Gestreifter Matapfel
Gestreifter Matapfel | |
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Synonyme | Berliner, Berliner Schafsnase, Runde Schafsnase, Steilapfel (auch Steul- oder Stoilapfel), Rettigapfel |
Art | Kulturapfel (Malus domestica) |
Herkunft | unbekannt; alte Landsorte, bereits im 18. Jahrhundert durch Christ beschrieben |
Abstammung | |
unbekannt | |
Liste von Apfelsorten |
Der Gestreifter Matapfel ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica) und gehört zur Gruppe der Matäpfel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sorte war bereits im 18. Jahrhundert stark verbreitet, wurde damals aber vermutlich unter anderen Namen beschrieben. Bekannte Synonyme sind Berliner, Berliner Schafsnase, Runde Schafsnase oder Steilapfel (auch Steul- oder Stoilapfel) in Wiesbaden und Rettigapfel in Collenberg-Fechenbach. 1869 wurde die Sorte mit folgenden Worten empfohlen: „Eine der allerbesten und ausdauerndsten Wirtschaftsfrüchte hiesiger Gegend“.[1] 1876 wurde der Apfel mit seinem aktuellen Namen von C. Thomae in einer Schrift über die Matäpfel korrekt benannt.[2] In dem, in den Jahren 1934 bis 1939 verfassten Manuskript von Richard Zorn wurde der Apfel erneut beschrieben und abgebildet.[3] Irrtümlicherweise wurde die Sorte im Jahr 1951 als anspruchsloser Apfel, erneut unter dem Namen Berliner Schafsnase, für einzelne Bezirke Hessen Nassaus zum Anbau empfohlen.
Sein Verbreitungsgebiet ist vorwiegend Südhessen. Er ist heute noch vereinzelt auf Streuobstwiesen zu finden. Mitte des letzten Jahrhunderts war er häufig in der Wetterau, Frankfurt, Main-Taunus und Wiesbaden anzutreffen. 2010 war der Gestreifte Matapfel Hessische Lokalsorte des Jahres.[4]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blüte und Frucht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blüte des Gestreiften Matapfels ist relativ spät und unempfindlich. Die Frucht ist recht groß, mit glatter Schale und grüngelber Grundfarbe, darüber lebhaft rot gestreift. Der reife Apfel hat zwar einen leichten Duft, aber auch eine wenig druckfeste Schale. Das mürbe Fruchtfleisch ist grün-gelblich-weiß, etwas säuerlich, sehr saftig, aber ohne besonderes Aroma.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gestreifte Matapfel reift Ende September bis Anfang Oktober und wird als Wirtschaftsapfel sowie für die Apfelweinerzeugung (Mostapfel) verwendet. Er ist genussreif ab November und haltbar bis Januar/Februar (Wintersorte).
Anbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gestreifte Matapfel wächst mittelstark bis stark und entwickelt eine sparrige (raumgreifende) Krone. Die Erträge des Baumes sind hoch und regelmäßig, tendieren aber zur Alternanz. Daher benötigt der Erziehungsschnitt besondere Sorgfalt und der Erhaltungsschnitt sollte mäßig ausfallen. Der Baum ist anspruchslos und auch für höhere Lagen geeignet, die Anfälligkeit für Obstbaumkrebs ist gering.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J.J. Trapp: Ausstellung zu Bingen 1869
- ↑ C. Thomae: Die Familie der Matäpfel in: Wiener Obst- und Gartenzeitung 1876, S. 72–80
- ↑ Richard Zorn: Apfelsorten unveröffentlichtes Manuskript 1934–1939, Nr. 236
- ↑ Faltblatt Lokalsorte 2010 ( des vom 16. April 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. des Pomologen-Vereins e. V. – Landesgruppe Hessen: Hessische Lokalsorte des Jahres 2010 (PDF; 383 kB)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Ludwig Christ – Vollständige Pomologie in zwei Bänden, Bd. I Kernobst, 1809
- August Friedrich Adrian Diel: Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten 8. Heft, 1806, S. 207
- Landesobstsortiment für Hessen-Nassau 1951