Gorgonopsia
Gorgonopsidae | ||||||||||||
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Zwei Inostrancevia verfolgen einen Scutosaurus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Roadium bis Changhsingium (Mittel- bis Oberperm) | ||||||||||||
270,6 bis 251 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gorgonopsia | ||||||||||||
Seeley, 1895 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gorgonopsidae | ||||||||||||
Lydekker, 1890 |
Die Gorgonopsia sind eine ausgestorbene Gruppe der Therapsiden. Sie lebten im mittleren bis oberen Perm vor 270 bis 251 Mio. Jahren und waren die dominanten Fleischfresser dieser Epoche. Die Gruppe wurde von Harry Seeley nach den Gorgonen aus der griechischen Mythologie benannt, geflügelte Schreckgestalten mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren lassen. Die Gorgonopsia waren die formenreichste Gruppe der Theriodontia.
Alle Fossilien der Gruppe wurden in Afrika, Russland und China gefunden. Außerhalb sind sie völlig unbekannt. Keine Form der Gruppe überlebte das Massenaussterben am Ende des Perm.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Charakteristisches Merkmal der Gorgonopsiden waren die säbelzahnartig vergrößerten Eckzähne. Im Oberkiefer waren fünf und im Unterkiefer vier gut entwickelte Schneidezähne, während hinter den Eckzähnen pro Kieferhälfte vier oder fünf sehr kleine, einfach gebaute Zähne saßen. Die Schädel waren relativ primitiv gebaut. Das Schädeldach weist ein zusätzliches Knochenelement zwischen dem Frontale und dem Parietale auf, das Präparietale, das nicht an der Umrandung des Parietalforamens beteiligt ist. Der Bau des Schädels und die Anordnung der Schädelfenster lassen darauf schließen, dass der Kiefer sehr weit geöffnet werden und das Tier kräftig zubeißen konnte.
Der übrige Körper war langgestreckt und wies schlanke, lange Gliedmaßen auf, die wohl ein schnelles Laufen ermöglichten. Die unter dem Körper angeordneten Beine und das differenzierte (heterodonte) Gebiss sind bereits Merkmale, die auf die spätere Entwicklung zu den Säugetieren hinweisen.
Die Phalangenformel lautet 2-3-4-5-3 und entspricht damit noch der von primitiven Reptilien.
Abgesehen von Unterschieden in der Körpergröße unterschieden sich die einzelnen Arten nur relativ wenig voneinander. Die früheren Vertreter erreichten die Größe eines kleinen Hundes. Die bekannte Art Lycaenops wurde rund einen Meter lang, während der letzte und größte Gorgonopside, Inostrancevia, mehr als vier Meter lang wurde. Zu seiner Beute zählten unter anderem wahrscheinlich Dinocephalia, Dicynodontia und Pareiasauria.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Äußere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gorgonopsiden gelten heute nicht mehr als Reptilien, sondern sie bilden einen ursprünglichen, noch viele primitive Merkmale aufweisenden Seitenzweig auf der Stammlinie der Säugetiere (Mammalia). Sie bilden innerhalb der Therapsiden (früher als „säugetierähnliche Reptilien“ bezeichnet) mit den Therocephalia und den Cynodontia die Gruppe der Theriodontia.
Die verwandtschaftlichen Zusammenhänge verdeutlicht folgendes Kladogramm[1]:
Therapsiden |
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Innere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Innerhalb der Gorgonopsia werden drei Unterfamilien unterschieden, von denen jedoch möglicherweise nur die Rubidgeinae monophyletisch sind.
- Gorgonopsidae
- Aelurognathus
- Aelurosaurus
- Aloposaurus
- Arctognathus
- Arctops
- Broomisaurus
- Cephalicustriodus
- Cerdorhinus
- Clelandina
- Cyonosaurus
- Dinogorgon
- Eoarctops
- Galesuchus
- Gorgonops
- Kamagorgon
- Leontocephalus
- Lycaenops
- Paragalerhinus
- Scylacognathus
- Sycosaurus
- Viatkogorgon
- Gorgonopsinae
- Rubidgeinae
- Inostranceviinae
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Fernsehserie Primeval – Rückkehr der Urzeitmonster treten Gorgonopsiden mehrmals auf. Von der Größe und dem Aussehen her sind die in der Sendung nur Gorgonopside genannten Tiere Inostrancevia. Des Weiteren werden Gorgonopside auch in der Dokumentation Die Ahnen der Saurier thematisiert, dabei handelt es sich ebenfalls um die Gattung Inostrancevia.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- T. S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0198507615
- Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere, Thieme, Stuttgart (1993), ISBN 3-13774-401-6
- Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. 2007, ISBN 3899370724
- Oskar Kuhn: Die Säugetierähnlichen Reptilien. A. Ziemsen Verlag, 2003, ISBN 3-89432-797-9
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bruce S. Rubidge & Christian A. Sidor: Evolutionary patterns among permo-triassic Therapsids. Annu. Rev. Ecol. Syst. 2001. 32:449–80 Vollständiges PDF ( des vom 17. Dezember 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Paleobiology Database Gorgonopsia
- Palæos Gorgonopsia
- Gorgonopsia in Mikko's Phylogeny Archive
- Introduction to the Gorgonopsia