Johann Castillon
Johann Castillon oder Giovanni Francesco Salvemini de Castillon, geboren als Giovanni Francesco Mauro Melchiorre Salvemini, (* 15. Januar 1708 in Castiglion Fiorentino, Toskana; † 11. Oktober 1791 in Berlin) war ein italienischer Mathematiker, Philosoph und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Giovanni Salvemini studierte in Pisa Mathematik und ging dann in die Schweiz, wo er seinen Namen änderte. Er lehrte in Lausanne und in Bern. 1751 ging er an die Universität Utrecht, um Mathematik und Astronomie zu lehren. Er erhielt 1754 eine Doktorstelle in Utrecht und wurde 1755 Professor. Drei Jahre später wurde er Rektor der Universität. 1764 ging er nach Berlin, wo er im darauf folgenden Jahr erster Astronom an der königlichen Berliner Sternwarte wurde. Seine ersten beiden Abhandlungen verfasste er über die Kardioide, der er diesen Namen gab. Er befasste sich auch mit Kegelschnitten und quadratischen Gleichungen. Castillon veröffentlichte den Briefwechsel zwischen Gottfried Wilhelm Leibniz und Johann I Bernoulli, bearbeitete Werke von Leonhard Euler und publizierte einen Kommentar zu Newtons Arithmetica Universalis. Er übersetzte auch Lockes Grundbegriffe der Physik ins Französische. 1753 wurde er Mitglied der Royal Society sowie der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen[1] und 1755 der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[2] Das einzige seiner Kinder, das ihn überlebte, war sein Sohn Frédéric de Castillon.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Discours sur l’origine de l’inégalité parmi les hommes (Gegenrede zu le Discours de Jean-Jacques Rousseau), 1756.
- Vie d’Apollonius de Tyane, par Philostrate, 1774.
- les Académiques de Cicéron, 1779, 2 Bände.
- Observations sur le système de la nature. Decker, Berlin, 1779.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Moritz Cantor: Castillon, Giovanni Francesco Mauro Melchior Salvemini. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 67–69.
- Otto Spiess: Castillon, Jean. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 174 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Johann Castillon. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch).
- Castilioneus im Catalogus Professorum Academiae Rheno-Traiectinae
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Band 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Band 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 57.
- ↑ Mitglieder der Vorgängerakademien. Jean (Giovanni Francesco Mauro Melchior) de Castillon. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 6. März 2015.
Personendaten | |
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NAME | Castillon, Johann |
ALTERNATIVNAMEN | Salvemini, Giovanni Francesco Melchiore (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | Mathematiker, Philosoph und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1708 |
GEBURTSORT | Castiglion Fiorentino |
STERBEDATUM | 11. Oktober 1791 |
STERBEORT | Berlin |