Le Grau-du-Roi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Grau-du-Roi)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Le Grau-du-Roi
Lo Grau dau Rèi
Le Grau-du-Roi (Frankreich)
Le Grau-du-Roi (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Gard (30)
Arrondissement Nîmes
Kanton Aigues-Mortes
Gemeindeverband Terre de Camargue
Koordinaten 43° 32′ N, 4° 8′ OKoordinaten: 43° 32′ N, 4° 8′ O
Höhe 0–m
Fläche 54,73 km²
Einwohner 8.438 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 154 Einw./km²
Postleitzahl 30240
INSEE-Code
Website www.ville-legrauduroi.fr

Quai Général de Gaulle am Grau d’Aigues-Mortes in Le Grau-du-Roi

Le Grau-du-Roi [lə ɡʁo dy ʁwa] (okzitanisch Lo Grau dau Rèi) ist eine Gemeinde im Département Gard in der Region Okzitanien in Südfrankreich. Sie hat 8438 Einwohner (Stand 1. Januar 2021).

Ende des 16. Jahrhunderts schuf ein Hochwasser der Rhone an der Stelle eine Bresche zum Mittelmeer. Diese ließ Heinrich IV. zum ins Meer mündenden Kanal (grau)[1] ausbauen, der zunächst als Grau Henry und später als Grau du Roi (Kanal des Königs) bezeichnet wurde. Im 18. Jahrhundert wurde er bis Aigues-Mortes verlängert.[2]

Geografie und Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Flamingos bei Le Grau-du-Roi
Phare du Grau d’Aigues-Mortes

Le Grau-du-Roi ist die südlichste Gemeinde des Départements Gard. Hier liegt der einzige Meereszugang dieses Départements. Bei der Anfangsaufgliederung der Départements hat das Département Hérault auf die Stadt Le Grau-du-Roi verzichtet und als Gegenleistung die damals sehr reiche Stadt Ganges erhalten.

Gegründet wurde Le Grau-du-Roi von italienischen Einwanderern am Ende des 19. Jahrhunderts in einer unwirtlichen Zone zwischen Meer und Teichen an der Mündung des Vidourle in das Mittelmeer. Durch den Ort verläuft ein 1806 vollendeter, in das Meer mündender Zweigkanal (Grau d’Aigues-Mortes, ehemals Grau-Louis bzw. Grau du Roi) des Canal du Rhône à Sète.[3]

Bis in die 1920er-Jahre waren die wirtschaftlichen Aktivitäten der Stadt völlig auf die Fischerei beschränkt. Danach wurde der Tourismus zunehmend bedeutsamer. Ende der 1960er Jahre wurde mit der Anlage eines neuen Yachthafens begonnen. Heute ist daraus der Stadtteil Port Camargue geworden, der größte Freizeithafen Europas. In den Teichen rings um Le Grau-du-Roi sind zahlreiche wildlebende Flamingos zu Hause.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2017
Einwohner 2363 3354 3963 4152 5253 5875 8110 8517

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Leuchtturm Phare du Grau d’Aigues-Mortes aus dem Jahr 1828
  • Seeaquarium
  • Abenteuerminigolf
Bahnhof Le Grau-du-Roi (1992)

Der am 10. Juli 1909 eröffnete Bahnhof ist Endpunkt der Bahnstrecke Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi, deren Eigentümer und Betreiber bis zur Gründung der SNCF die Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) war. Aktuell wird er von Regionalzügen des TER Occitanie von und nach Nîmes bedient.

Ab 1933 wurde Le Grau-du-Roi von der Nationalstraße N 579 erschlossen, die den Ort über Aigues-Mortes mit Nîmes verband. Im Jahr 1973 wurde sie zur Departementsstraße D 979 abgestuft. Nächste Autobahn ist die A 9 mit der Anschlussstelle 26 (Gallargues).

Partnergemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Teil von Ernest Hemingways The Garden of Eden (dt. Der Garten Eden), einem 1986 postum erschienenen Roman über eine Ménage à trois, spielt in Le Grau-du-Roi und im unweit gelegenen Aigues-Mortes.

Commons: Le Grau-du-Roi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Le Nouveau Petit Robert. Dictionnaires Le Robert, Paris 2004, ISBN 2-85036-976-4, S. 1212.
  2. Le Grau-du-Roi bei avignon-et-provence.com, abgerufen am 27. November 2023
  3. Karte des Grau-Louis von 1870