Gregor Joseph Werner
Gregor Joseph Werner (* 28. Januar 1693 in Ybbs an der Donau; † 3. März 1766 in Eisenstadt) war ein österreichischer Komponist und der Vorgänger von Joseph Haydn als Kapellmeister des Fürsten Esterházy.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gregor Joseph Werner kam wahrscheinlich an das Stiftsgymnasium Melk. Vermutlich war er hier ab 1716 Organist. Als seinen Lehrer vermutet man Johann Joseph Fux, seine Verbindungen zu der Druckerei Johann Jakob Lotters (1683–1738) in Augsburg lassen auch auf einen Aufenthalt in Süddeutschland schließen.
In Nachfolge von Wenzel Franz Zivilhofer war Werner ab Mai 1728 Hofkapellmeister beim Fürsten Esterházy in Eisenstadt. 1761 wurde Joseph Haydn Vizekapellmeister und ab 1762 stand nur noch die Kirchenmusik unter der Leitung Werners, der 39 Jahre älter war als Haydn.
Aus Werners Nachlass gab Joseph Haydn sechs Fugen für Streichquartett bei Artaria in Wien heraus. Er vermerkte auf dem Titelblatt: „Aus besonderer Achtung gegen diesen berühmten Meister“.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schwerpunkt seines Schaffens war die Kirchenmusik. So komponierte er mehr als 50 Messen, Te Deen, Vespern, Litaneien, Lamentos und zahlreiche deutsche Oratorien, wie „Absalon“ (1743), „Ester“ (1746), „Der verlorene Sohn“ (1747), „Job“ (1748), „Holoferne“ (1747) und „Ada“ (1749).
Zu den bekannten nicht-sakralen Werken gehören seine „Symphonie sex senaeque Sonatae“ (1735), „Diletto Musicale“, der „Instrumentalkalender“ (Beschreibung der 12 Monate mit musikalischen Ausdrucksformen), „Der Wienerische Tandlmarkt“, „Bauern-Richters-Wahl“ sowie ein Cellokonzert.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Erhart: Niederösterreichische Komponisten. Doblinger, Wien 1998, ISBN 3-900695-41-5.
- Eusebius Mandyczewski: Werner, Gregor Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 50.
- Oskar Pausch: Die Herkunft Gregor Joseph Werners. Mit einer Studie über musiktheoretische Lehrbücher aus dem Besitz des Meisters (= Veröffentlichungen der Kommission für Musikforschung/Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse; Sitzungsberichte/Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse 17; 301,4). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0132-5.
- Klaus Petermayr: Werner, Gregor Joseph. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 17 (Vina – Zykan). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2007, ISBN 978-3-7618-1137-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Alexander Rausch: Werner, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
- Constantin von Wurzbach: Werner, Gregor Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 55. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1887, S. 52–54 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gregor Joseph Werner in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Werke von und über Gregor Joseph Werner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Gregor Joseph Werner in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Gregor Joseph Werner im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Noten und Audiodateien von Gregor Joseph Werner im International Music Score Library Project
- Orchestermaterial auf zinfonia.com
Personendaten | |
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NAME | Werner, Gregor Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Komponist und Kapellmeister am Hof Esterházy |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1693 |
GEBURTSORT | Ybbs an der Donau |
STERBEDATUM | 3. März 1766 |
STERBEORT | Eisenstadt |