Geweihbaum
Geweihbaum | ||||||||||||
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Geweihbaum (Gymnocladus dioicus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gymnocladus dioicus | ||||||||||||
(L.) K.Koch |
Der Geweihbaum (Gymnocladus dioicus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Geweihbäume (Gymnocladus) in der Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpiniaceae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie stammt aus dem östlichen Nordamerika.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kentucky-Geweihbaum wächst als großer Baum, der Wuchshöhen von 18 bis 30 Metern und Kronendurchmesser von 15 bis 18 Metern erreicht. Der Stammdurchmesser erreicht über 1,5 Meter. Freistehende Exemplare verzweigen sich schon kurz über dem Boden und bilden eine runde Krone, im geschlossenen Bestand bilden sich dagegen gerade, wenig verzweigte Stämme. Die dicke Borke ist grau oder grau-braun, sie ist grob, schuppig und unregelmäßig gefurcht. Das Holz ist schwer, der schmale Splint ist hellgelb, das Kernholz rötlich braun. Erwachsene Bäume bilden vor allem bei humosem Boden zahlreiche Ausläufer durch Wurzelbrut aus, die auch Steinplatten und Wege ausheben können.
Die Laubblätter sind doppelt gefiedert mit fünf bis neun Paaren Fiedern, von denen die untersten ein oder zwei nur einfach, die weiteren wiederum gefiedert sind. Selten wird ein letztes, einzelnes Endblättchen (Fieder) ausgebildet. Das gesamte Blatt ist 30 bis 90 Zentimeter lang und 50 bis 60 Zentimeter breit. Die einzelnen, fast sitzenden und ganzrandigen Blättchen sind eiförmig bis elliptisch, 5 bis 8 Zentimeter lang und sie sind spitz bis zugespitzt sowie an der Basis gerundet bis keilförmig. Der Austrieb der Laubblätter erfolgt dabei später als bei anderen Laubbäumen, die Blätter sind im Austrieb rötlich, die Herbstfärbung ist gelb.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Baum hat kein Feinreisig. Daher leitet sich der wissenschaftliche Gattungsname Gymnocladus aus den griechischen Worten gymnos für nackt und cladus für Zweig ab. Der deutsche Name Geweihbaum beschreibt, dass die groben Zweige der lichten Krone im blattlosen Zustand geweih-ähnlich aussehen.[2]
Es werden endständige, pyramidale Trauben gebildet, wobei die männlichen nur halb so groß sind. Die Blütezeit liegt im Frühsommer. Gymnocladus dioicus ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), worauf auch das wissenschaftliche Artepitheton dioicus Bezug nimmt. Die funktionell eingeschlechtigen, relativ kleinen, kürzer oder länger gestielten Blüten sind duftend und sternförmig. Sie sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der trichterförmige, feinhaarige Kelch ist grünlich-violett, rötlich mit schmalen und länglichen, spitzen Lappen. Die verwachsene Krone hat lange, schmale und längliche, fleischige und feinhaarige, innen weißliche und außen grünliche bis rötliche Zipfeln, alternierend zu den Kelchlappen. Die fünf kurzen und fünf langen, freien Staubblätter sitzen, jeweils abwechselnd, oben in der Kronröhre am Schlund. Der längliche, haarige Fruchtknoten ist oberständig mit konischem Griffel mit kopfiger, zweilappiger Narbe. Es ist ein Diskus vorhanden. Bei den männlichen Blüten kann ein Pistillode und bei den weiblichen Blüten können Staminodien vorhanden sein.
Die bei Reife braunen, flachen, holzig-ledrigen, meistens nicht öffnenden und bespitzten Hülsenfrüchte werden 15 bis 25 Zentimeter lang und 2,5 bis 5 Zentimeter breit. Sie bleiben lange am Baum hängen und enthalten drei bis acht Samen, die von einem klebrigen, süßlichen Fruchtfleisch umhüllt sind. Die sehr harten, abgeflachten und rundlichen, dunkelbraunen, glatten Samen sind etwa 1,5–1,9 Zentimeter lang.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet von Gymnocladus dioicus umfasst in Nordamerika den Süden von Ontario, Kanada und reicht in den USA von Kentucky und dem Westen Pennsylvanias bis nach Kansas, Nebraska und Süd-Dakota sowie dem nördlichen Gebiet von Louisiana als südliche Verbreitungsgrenze. Innerhalb dieses Verbreitungsgebietes ist der Baum vor allem in Flusstälern und Überschwemmungsgebieten zu finden. Im nordöstlichen Verbreitungsgebiet gehen Haine des Geweihbaums vermutlich auf bewusste Anpflanzungen durch nordamerikanische Indianer zurück. Der Geweihbaum ist nirgends häufig und nur in kleinen Gruppen oder einzelnen Exemplaren in Laubwäldern zu finden.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das schwere, dauerhafte Holz des Geweihbaums muss, da es leicht reißt, sorgfältig getrocknet werden, lässt sich dann aber gut bearbeiten und polieren.
Gymnocladus dioicus gilt als sehr hitze- und trockenheitsverträglich und wird daher im mittleren Westen gerne als Straßenbaum angepflanzt.
Im Amerikanischen wird der Geweihbaum als Kentucky Coffeetree bezeichnet. Dieser Name resultiert daraus, dass man früher die Samen röstete und daraus Kaffee braute. Die Samen enthalten jedoch auch für den Menschen leicht giftige Inhaltsstoffe. Vergiftungserscheinungen können nach dem Genuss von großen Mengen dieses Kaffee-Ersatzes auftreten.
Frisch sind die Samen und andere Teile der Pflanze sehr giftig, beim Erhitzen wird das Gift aber zerstört. Dasselbe Gift, Cytisin, kommt u. a. auch beim Goldregen, beim Ginster und beim Schnurbaum vor.
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John M. Row, Wayne Geyer: Kentucky Coffeetree. (PDF; 301 kB) In: Plant Guide. U.S. Department of Agriculture, NRCS, 2007, abgerufen am 17. November 2009 (englisch).
- Marilena Idžojtić: Dendrology: Cones, Flowers, Fruits and Seeds. Academic Press, 2019, ISBN 978-0-444-64175-5, S. 304.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gymnocladus dioicus bei Bioimages, Vanderbilt University.
- Interactive Distribution Map for Gymnocladus dioicus
- Gymnocladus dioicus bei Useful Temperate Plants.
- Gymnocladus dioicus bei Tree Library (Bilder).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Trees with Don Leopold - Kentucky coffeetree Video bei YouTube.
- ↑ Naturwissenschaftlicher Verein Würzburg: Geweihbaum, Gymnocladus dioicus. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2018; abgerufen am 4. Oktober 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.