Gottfried Libalt
Gottfried Libalt (* 1610 oder 1611 in Hamburg; † 1. Mai 1673 in Wien) war ein deutscher Maler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottfried Libalt wirkte als venezianisch beeinflusster Maler des Manierismus in Hamburg, Krakau und Wien.
In der Hamburger Hauptkirche Sankt Petri finden sich zwei ovale Gemälde von ihm, die Anbetung des Christuskindes und Jakobs Himmelsleiter, die auf das Jahr 1649 datiert sind. Die Anbetung wurde am 27. August 1977 von dem einschlägig bekannten Hans-Joachim Bohlmann mit Säure bespritzt und beschädigt. Beide Bilder sind nach einer umfassenden Restaurierung im Oktober 2001 nach St. Petri zurückgekehrt.[1]
1652 malte Libalt eine Ansicht von Krakau. Für den Hochaltar der Schlosskapelle von Jaidhof im Waldviertel entstand ein Altarbild einer „Kreuzigung mit Johannes und den beiden Marien“, das von ihm mit der Inschrift (Gottfrid Libalt fecit 1655) signiert ist.[2] Weitere seiner Werke befinden sich in Tschechien (Schloss Nebillau), der Slowakei und in Österreich oder sind dort in Adelsarchiven archivalisch nachweisbar. Libalt ist bekannt für seinen mitteleuropäischen Typus des Stilllebens, die er für seine Auftraggeber aus dem böhmischen Hochadel wie Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich auch individualisierte. Im Inventar des Erzherzogs wird ein Stillleben aus dem Jahr 1660 erwähnt, das dessen Bildnis auf einem teppichbedeckten Tisch sowie Stücke einer vergoldeten Rüstung und Lorbeerzweige zeigt.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Libalt, G. In: Verein für Hamburgische Geschichte (Hrsg.): Hamburgisches Künstler-Lexikon. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, S. 146 (dfg-viewer.de Digitalisat).
- Libalt, G. In: Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Otto Bröcker & Co., Hamburg 1912, S. 80 (Textarchiv – Internet Archive).
- Victor Dirksen: Libait, Gottfried. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 182 (biblos.pk.edu.pl).
- Hana Seifertová: Zwei Stilleben von Gottfried Libalt in der Nationalgalerie in Prag. In: Acta Historiae Artium. 34, 1989, S. 133–136.
- Zdeněk Kazlepka: Der Maler Gottfried Libalt (1610–1673) zwischen den Genres: Stilleben, Porträt und Landschaftsmalerei. In: Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien. 8/9, 2006/07, S. 60–77.
- Maike Bruhns: Libalt, Gottfried. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns. Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 268.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottfried Libalt bei RKDimages
- Gottfried Libalt im Kunsthistorischen Museum Wien
- Gottfried Libalt bei artnet
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gisela Schütte: Gemälde gestiftet, gerettet, gespendet. In: Die Welt. 16. Oktober 2001 (welt.de abgerufen am 9. Juni 2018).
- ↑ Hans Tietze: Die Denkmale des politischen Bezirkes Krems. Mit einem Beiheft: Die Sammlungen des Schlosses Grafenegg. A. Schroll, Wien 1907, S. 54 und 194 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Alfred von Wurzbach: Libalt, Gottfried. In: Niederländisches Künstler-Lexikon; auf Grund archivalischer Forschungen bearbeitet. Band 2: L–Z. Halm und Goldmann, Wien / Leipzig 1910, S. 41 (Textarchiv – Internet Archive oder uni-heidelberg.de).
Personendaten | |
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NAME | Libalt, Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 1610 oder 1611 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 1. Mai 1673 |
STERBEORT | Wien |