Gravel-Weltmeisterschaften 2024

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Gravel-Weltmeisterschaften 2024
Veranstalter Union Cycliste Internationale
Sportart Gravelrennen
Ort Leuven
Datum 5.–6. Oktober 2024
Offizielle Website gravelchampionshipsflanders.com
Pieve di Soligo 2023  

Die Gravel-Weltmeisterschaften 2024 fanden am 5. und 6. Oktober 2024 in der belgischen Provinz Flämisch-Brabant statt. Die Rennen starteten in Halle und endeten in Leuven.

Die UCI hatte im September 2022 die Ausrichtung der Weltmeisterschaften an Flämisch-Brabant vergeben.[1] Der belgische Radsportverband und die zuständigen Behörden hatten anschließend Halle und Leuven zu Start- und Endpunkten bestimmt und die Organisation an den Veranstalter Golazo übertragen.[2] Als Testlauf waren im Oktober 2023 die Gravel-Europameisterschaften mit einer sehr ähnlichen Schlussrunde veranstaltet worden.

Wie in den Vorjahren gab es je ein Rennen für Männer und Frauen in der Kategorie Elite, darüber hinaus Jedermannrennen nach Altersgruppen für Fahrer, die keinem bei der UCI registrierten Team angehören. Diese Fahrer mussten sich zuvor über die UCI Gravel World Series qualifizieren.

Die Rennen starteten am Joseph Possozplein in Halle und führten zunächst auf Feldwegen sowie kleineren Straßen auf eine Runde um den Ort, bevor ein Stück des Treidelpfads am Kanal Charleroi-Brüssel zurückgelegt wurde. Anschließend ging es durch den Hallerbos und den Sonienwald Richtung Leuven, wo eine knapp 48 km lange Schlussrunde begann. Diese führte durch die Wälder Meerdaalwoud und Heverleebos zurück nach Leuven. Alle genannten Waldgebiete sind Teil des 2023 eingerichteten Nationalparks Brabantse Wouden. Das Ziel befand sich in der Innenstadt von Leuven am Ende der Bondgenotenlaan vor dem Bahnhof.[3]

Die Frauen der Elite-Kategorie starteten am 5. Oktober, ihr Rennen war 134 km lang und durchlief die Schlussrunde einmal. Kurz danach starteten die Altersgruppen der Frauen unter 50 und Männer von 50 bis 64, die denselben Parcours fuhren. Frauen ab 50 und Männer ab 65 starteten wiederum etwas später und ließen die Schlussrunde aus. Am 6. Oktober fanden die Rennen der Männer-Elite und der Männer bis 49 statt. Diese Gruppen durchliefen die Schlussrunde zweimal.

Rang Name Zeit
1 Niederlande Marianne Vos 4:01:07 h
2 Belgien Lotte Kopecky + 0:01 min
3 Niederlande Lorena Wiebes + 3:57 min
4 Niederlande Puck Pieterse + 4:09 min
5 Deutschland Romy Kasper + 4:15 min
6 Italien Soraya Paladin + 6:00 min
7 Niederlande Riejanne Markus + 6:04 min
8 Niederlande Femke Markus + 8:52 min
9 Danemark Emma Norsgaard gl. Zeit
10 Niederlande Lucinda Brand + 8:53 min

Etwa zur Mitte des Rennens, 70 km vor dem Ziel, entstand nach mehreren Attacken ein Spitzenduo aus Lotte Kopecky, die eine Woche zuvor bei der Straßen-WM gesiegt hatte, und der Cyclocross-Rekordweltmeisterin Marianne Vos, gefolgt von einer Gruppe aus Nicole Frain, Romy Kasper, Soraya Paladin, Mountainbike-Weltmeisterin Puck Pieterse und Gravel-Europameisterin Lorena Wiebes. Kopecky und Vos arbeiteten zusammen und verschafften sich einen großen Vorsprung; im Sprint hatte Vos die größeren Reserven und gewann ihren 14. Weltmeistertitel im Radsport. In der Gruppe dahinter fielen zunächst Frain und dann Paladin zurück; die drei anderen kamen zusammen nach Leuven, wo Wiebes die stärkste war und Bronze holte.[4]

Die zwei Siegerinnen der vorherigen Weltmeisterschaften, Pauline Ferrand-Prévot und Katarzyna Niewiadoma, hatten ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt.[5][6]

Rang Name Zeit
1 Niederlande Mathieu van der Poel 4:41:23 h
2 Belgien Florian Vermeersch + 1:03 min
3 Belgien Quinten Hermans + 3:47 min
4 Belgien Jasper Stuyven gl. Zeit
5 Belgien Gianni Vermeersch + 3:48 min
6 Vereinigtes Konigreich Connor Swift gl. Zeit
7 Slowenien Matej Mohorič gl. Zeit
8 Belgien Tim Merlier + 4:15 min
9 Belgien Timo Kielich gl. Zeit
10 Belgien Toon Aerts gl. Zeit

Das Rennen fand bei sehr guten Witterungsbedingungen statt. Nach einer Tempoverschärfung durch Mathieu van der Poel zur Mitte des Rennens bildete sich eine Spitzengruppe von 16 Fahrern, darunter nicht weniger als zehn Belgiern. Diese machten jedoch kaum Anstalten, ihre numerische Überlegenheit zu nutzen, und eine weitere Attacke van der Poels bei der ersten Passage des Kapellendreefs, einem Waldweg bei Oud-Heverlee, reduzierte die Gruppe auf sieben Fahrer, zu denen noch Quinten Hermans, Matej Mohorič, Connor Swift, Jasper Stuyven, Florian Vermeersch und Gianni Vermeersch gehörten. Bis auf Hermans hatten alle diese Fahrer bereits bei Welt- oder Europameisterschaften Medaillen gewonnen.

45 km vor dem Ziel attackierte Florian Vermeersch, und van der Poel ging mit. Die beiden bauten ihren Vorsprung angesichts der Uneinigkeit hinter ihnen schnell aus. Bei der zweiten Passage des Kapellendreefs ließ van der Poel seinen Begleiter hinter sich und gewann überlegen das Rennen. Florian Vermeersch wurde Zweiter, den Kampf um Bronze entschied Hermans für sich.[7]

Klasse Teilnehmer Strecke Erster Zweiter Dritter
M19-34 505 182 km FrankreichFrankreich Killian Tharrut Deutschland Jacob Peter Heß Belgien Maxim Laverge
M35-39 232 Belgien Jo Pirotte FrankreichFrankreich Kevin Sadoudi NiederlandeNiederlande Koos Jeroen Kers
M40-44 232 Belgien Carlo Porco Belgien Steve Maginet Spanien Alberto Losada
M45-49 240 FrankreichFrankreich Loïc Herbreteau Niederlande Bram Tankink NiederlandeNiederlande Erwin Bakker
M50-54 228 135 km Spanien Joan Horrach Belgien Peter Verstraete SpanienSpanien Tomás Misser
M55-59 138 SchwedenSchweden Jonas Tell Belgien Lieven Van de Perre Deutschland Udo Bölts
M60-64 91 SpanienSpanien Fernández Mario Finnland Kari Myrryläinen Belgien Stefaan Demeulemeestere
M65-69 42 87 km Belgien Andreas Suls Osterreich Hermann Mandler Italien Rocco Cattaneo
M70-74 30 Deutschland Wilfried Straub ItalienItalien Paolo Federico Delmonte AustralienAustralien Roger Cull
M75-79 13 Belgien Jozef De Wever NiederlandeNiederlande Albert Raven NiederlandeNiederlande Jan Roeters
M80–84 2 Belgien Roger Landeloos AustralienAustralien William Humphreys
F19-34 78 135 km IrlandCycling Ireland Marine Lenehan NiederlandeNiederlande Eva Jonkers Belgien Jana Priau
F35-39 39 Belgien Kim Knaeps NiederlandeNiederlande Wies de Jong NiederlandeNiederlande Eltina van Wijk
F40-44 39 NiederlandeNiederlande Marjolein de Vliegher Danemark Janni Spangsberg NiederlandeNiederlande Martha Maltha
F45-49 40 Belgien Stefanie Adam SchwedenSchweden Jessica Clarén NiederlandeNiederlande Petra Sweertman
F50-54 39 87 km Belgien Marijke De Smedt Belgien Sabine Bombaert Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Amy Phillips
F55-59 35 Danemark Bente Kibsgaard NiederlandeNiederlande Reza Ravenstijn Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tracey Jacobs
F60-64 21 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Laura Van Gilder Danemark Marianne Hald Belgien Hilda Quintens
F65-69 9 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ruth Clemence GroßbritannienBritish Cycling Linda Dewhurst Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lillian Pfluke
F70-74 3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vanessa Cooney Kanada Patricia Konantz
F80-84 1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wendy Skean

Einzelnachweise

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  1. Vlaanderen organiseert in 2024 derde editie van WK Gravel. Wielerflits, 22. September 2022; (niederländisch).
  2. Halle en Leuven start- en aankomstplaats van WK gravel 2024. Wielerflits, 22. November 2022; (niederländisch).
  3. Technical Guide. Golazo, S. 10–21, abgerufen am 25. September 2024 (englisch).
  4. Marianne Vos wereldkampioene gravel na sprint-à-deux met Lotte Kopecky. Wielerflits, 5. Oktober 2024; (niederländisch).
  5. Tour de France champion Kasia Niewiadoma ends season, to skip Gravel World Championship title defense. CyclingNews, 2. Oktober 2024; (englisch).
  6. Pauline Ferrand-Prévot moet dan toch passen voor het WK Gravel. Wielerflits, 4. Oktober 2024; (niederländisch).
  7. UCI Gravel World Championships: Mathieu van der Poel dominates with solo victory. CyclingNews, 6. Oktober 2024; (englisch).

Koordinaten: 50° 52′ 52″ N, 4° 42′ 51″ O