Germania (Biermarke)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ehemalige Germania-Brauerei in Münster mit dem denkmalgeschützten Turm von ca. 1900

Der Name Germania wurde von einigen Brauereien zuzeiten des deutschen Kaiserreiches oft für Biermarken verwendet, so zum Beispiel von der

Die große chinesische Tsingtao-Brauerei wurde 1903 in der deutschen Kolonie Tsing-tau (heute Qingdao) als Germania-Brauerei gegründet.

Mittlerweile werden Biere unter dem Namen Germania als No-Name-Produkt im unteren Preissegment u. a. von der Eichbaum Mannheim gebraut.

Germania-Brauerei Münster

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aktie über 100 RM der Germania Brauerei F. Dieninghoff AG vom 13. November 1941

Gegründet wurde die Brauerei am Spiekerhof in Münster, wo die Brautradition seit dem 13. Jahrhundert überliefert ist. 1899 wurde die Brauerei in die Neustadt zur Grevener Straße verlegt, wo die Brauerei stark expandierte und 1926 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.

In der Blütezeit wurden neben dem Export auch das Edel-Pils, das Bockbier und ein Doppelbock sowie das Kraft-Malzbier, alle unter dem Namen Germania vertrieben.[2]

Noch um 1960 gehörte Germania Brauerei F. Dieninghoff GmbH in Münster mit einem Jahresausstoß von 600.000 Hektolitern zu den großen Brauereien des Bundesgebietes. Die Germania Brauerei fusionierte 1963 mit der Dortmunder Union-Brauerei. Das münsterische Unternehmen wurde als eigenständige GmbH und Betriebsstätte der Dortmunder Brauerei weitergeführt. In den 1970er Jahren bewirkten Umsatz- und Fertigungsverlagerungen zur Dortmunder Union-Brauerei Umsatzverluste bei der Germania Brauerei. Im Jahre 1984 beschloss die Konzernleitung, die Bereiche Produktion und Abfüllung im münsterischen Unternehmensteil zu schließen.[3]

Das Hauptgebäude der ehemaligen Brauerei wurde 1989 in ein Erlebnisbad Germania Therme umgebaut. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führten 2001 zur Schließung der Germania Therme. Am ehemaligen Standort der Brauerei entstand bis 2009 unter Integration der denkmalgeschützten Bausubstanz[4] das neue Stadtviertel Germania Campus.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Heuweg-Werke, Hannover. Hannoversche Eishaus- und Waren-Einkaufsgesellschaft m.b.H. In: Paul Siedentopf (Haupt-Schriftleitung), Karl Friedrich Leonhardt (Zusammenstellung des Bildmaterials): Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahr 1927, Jubiläums-Verlag Walter Gerlach, Leipzig 1927, S. 91
  2. Das Brauhaus zum Kiepenkerl in: Westfalenspiegel 1958
  3. Henning Stoffers: Germania Brauerei Münster. Abgerufen am 22. März 2022.
  4. Verzeichnis der Baudenkmäler der Stadt Münster, Stand 30. Juni 2015 (Memento des Originals vom 20. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.muenster.de
  5. Historie - Home. In: Germania Campus. (germaniacampus.de [abgerufen am 16. August 2017]).