Gerichtsbezirk Flitsch
Ehemaliger Gerichtsbezirk Flitsch | |
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(slowenisch: Bovec) | |
(italienisch: Plezzo) | |
Basisdaten | |
Kronland | Görz und Gradisca |
Bezirk | Tolmein |
Sitz des Gerichts | Flitsch (Bovec) |
zuständiges Landesgericht | Görz |
Fläche | 363,53 km2 (1910) |
Einwohner | 5.621 |
Aufgelöst | 1919 |
Abgetreten an | Italien
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Der Gerichtsbezirk Flitsch (slowenisch: Bovec, italienisch: Plezzo) war ein dem Bezirksgericht Flitsch unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca. Flitsch war der flächenmäßig zweitgrößte Gerichtsbezirk der Grafschaft Görz und wies die geringste Einwohnerzahl sowie die geringste Bevölkerungsdichte aller Gerichtsbezirke auf.
Der Gerichtsbezirk umfasste Gebiete in der heutigen, slowenischen Region Goriška an der Staatsgrenze zu Italien und gehörte zum Bezirk Flitsch. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten, nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Gebiet großteils an Jugoslawien.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtsbezirk Flitsch wurde um 1850 infolge der Auflösung der ursprünglichen Patrimonialgerichtsbarkeit in der Gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca sowie wie im gesamten Kaisertum Österreich geschaffen. Der Gerichtsbezirk unterstand dem für die gesamte Grafschaft zuständigen Landesgericht Görz, das wiederum dem Oberlandesgericht Triest, das am 1. Mai 1850 seine Tätigkeit aufnahm, unterstellt war.[1] Auch nachdem Görz und Gradisca bzw. Triest sowie Istrien vom ursprünglichen Kronland Küstenland ihre Selbständigkeit als Kronland erlangten, blieb das Oberlandesgericht Triest die oberste Instanz für den Gerichtsbezirk Flitsch.
Der Gerichtsbezirk Flitsch bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Kirchheim und Tolmein den Bezirk Tolmein.[3] Zuletzt war auch der Gerichtsbezirk Karfreit Teil des Bezirks Tolmein.
Der Gerichtsbezirk Flitsch wies 1910 eine Bevölkerung von 5.621 Personen auf, von denen 5.528 Slowenisch als Umgangssprache angaben. Weiters lebten im Gerichtsbezirk 26 Deutschsprachige, 8 Italienischsprachige und 59 Anderssprachige oder Staatsfremde.[4]
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Flitsch zur Gänze Italien zugeschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Gebiet an Jugoslawien, heute ist es Teil der Gemeinde Bovec in Slowenien.
Gerichtssprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die sieben Gemeinden Bovec (Flitsch bzw. Plezzo), Čezsoča, Log (Breth), Serpenica, Soča, Trenta und Žaga.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Allgemeines Reichs-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kaiserthum Oesterreich. 1850, XLI. Stück, Nr. 138: „Verordnung des Ministers der Justiz vom 6. April 1850 […]“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium für das Österreichisch-Illyrische Küstenland. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1918, S. 24
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium für das Österreichisch-Illyrische Küstenland. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1918 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder)