Gersdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 46′ N, 12° 42′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Zwickau | |
Höhe: | 315 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,69 km2 | |
Einwohner: | 3756 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 388 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09355 | |
Vorwahl: | 037203 | |
Kfz-Kennzeichen: | Z, GC, HOT, WDA | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 24 070 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 192 09355 Gersdorf | |
Website: | www.gemeinde-gersdorf.de | |
Bürgermeister: | Erik Seidel (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Gersdorf im Landkreis Zwickau | ||
Gersdorf ist eine Gemeinde des Landkreises Zwickau in Sachsen.
Geografie und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt in einem Tal entlang des Verlaufs des Hegebaches. An der südlichen Grenze des Ortes beginnt das Erzgebirge, Gersdorf selbst liegt im Erzgebirgischen Becken.
Parallel zur Ortslage verläuft die B 180, welche an der Grenze zu Oberlungwitz die B 173 kreuzt, durch das Gemeindegebiet. Die Gemeinde ist auch über die Anschlussstellen Hohenstein-Ernstthal und Wüstenbrand (A 4) sowie Stollberg-Ost und Stollberg-West (A 72) erreichbar. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich an den Strecken Dresden–Werdau und Stollberg–St. Egidien.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadt Oberlungwitz im Landkreis Zwickau | ||
Gemeinde Bernsdorf im Landkreis Zwickau | Stadt Lugau im Erzgebirgskreis | |
Gemeinde Hohndorf im Erzgebirgskreis | Stadt Oelsnitz im Erzgebirgskreis |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gersdorf wurde um das Jahr 1169 als typisches Waldhufendorf gegründet. Dieses Datum ist jedoch fiktiv und kann urkundlich nicht bestätigt werden, es wurde zur Austragung einer 800-Jahr-Feier 1969 gewählt. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Gersdorfer Kirche im Jahr 1320. Um diese Zeit kamen nachweislich fränkische Siedler ins Land. Benannt wurde der Ort nach dem Lokator Gerhard oder Gerfried.
Mit dem Übergang vom 14. zum 15. Jahrhundert kamen die zum Herrschaftsbereich der Schönburger gehörenden Einwohner langsam in Erbuntertänigkeit.
Im 19. Jahrhundert brachte Steinkohlenbergbau im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier und Textilindustrie einen bedeutenden industriellen Aufschwung. Während der Bergbau 1944 eingestellt wurde, blieb die Textilindustrie bis in die DDR-Zeit hinein bestehen. Zwischen 1913 und 1960 führte die Überlandstraßenbahn Hohenstein-Ernstthal – Gersdorf – Oelsnitz durch den Ort.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahlen seit 1998 beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:
bis 1900
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bis 1998
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ab 1998
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- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 14 Sitze im Gersdorfer Gemeinderat wie folgt:
- Kommunale Wählergemeinschaft Gersdorf: 6 Sitze
- AfD: 3 Sitze
- CDU: 2 Sitze
- Freie Wähler Gersdorf: 2 Sitze
- Linke: 1 Sitz
Wahlvorschlag | 2024[2] | 2019[3] | 2014[4] | ||||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | ||
Kommunale Wählergemeinschaft Gersdorf | 6 | 40,9 | 8 | 53,6 | 9 | 59,2 | |
AfD | 3 | 23,3 | 1 | 15,2 | – | – | |
CDU | 2 | 15,7 | – | – | – | – | |
Freie Wähler Gersdorf | 2 | 15,0 | 2 | 12,8 | 4 | 26,0 | |
Linke | 1 | 5,2 | 1 | 9,2 | 1 | 10,4 | |
Grüne | – | – | 1 | 9,2 | – | 4,4 | |
Wahlbeteiligung | 72,7 % | 64,9 % | 53,4 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister ist seit 2017 der parteilose Erik Seidel. Er gewann die Wahl gegen Steffen Kretzschmar (KWG). 2024 wurde er im Amt bestätigt.
Jahr | Kandidat | Vorschlag | Ergebnis (in %) |
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2024 | Erik Seidel | Seidel | 52,7 |
2017 | 58,2 | ||
2013 | Wolfgang Streubel | KWG | 60,1 |
2006 | 62,2 | ||
[…] | |||
1994 | Günter Löffler | KWG G | 76,3 |
Gemeindepartnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der baden-württembergischen Gemeinde Altlußheim wird seit 1990 eine Partnerschaft gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz-Tetzner-Museum (in der Hessenmühle)
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Drei Faschingsveranstaltungen mit dem „Sportler-Fasching“ des GFK am Samstag nach Aschermittwoch als Abschluss
- Brauereifest am ersten Samstag im Juni
- Siedlerfest
- Internationale Seniorenschwimmmeisterschaften am zweiten oder dritten Juli-Wochenende
- Kirchturmfest jeweils Ende August oder Anfang September
- Kirmes am zweiten Oktober-Wochenende
- Modellbahnausstellung am 3. Adventswochenende sowie 2. und 3. Wochenende im Januar
- Pyramidenfest am dritten Advent
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evang. Marienkirche, 1862–1865 von Carl August Schramm; mit großer Jehmlich-Orgel (1868/1913)[5]
- Bergbaulehrpfad
- Kunst- und Kulturzentrum Hessenmühle
- Glückauf-Brauerei
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grabstätten und Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof für Gersdorfer Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus: Anton Decker, Georg Martin, Louis Selbmann und Walter Lange.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gersdorf gibt es den Sportverein SSV Blau-Weiß Gersdorf mit etwa 1.000 Mitgliedern.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Kindler (1895–1976), HNO-Arzt und Hochschullehrer in Solingen, Berlin und Heidelberg
- Ludwig Ettmüller (1802–1877), Germanist
- Heinz Tetzner (1920–2007), Maler und Grafiker, Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse für sein Lebenswerk
- Jacqueline Montemurri (* 1969), Science-Fiction-Autorin
- Günther Müller (1925–2020), Dirigent und Musikwissenschaftler
- Günther Riedel (* 1928), Wirtschaftswissenschaftler, Hochschullehrer und Sachbuchautor
- Christian Friedrich Schultze (1944–2024), ehemaliger Volkskammer- und Bundestagsabgeordneter (SPD), Buchautor
- Franz W. Leberl (* 1945), österreichischer Photogrammeter und Professor für maschinelles Sehen und Darstellen[6]
- Detlef Hammer (1950–1991), Jurist und Offizier der Staatssicherheit der DDR
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Heinrich Drescher (1867–1938), Abgeordneter der SPD im Sächsischen Landtag
- Johannes Hempel (1929–2020), Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens; wirkte hier von 1955 bis 1959 als Pfarrer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rolf Vogel: Das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier. Hohenstein-Ernstthal 1992.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Gersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 22. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 22. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 22. August 2024.
- ↑ Die Geschichte von Gersdorf. ( des vom 15. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf www.gemeinde-gersdorf.de, abgerufen am 6. November 2014
- ↑ Büro des Rektorates - Medienarbeit - Technische Universität Graz: Revolutionäre Luftbildkamera: Universaltalent Franz Leberl erhält hochkarätige US-Auszeichnung. In: Informationsdienst Wissenschaft. 22. März 2012, abgerufen am 5. Oktober 2023.