Schaumglas-Granulat

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Glasschaumgranulat
Glasschaumgranulat mit einer Körnung von 3–5 cm
Glasschaumgranulat mit einer Körnung von 3–5 cm
Herkunft
Rohstoffe Altglas und Zusätze
Primärenergieverbrauch (Herstellung) 750-1.600 kWh/m³[1]
Materialeigenschaften
Wärmeleitfähigkeit λ 0,07–0,11 W/(m K)[2]
Spezifische Wärmekapazität c 840-1.100 J/(kg K)[1]
Rohdichte ρ 130–220 kg/m³
Dampfdiffusionswiderstand μ 1–3[2]
Einsatz
Einsatzbereiche siehe Verwendung

Schaumglas-Granulat (Schaumglasschotter, Glasschaumschotter) ist ein mineralischer Leichtbaustoff, der aus reinem Altglas hergestellt wird und der Wärmedämmung und Stabilisierung dient. Das Granulat besteht aus gebrochenem Schaumglas und ermöglicht wärmebrückenfreies Bauen. Seine Eigenschaften sind hohe Druckstabilität, Sicherheit vor Schädlingen und Unverrottbarkeit. Das Material ist FCKW-frei, nicht brennbar und leicht zu verarbeiten, da es als lose Schüttung in die Baugrube eingebracht und verdichtet wird.

Die eingeschlossenen Luftporen in Verbindung mit der geringen Dichte zwischen 130 und 170 kg/m³ sorgt für eine gute Dämmwirkung.

Schaumglasschotter ist frostsicher nach DIN 52104-1 Prüfung von Naturstein; Frost-Tau-Wechsel-Versuch; Verfahren A bis Q.

Für die Herstellung wird Altglas vermahlen und unter Zugabe eines Bindemittels und eines Blähmaterials bis ca. 900 °C erhitzt. Durch Abkühlung und Erstarrung bricht das Material. Die entstandene lose Körnung hat eine geschlossene Zellenstruktur und feste Konsistenz.

Schaumglas-Granulat wird hauptsächlich als lastabtragende Perimeterdämmung unter Bodenplatten, als Straßen-Unterbau und zur Dämmung von Bauteilen eingesetzt.

Dämmung von Kellern, Bodenplatten und Gründungen

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Auf die üblichen Schichtaufbauten bei Dämmung gegen das Erdreich wie kapillarbrechende Schicht, Sauberkeitsschicht, XPS-Platten und auf die Frostschürze (bei nicht unterkellerten Gebäuden) kann verzichtet werden.

Das Fraunhofer Institut ermittelte 2018, dass bei Verwendung von Glasschaumschotter als Dämmung unterhalb von Bodenplatten die berechneten Dämmwerte erreicht oder übertroffen wurden, während bei der vertikalen Dämmung einer Kelleraußenwand in einer Stärke von 45 bis 60 cm, der erwartete Dämmwert deutlich unterschritten wurde, da es vermutlich zu einer zirkulierenden Durchströmung (Konvektion) und eventuell zur Befeuchtung des Schotters kam.[3] Abhilfe könnte schaffen, eine deutliche kleinere Körnung zur Auffüllung vertikaler Flächen zu verwenden, oder das Material beim Einbringen so stark zu kompaktieren, dass keine durchgehenden Hohlräume entstehen.

2018 fand Schaumglas-Granulat bei der Erneuerung eines Teilstücks der B 472 Verwendung, um durch das geringere Gewicht weitere Setzungen des Torfbodens im Auffahrtsbereich einer Brücke zu vermeiden.[4]

  • DIN 4108 – Wärmeschutz im Hochbau
  • DIN EN 13167 – Wärmedämmstoffe für Gebäude – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Schaumglas (CG)
  • T. Großkinsky, N. Andresen, D. Rösler, A. Zegowitz, M. Krus, H. Künzel: Wärmedämmung mit SchaumglasSchüttungen (WäSch). In: Bauforschung. Band T 3321, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8167-9537-7.
  • A. Zegowitz, M. Krus: Untersuchungen an Dämmung aus Glasschaumgranulat »TECHNOpor« unterhalb der Bodenplatte. Objekt Benediktbeuern. Bericht P17-182/2014, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Juli 2014.

Einzelnachweise

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  1. a b siehe Schaumglas
  2. a b Leitfaden zur Dämmstoffauswahl für den normgerechten Einsatz. Bauzentrum München, 2010, S. 59.
  3. Andreas Zegowitz, Martin Krus, Hartwig Künzel: Wärmedämmung mit Schaumglasschotter - Untersuchungen an drei Einbauvarianten (PDF-Datei), IBP-Mitteilung 554, 45 (2018) Neue Forschungsergebnisse, kurz gefasst, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart
  4. V. Ahn-Tauchnitz: Ein Besuch auf der B472-Baustelle: „Keine einfache Geschichte“. In: Münchner Merkur. 28. Juni 2018, abgerufen am 4. Juli 2018.