Grablaugken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Untergegangener Ort
Grablaugken (Grabfelde)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 57′ N, 22° 44′ OKoordinaten: 54° 56′ 40″ N, 22° 44′ 22″ O
Grablaugken (Europäisches Russland)
Grablaugken (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Grablaugken (Oblast Kaliningrad)
Grablaugken (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Grablaugken, 1938 bis 1945: Grabfelde, litauisch Grablaukiai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich an der Grenze zu Litauen drei Kilometer nordnordöstlich von Pobedino (Schillehnen/Schillfelde) an der Scheschuppe. Die Südgrenze der ehemaligen Gemeinde bildet der kleine Fluss Osjornaja (dt. See-Graben).

Die Landgemeinde Grablaugken auf einem Messtischblatt von 1927

Der Ort wurde 1745 gegründet.[1] Um 1780 war Grablaucken ein königliches Dorf.[2] 1857 wurde die kölmische Besitzung Ascholuppen (s. u.) in die Landgemeinde Grablaugken im Kreis Pillkallen eingegliedert. 1874 kam die Landgemeinde Grablaugken zum neu gebildeten Amtsbezirk Wisborienen.[3] 1938 wurde Grablaugken in Grabfelde umbenannt. 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[4] 102
1871[4] 93 davon in Aszoluppen 26
1885[5] 85 davon in Aszoluppen 28
1905[6] 73 davon in Aszoluppen 26, davon insgesamt 12 litauischsprachige
1910[7] 70
1933[8] 76
1939[9] 71

Die Gründung von Aszuluppen, das in der Folge auch Aschaluppen genannt wurde, war im Jahr 1688.[10] Um 1780 war Aszoulluppen ein kölmisches Gut.[11] 1857 kam Aszoluppen zur Landgemeinde Grablaugken. Dort wurde ab 1938 der Name des Ortsteils nicht mehr verwendet.

Grablaugken/Grabfelde mit Aszoluppen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schillehnen. Die katholische Minderheit (1905: 3 von 73 Bewohnern)[6] war bis 1930 in Bilderweitschen und dann in Schillehnen eingepfarrt.

Söhne und Töchter des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Paul Samel (1877–1962), Geodät, Photogrammeter und Hochschullehrer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Grabfelde
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 44.
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Grenzhöhe
  4. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  7. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  9. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Grabfelde *
  11. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 44.