Universität Rostock,[2] ab Dezember 1554 an der Universität Wittenberg[3] und wurde hier 1556 Magister.[4] Im Mai 1558 kam er erneut an die Universität Rostock.[5]

1561 wurde er Prediger an der Lübecker Petrikirche und 1569 als Nachfolger von Reimar Kock ihr (Haupt)Pastor. Anfang der 1570er Jahre vertrat er Lübeck im Ministerium Tripolitanum in den Einigungsverhandlungen im Vorfeld der Konkordienformel, insbesondere beim Konvent von Bergedorf 1574.[6]

Ab 1596 war er zugleich Senior des Lübecker Geistlichen Ministeriums. Als Senior war er sowohl Gegenüber (als gewählter Vertreter der Pastorenschaft) als auch Stellvertreter des Superintendenten Andreas Pouchenius der Ältere und nach dessen Tod ein Jahr lang der amtierende Leitende Geistliche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck.

Ein Epitaph oder Denkgemälde ist nicht überliefert.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. So normiert das Rostocker Matrikelportal die Eintragung Schröder als Otmartsensis; die Bezeichnung als Westphalus in der Wittenberger Matrikel widerspricht dem nicht, da Oootmarsum/Ottmarsheim eine Kommende der Deutschordensballei Westfalen war. Die GND (Stand vom 30. Januar 2016) nennt dagegen (weniger wahrscheinlich und dem Westphalus widersprechend) Hamburg-Othmarschen
  2. Eintrag der Immatrikulation im Rostocker Matrikelportal
  3. Karl Eduard Förstemann, Gotthold Naetebus: Album Academiae Vitebergensis: Ab a.Ch. MDII usque ad a. MDLX, Band 1, Tauchnitz, 1841, S. 300
  4. Die Baccalaurei und Magistri der Wittenberger philosophischen Fakultät: 1548 - 1560 und die öffentlichen Disputationen derselben Jahre. Halle: Niemeyer 1891, S. 17
  5. Eintrag der Rezeption im Rostocker Matrikelportal
  6. Wolf-Dieter Hauschild: Kirchengeschichte Lübecks. Christentum und Bürgertum in neun Jahrhunderten. Lübeck: Schmidt-Römhild 1981, ISBN 3-7950-2500-1, S. 266, 268
VorgängerAmtNachfolger
Georg BartSenior des Geistlichen Ministeriums in Lübeck
15961601
Joachim Dobbin