Gesellschaft für Thermische Analyse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gesellschaft für Thermische Analyse e.V.
(GEFTA)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 11. Juni 1974 in Clausthal-Zellerfeld
Sitz Darmstadt
Schwerpunkt Wissenschaftliche Gesellschaft, Chemische Gesellschaft
Vorsitz Dirk Walter[1]
Geschäftsführung Steffen Neuenfeld
Mitglieder ca. 300
Website [1]

Die Gesellschaft für Thermische Analyse e.V. (GEFTA) ist eine gemeinnützige wissenschaftliche Gesellschaft mit Sitz in Darmstadt. Sie wurde 1974 gegründet und hat heute etwa 300 persönliche, studentische sowie Unternehmens- und Institutsmitglieder. Die Mitglieder stammen zum großen Teil aus Deutschland, aber auch aus Österreich und der Schweiz.

Die Gesellschaft soll im deutschsprachigen Raum den Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen Fachleuten, die auf dem Gebiet der Thermischen Analyse und Kalorimetrie arbeiten, pflegen und verbessern. Anlässlich von regelmäßig stattfindenden Tagungen, wie der GEFTA-Jahrestagung, den Ulm-Freiberger-Kalorimetrietagen und dem Lähnwitzseminar, berichten Mitglieder und Gäste über ihre Aktivitäten und Arbeiten auf den genannten Gebieten. Dabei werden Details diskutiert, neue Fragestellungen aufgeworfen und Kontakte geknüpft.

Die GEFTA würdigt hervorragende Leistungen auf den Gebieten der Thermischen Analyse und Kalorimetrie durch den GEFTA-Wissenschaftspreis, den NETZSCH-GEFTA-Preis, NETZSCH-GEFTA-Förderpreis (für jüngere Wissenschaftler) sowie den TA Instruments-Industrieforschungspreis. Die Preise werden anlässlich nationaler oder internationaler Tagungen vergeben.

Ein weiteres Anliegen der GEFTA ist die Zusammenarbeit mit anderen nationalen Gesellschaften in Europa und eine angemessene Mitwirkung in internationalem Rahmen.

Derzeitige Arbeitskreise

  • Polymere
  • DSC-Kalibrierung
  • Thermophysik[2]

Die Ergebnisse stehen den Mitgliedern in verschiedener Form (Publikationen usw.) zur Verfügung.

Alle Mitglieder werden über diese gefta.org-Internetseiten (teilweise im geschützten Mitgliederbereich) über aktuelle Vereinsangelegenheiten und Neuigkeiten sowie Links zu den Themen „Thermische Analyse“ und „Kalorimetrie“ informiert.

Der Verein führt regelmäßig Fortbildungskurse durch, sowohl Einführungsveranstaltungen als auch für spezifische Anwendungen. Mit diesen Kursen gibt die GEFTA den auf diesem Gebiet Tätigen herstellerunabhängige und metrologisch fundierte Hilfestellungen im Umgang mit den einschlägigen Methoden.

Jährlich stattfindende Tagungen zu allen Themen und Anwendungen der Thermischen Analyse und Kalorimetrie. Die Tagungsorte und Organisatoren wechseln. Es werden auch binationale oder trinationale Tagungen gemeinsam mit ausländischen Gesellschaften (z. B. 2012 mit der Schweizerischen Gesellschaft für Thermische Analyse und Kalorimetrie (STK) in Saarbrücken, 2010 mit der polnischen Thermoanalysegesellschaft (PTKAT) und der tschechischen Arbeitsgruppe für Thermische Analyse (CWGTA) in Dresden, 2008 mit der französischen Thermoanalysegesellschaft (AFCAT) und der Schweizerischen Gesellschaft für Thermische Analyse und Kalorimetrie (STK) in Mulhouse, 2005 mit der niederländischen Thermoanalysegesellschaft (TAWN) in Rejswijk) bzw. thematische Tagungen mit anderen deutschen wissenschaftlichen Gesellschaften (z. B. 2007 mit der Fachgruppe Technik der Gesellschaft Deutscher Lebensmitteltechnologen (GDL) zum Thema Food Engineering Topics in Bremerhaven) durchgeführt.

Lähnwitz-Seminar

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lähnwitz-Seminar ist eine im Zweijahres-Rhythmus in Rostock stattfindende internationale Tagung zu innovativen Themen der Kalorimetrie:

  • 1996 "Temperature Modulated Calorimetry"
  • 1998 "Investigation of Phase Transitions by Temperature Modulated Calorimetry"
  • 2000 "Frequency and Time Dependent Heat Capacity"
  • 2002 "Thermodynamics and Calorimetry of Small Systems"
  • 2006 "Transitions far from Equilibrium – Super-heating; Super-cooling"
  • 2008 "Calorimetry on a Nano-scale"
  • 2010/2012/2014/2016/2018 "Interplay between Nucleation, Crystallization, and the Glass Transition"

Die Tagung wird von der AG Polymerphysik des Instituts für Physik der Universität Rostock unter Leitung von Christoph Schick (Universität Rostock) und Günther W.H. Höhne (Technische Universität Eindhoven) organisiert. Die Lähnwitz-Seminare finden seit 1990 statt.

Kalorimetrietage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwerpunkt dieser im Zweijahres-Rhythmus stattfindenden Tagungsreihe sind alle Beiträge zur angewandten Kalorimetrie. Diese Tagungsreihe blickt auf eine fast 40-jährige Geschichte zurück. Die erste Veranstaltung fand 1975 als Ulmer Kalorimetrietage an der Sektion für Kalorimetrie der Universität Ulm auf Initiative von Günther W.H. Höhne (Technische Universität Eindhoven) und Wolfgang Hemminger (ehem. Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)) statt. Im Jahre 1995 wechselte der Veranstaltungsort mit der 11. Tagung von Ulm nach Freiberg an des Institut für Physikalische Chemie der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und wurde dort bis zur 20. Tagung 2013 von Gert Wolf als Ulm-Freiberger Kalorimetrietage fortgeführt. Mit der 21. Tagung wechselte wiederum der Veranstaltungsort an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig unter der Leitung von Stefan Sarge.

Jahrestagungen des Arbeitskreises Thermophysik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die jährlich an verschiedenen Orten stattfindenden Jahrestagungen des Arbeitskreises Thermophysik dienen dem Erfahrungsaustausch zu thermophysikalischen Fragestellungen wie z. B. der Entwicklung und Optimierung neuer Messmethoden in der modernen Materialwissenschaft, der Identifizierung geeigneter Referenzmaterialien oder der Auswertung von Ringversuchen.

Arbeitskreis Thermophysik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Arbeitskreis befasst sich mit der Untersuchung spezieller thermophysikalischer Fragestellungen mit dem Schwerpunkt der Messung thermophysikalischer Stoffeigenschaften, wie spezifische Wärmekapazität, Temperaturleitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit, thermische Ausdehnung und Strahlungseigenschaften (Emissionsgrad). Als wesentliche Aktivitäten werden Fachdiskussionen und der Erfahrungsaustausch, die Organisation und Durchführung von Ringvergleichen zum kritischen Vergleich von Messverfahren, die Vereinbarung von Kooperationen und gemeinsamen Projekten und die Zertifizierung von Referenzmaterialien gesehen.

Arbeitskreis Polymere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Arbeitskreis befasst sich mit besonderen Problemen der Thermischen Analyse an Polymersystemen. Schwerpunkte der Arbeit sind die Bestimmung charakteristischer Kenngrößen mittels Methoden der Thermischen Analyse, Durchführen von Ringvergleichen an Polymersystemen, der Auswahl polymerbasierter Referenzmaterialien für die Thermische Analyse und der Untersuchung von thermoanalytischen Fragestellungen mit Hilfe von gekoppelten Methoden.

Arbeitskreis DSC-Kalibrierung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Arbeitskreis befasste sich mit der Erstellung von hersteller- und geräteunabhängigen Kalibriermethoden für die Dynamische Differenzkalorimetrie (DSC). Als Kalibrierparameter wurden dabei die Temperatur die Wärmemenge und der Wärmestrom im Aufheiz- bzw. im Kühlmodus gesehen. Die Ergebnisse der Arbeiten wurden in Form einer Vielzahl von Artikeln in wissenschaftlichen Fachjournalen publiziert sowie auf Fachtagungen vorgestellt.

Auszeichnungen/Preise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

GEFTA-Wissenschaftspreis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die GEFTA verleiht im Abstand von mindestens drei Jahren den GEFTA-Wissenschaftspreis. Die Preisträger können hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Thermischen Analyse und Kalorimetrie vorweisen. Das Preisgeld beträgt 3500 Euro.

Liste der Preisträger

Netzsch-GEFTA-Preis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Preis wird jährlich, aber alternierend als Hauptpreis oder Förderpreis für junge Wissenschaftler vergeben. Er wird für außergewöhnliche Leistungen auf den Gebieten der Thermischen Analyse und Kalorimetrie verliehen. Das Preisgeld beträgt 2000 Euro für den Hauptpreis bzw. 500 Euro für den Förderpreis.

Liste der Preisträger

F. Lavigne, Centre national de la recherche scientifique Chatenay-Malabry/F (Förderpreis)
J. Hanns, Universität Augsburg (Förderpreis)

TA Instruments Industrieforschungspreis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Preis wird nicht regelmäßig, aber oft aus Anlass von Jubiläumstagungen vergeben. Er ist für Wissenschaftler aus der Industrie vorgesehen, die außergewöhnliche Leistungen auf den Gebieten der Thermischen Analyse und Kalorimetrie im industriellen Bereich vorweisen können.

Liste der Preisträger

  • 1999 M. Dohn, BMW AG Dingolfing
  • 2004 K. Schmidtke, EADS München
  • 2014 L.H.H. Olde Damink, Matricel GmbH Herzogenrath

Ehrenmitglieder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]