Grafschaft Calvelage
Die Grafschaft Calvelage bestand unter diesem Namen Ende des 11. und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Raum Vechta. Erste namentliche Erwähnungen der Grafschaft Calvelage finden sich um 1070.
Als die Grafen von Calvelage, die um Vechta und Bersenbrück begütert waren, um 1100 Gebiete im Teutoburger Wald nordwestlich von Halle erworben und die Burg Ravensberg errichtet hatten, verlegten sie um 1140 ihren Hauptsitz auf die neue Burg und nannten sich fortan Grafen von Ravensberg. Das um Vechta und Bersenbrück gelegene Gebiet der Grafschaft ging im Jahr 1252 durch Verkauf an das Bistum Münster über.[1]
Dass der bürgerliche Familienname „Kalvelage“ (seltener auch „Calvelage“) heute im Landkreis Vechta gehäuft vorkommt, ist vermutlich nicht auf das Wirken des Adelsgeschlechts, sondern auf den Hofnamen „Kalvelage“ in Brockdorf zurückzuführen.[2] Die Bauerschaft als Ganze hieß bis in die Zeit der Herrlichkeit Dinklage in Anlehnung an die längst aufgegebene Burg „Kalvelage“ und wurde erst spät „Brockdorf“ genannt.[3]
Grafen von Calvelage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann I., † wohl 1082, Graf von Calvelage; ⚭ nach 1070 Ethelinde von Northeim, Tochter des Otto von Northeim, 1061-1070 Herzog von Bayern, nachdem er abgesetzt und sie von seinem Schwiegersohn und Nachfolger Welf I., 1070-1101 Herzog von Bayern (Welfen) verstoßen worden war; Hermann war Nachkomme des Hermann von Eenham aus dem Geschlecht der Grafen von Verdun
- Hermann I. (Ravensberg), 1115/34 bezeugt, deren Sohn, 1120 Graf, 1125 Graf von Calvelage;
- Hermann II., † 1115; ⚭ Schwester Heinrichs von Zutphen;
- Otto I. (Ravensberg), * um 1120, † 1170/80, Graf von Calvelage 1138 und von Ravensberg 1141–1170, Bruder der Hedwig, deren Sohn ⚭ Oda, 1166 bezeugt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. München. 1988. S. 737f. (Artikel „Vechta“)
- ↑ Winfried Breidbach: Kalvelage. Oldenburgische Volkszeitung. 21. Januar 2013
- ↑ Clemens Pagensteert: Lohner Familien ( des vom 26. Februar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . 1927