Gickelhof
Gickelhof (ehemals auch Oberotterbach und Gickelhaus) ist die Wüstung eines Hofguts auf der Gemarkung des Külsheimer Stadtteils Steinbach im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gickelhof lag auf einer künstlichen Terrasse über dem Eichelbach, einem linken Zufluss des Otterbachs zur Erfa.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie auch die übrigen Höfe in der Umgebung entstand der Gickelhof als Rodungssiedlung des Hochmittelalters im zu Steinbach gehörigen Wald.[1] Im Jahre 1426 wurde der Gickelhof erstmals urkundlich als Oberotterbach erwähnt. Seit 1485 wurde er Gickelhaus genannt, war damals jedoch immer noch ein Außenposten des nahe gelegenen Otterhofes.[2] Während des Dreißigjährigen Krieges verödete der Hof, wurde jedoch nach 1652 wieder besiedelt.[3][4]
1668 fiel der Gickelhof zu Löwenstein-Wertheim.[1] Bis ins 18. Jahrhundert wurde der Hof vorwiegend als Schafstall genutzt.[2]
Um 1900 war der Gickelhof ein eigenständiger Hof mit etwa 100 Hektar Ackerfläche.[2] Um 1925 gelangte der Gickelhof wie die übrigen Sondergemarkungen der Umgebung ganz zur damals noch selbstständigen Gemeinde Steinbach.[1] Anfang der 1940er Jahre bestand der Ort noch aus zwei Höfen.[3][4] 1958 wurde der Ort Gickelhof aufgegeben und in der Folge wurden um 1960 fast alle Gebäude abgerissen,[2] noch bevor Steinbach am 1. Januar 1975 in die Stadt Külsheim eingemeindet wurde.[5]
Ein im Jahre 1803 errichtetes Forsthaus blieb zunächst noch weiter bestehen.[2] 2010 wurde schließlich auch das verlassene Forsthaus, das etwas südlich des Gickelhofs gelegen war, abgerissen.
Kleindenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bereich des ehemaligen Gickelhofes sowie der zugehörigen ehemaligen Feldscheune befinden sich zwei Kleindenkmale.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sophie Stelzle-Hüglin, Michael Strobel, Andreas Thiel, Inken Vogt (Bearb.): Archäologische Denkmäler in Baden-Württemberg. Herausgegeben vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2002, ISBN 3-89021-717-6, S. 170 (Nr. 261: Külsheim, Steinbach, TBB, Gickelhof).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e LEO-BW.de: Gickelhof. Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- ↑ a b c d e Geocaching.com: Lost Place Gickelhof. Online unter www.geocaching.com. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- ↑ a b W. Scheuermann (1940): Steinbach bei Wertheim. Geschichte eines fränkischen Bauerndorfes 1214 bis 1940. S. 161 ff.
- ↑ a b F. A. Ludwig (1943): Die Wüstungen in Nordbaden. S. 113 ff.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
Koordinaten: 49° 40′ 51,6″ N, 9° 25′ 30,4″ O