Gevekot
Gevekot (auch Gevekoth, Gevekothe, Gevekothen o. ä.) ist der Name eines westfälischen Patrizier- und Adelsgeschlechts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht stellte Lehnsleute des Stifts Minden.[1] Johann Gevekot war Bürgermeister zu Minden (1472–1514). Dessen Tochter Mette Gevekot war mit Hermann Borries, Bürgermeister zu Minden (1501–1539), verheiratet.[2] Ein weiterer Johann Gevekothe war 1521 Bürgermeister zu Minden.[3] Im 16. und 17. Jahrhundert erscheint die Familie in lippischen Urkunden als ritterbürtig. 1692 gehörte ihnen ein Hof bei Lemgo.[4] In der Lemgoer Nicolaikirche findet sich ein Epitaph der Familie. Dieser wurde 1732 von Daniel Gevekot beschädigt, als er mehrere Steine heraushaute, um diese als Beweisstücke in einem Gerichtsprozess zu verwenden.[5][6]
Als Dank für seine Loyalität erhob Fürst Leopold IV. von Lippe seinen Staatsminister Max Gevekot am 24. November 1905 in den erblichen lippischen Freiherrenstand.[7] Max Tochter Elisabeth heiratete 1900 Justus Adolf Wilhelm von Rosenberg-Gruszczynski (1877–1915), Sohn von Justus von Rosenberg-Gruszczynski.[8] Max Sohn Hans von Gevekot (1873–1926) war Amtsrichter in Bad Salzuflen 1906/11 und Detmold 1911/26.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Theodor Gevekoht (1798–1850), Kaufmann und Bremer Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
- Max von Gevekot (1845–1916), Jurist und 1900–1912 lippischer Staatsminister und Regierungschef im Fürstentum Lippe
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Rot drei silberner Fische pfahlweise gestellt, der beiden äußeren aufgerichtet, der mittlere Fisch gestürzt. Das ganze von einem silbernen querfließenden Bach überzogen. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein offener silberner Flug, der rechte Flügel silbern, der linke rot.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 5 (Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz), 11. Abt.: Sechshundertfünfundachtzig bürgerliche Wappen, Nürnberg 1920, S. 49 (uni-goettingen.de) und Tfl. 67 (uni-goettingen.de).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 58 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 139 (uni-duesseldorf.de).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Spießen (1901–1903), S. 58.
- ↑ Verein Herold (Hrsg.): Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, XIII. Jahrgang, Berlin 1885, S. 427 (Google Bücher).
- ↑ Wilhelm von Hodenberg: Hoyer Urkundenbuch, 1. Abtheilung, Hannover 1855, S. 408, Nr. 617 (Google Bücher).
- ↑ Otto Preuß: Die Baulichen Alterthümer des Lippischen Landes, 2. vermehrte und verbesserte Auflage, Detmold 1881, S. 61 (Google Bücher).
- ↑ Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking: Die Inschriften der Stadt Lemgo (= Die Deutschen Inschriften, Band 59; Düsseldorfer Reihe, Band 6), 2004, S. 43, 179.
- ↑ Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, Band 73, 2004, S. 119.
- ↑ Max Staercke (Hrsg.): Menschen vom lippischen Boden. Verlag der Meyerschen Hofbuchhandlung, Detmold 1936, S. 320–322.
- ↑ Dieter Siebeck: Hauptmann Justus von Rosenberg-Gruszczynski. (PDF; 212 kB) Heimat- und Verkehrsverein Höxter e. V., abgerufen am 4. August 2023.