Gorō Miyazaki

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Gorō Miyazaki (2017)

Gorō Miyazaki (jap. 宮崎 吾朗, Miyazaki Gorō; * 21. Januar 1967 in Tokio) ist, wie auch sein Vater Hayao Miyazaki, ein japanischer Anime-Regisseur.

Ursprünglich weigerte Gorō Miyazaki sich, seinem Vaters ins Animationsgeschäft zu folgen, und beschloss stattdessen, sich im Landschaftsbau zu verwirklichen. Erst nachdem es Produzent Toshio Suzuki gelang, ihn zu Arbeiten am Ghibli-Museum zu überreden, begann eine Zusammenarbeit mit dem Studio Ghibli.

Als die Planung zur Anime-Verfilmung von Ursula K. Le Guins Erdsee begann, wurde ihm angeboten, die Storyboards für den Film zu zeichnen. Nach gesehener Arbeit entschied Suzuki, dass Gorō auch die Regie bei dem Film führen sollte.

Dieser Entschluss führte zu einer persönlichen Krise zwischen Gorō und seinem Vater. Hayao Miyazaki war ausdrücklich gegen die Besetzung seines Sohnes als Regisseur, da dieser seiner Meinung nach nicht die nötige Erfahrung habe, einen ganzen Film zu drehen. Die Fronten verhärteten sich, und beide sprachen während der gesamten Produktion nicht mehr miteinander.[1] Trotz dieser angespannten Situation entschloss sich Gorō Miyazaki das Projekt zu Ende zu führen.[2]

Am 28. Juni 2006 führte Gorō zum ersten Mal den fertiggestellten Film Die Chroniken von Erdsee in einer Preview vor. Überraschenderweise erschien auch Hayao zu dieser Vorführung und nahm das Werk seines Sohnes positiv auf. Später wurde eine Nachricht von Hayao an Gorō gesendet, in der es hieß: „Er wurde ehrlich gedreht, deshalb war er gut.“[3]

Auf den 63. Filmfestspielen von Venedig wurde der Film in der Kategorie Out of Competition ausgewählt.[4] Obwohl er sich für fünf Wochen auf Platz 1 der japanischen Kinocharts halten konnte, erhielt Miyazaki Ende 2006 Japan’s Bunshun Raspberry Award für den „schlechtesten Regisseur“, sein Film bekam ebenfalls den Award als „schlechtester Film“.[5] 2007 wiederum wurde Die Chroniken von Erdsee für den Japan Academy Award in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ nominiert.

Sein nächster Film Der Mohnblumenberg, eine Adaption des Shōjo-Manga Kokurikozaka kara von Chizuru Takahashi und Tetsurō Sayama aus dem Jahr 1980, lief im Sommer 2011 in den japanischen Kinos an.[6] Der Film wurde beim Tokyo Anime Awards 2012 als Animation des Jahres und als bester einheimischer Film ausgezeichnet.[7]

Der Ende 2020 im japanischen Fernsehen ausgestrahlte Film Aya und die Hexe ist der dritte des Studios, bei dem er Regie führte, und gleichzeitig der erste 3D CG Film desselben. Die Kritiken dazu fielen gemischt bis negativ aus, gerade im Vergleich zu vorherigen Werken von Ghibli.[8]

Commons: Gorō Miyazaki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. ジブリ最新作ゲド戦記」、宮崎父子は絶交状態? – „Ghiblis neuestes Werk – ‚Die Chroniken von Erdsee‘ – Krise zwischen Miyazaki und Sohn, beide sprechen nicht mehr miteinander?“ (Memento vom 18. Juni 2006 im Internet Archive) In: Eiga.com, 6. Juni 2006, abgerufen am 24. Februar 2023. (japanisch)
  2. Team Ghiblink: Goro Miyazaki’s Blog Translation (Prologue). Gedo Senki (Tales from Earthsea). In: nausicaa.net. The Hayao Miyazaki Web, 13. Dezember 2005, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch).
  3. Team Ghiblink: Goro Miyazaki's Blog Translation (Page 112). Gedo Senki (Tales from Earthsea). In: nausicaa.net. The Hayao Miyazaki Web, 3. Juli 2006, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch).
  4. Biennale Cinema 64th Venice Film Festival – Out of Competition. (Memento vom 29. September 2006 im Internet Archive) In: labiennale.org (englisch)
  5. Christopher Macdonald: Earthsea Wins "Raspberry Award". Goro Miyazaki takes home awards for worst movie of 2006 and worst director of 2006. In: animenewsnetwork.com. Anime News Network, 25. Januar 2007, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch).
  6. Egan Loo: Ghibli Adapts Kokuriko-Zaka Kara Shōjo Manga (Update 4). Goro Miyazaki to direct Summer 2011 anime about high school girl in 1963. In: animenewsnetwork.com. Anime News Network, 13. Dezember 2010, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch, ANN-Artikel zum Filmadaption von Kokurikozaka kara).
  7. Egan Loo: Poppy Hill, Madoka Magica, Tiger & Bunny Win Tokyo Anime Fair's Awards. Gundam UC, Children Who Chase Lost Voices from Deep Below, Tangled also honored. In: animenewsnetwork.com. Anime News Network, 16. Februar 2012, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch, Tokyo Anime Awards 2012): „Animation of the Year – From Up On Poppy Hill
  8. David Ehrlich: ‘Earwig and the Witch’ Review: Studio Ghibli’s First Computer-Generated Feature Is an Unholy Eyesore. In: indiewire.com. 5. Februar 2021, abgerufen am 4. Oktober 2021 (englisch).