Giorgio Barberio Corsetti

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Giorgio Barberio Corsetti (* 1951 in Rom) ist ein italienischer Theaterregisseur, Opernregisseur, Dramaturg und Theaterschauspieler.[1]

Giorgio Barberio Corsetti studierte an der Accademia nazionale d’arte drammatica in Rom und gründete 1976 seine eigene Kompagnie, die La Gaia Scienza, und 1984 die Compagnia Giorgio Barberio Corsetti. Giorgio Barberio Corsetti nahm mit dem Studio Azzurro an der documenta 8 in Kassel teil.

Corsetti arbeitet an spartenübergreifenden Fragen und findet unkonventionelle Bühnenlösungen. Eine besondere Poetik von Sprache, Text, Ton, Bewegung und Video ist seinen Werken zu eigen. Durch experimentelle Ansätze beschreitet er stilistisch neue Wege.[2] Eine besonders intensive Auseinandersetzung fand mit dem Schaffen von Franz Kafka statt. Beim Theaterfestival Spielart 2001 in München überraschte er mit seiner Inszenierung von Kafkas Process. Er gründete 2001 die „Fattore K“ nach der Figur Herr K. von Franz Kafka.[3]

1999 wurde Giorgio Barberio Corsetti zum künstlerischen Direktor der Sektion Theater bei der Biennale di Venezia berufen.[2]

Die erste 1999 von ihm inszenierte Oper war Maria di Rohan am Teatro La Fenice. Anschließend realisierte er unter anderem die Opern Estaba La Madre (Luis Bacalov), Le Luthier de Venise (Gualtiero Dazzi) am Théâtre du Châtelet und die Die Hexen von Venedig von Philip Glass im Auditorium Parco della Musica in Rom.[2][4] 2018 produzierte er in Tokyo Bertolt Brechts Dreigroschenoper.[5]

Die Inszenierung Der Prozess wurde 1999 mit dem Prix Ubu ausgezeichnet. Corsetti erhielt den Europäischen Theaterpreis für „Neue Theaterrealitäten“.

Einzelnachweise

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  1. documenta 8 Katalog: Band 1: Aufsätze; Band 2: Katalog Seite 316; Band 3: Künstlerbuch; Kassel 1987, ISBN 3-925272-13-5.
  2. a b c Theater St. Gallen Giorgio Barberio Corsetti (Memento des Originals vom 16. Februar 2016 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.theatersg.ch abgerufen am 13. Februar 2016
  3. Fattore K. Abgerufen am 13. Februar 2016
  4. Mariinsky Theatre Giorgio Barberio Corsetti, abgerufen am 13. Februar 2016 (englisch).
  5. Nobuko Tanaka: Tokyo Festival looks to throw open some doors. In: The Japan Times. 10. Oktober 2018, S. 12.