Glykogenkörper

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Glykogenkörper (Corpus gelatinosum) ist eine Sonderbildung im Bereich des Rückenmarks bei Vögeln. Die gallertige, eiförmige Masse ist eine Ansammlung glykogenreicher Zellen um den Zentralkanal im Bereich der Lendenschwellung (Intumescentia lumbosacralis) des Rückenmarks. Sie reicht rückenwärts bis an die Rückenmarkshäute.[1] Zudem enthält der Glykogenkörper saures Gliafaserprotein und ist vermutlich ein Abkömmling der Astroglia. Die Funktion des Glykogenkörpers ist unbekannt, er ist kein Speicherorgan für Glykogen.[2] Studien zur Enzymausstattung lassen vermuten, dass das Glykogen über den oxidativen Pentosephosphatweg verwertet wird und der Glykogenkörper bei Vogelembryonen bei der Lipid- und Myelin-Synthese im Zentralnervensystem eine Rolle spielt.[3]

Der Glykogenkörper ist ein natürliches Hindernis bei der Myelografie.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wilhelm Möller: Der Glykogenkörper des Rückenmarkes. In: Circumventriculäre Organe in der Gewebekultur, Springer, 1978, ISBN 978-3-642-66845-6, S. 31–57.
  2. T. Imagawa, E. Yamamoto, M. Sawada, M. Okamoto, M. Uehara: Expression of lactate dehydrogenase-A and -B messenger ribonucleic acids in chick glycogen body. In: Poultry science. Band 85, Nummer 7, Juli 2006, S. 1232–1238, doi:10.1093/ps/85.7.1232, PMID 16830864.
  3. C. A. Benzo, L. D. De Gennaro, S. B. Stearns: Glycogen metabloism in the developing chick glycogen body: functional significance of the direct oxidative pathway. In: The Journal of experimental zoology. Band 193, Nummer 2, August 1975, S. 161–166, doi:10.1002/jez.1401930205, PMID 170359.
  4. Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer und Uwe Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke Stuttgart. 4. Auflage 2020, ISBN 978-3-13-242675-7, S. 820.