Gregor von Rimini
Gregor von Rimini (auch de Arimino, Ariminensis, Lucerna splendens, Doctor acutus, Doctor authenticus) (* um 1300 in Rimini; † Ende 1358 in Wien) war ein Philosoph und Theologe und Mitglied der Augustinereremiten.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte nach grundständiger Ausbildung in Paris (von 1322/23 bis 1328/29). Als Dozent wirkte er in Bologna (bezeugt 1332, 1333, 1337), vermutlich in Padua, in Perugia und kam wohl zwischen 1340 und 1342 nach Paris, wo er seine Sentenzenkommentierung ausarbeitete und vermutlich 1343/44 vortrug. 1345 erwarb er den Grad des theologischen Magisters. 1346 war er in Rimini, 1347 in Padua bis 1351, woraufhin ihn das Basler Generalkapitel an das neu eingerichtete Studienzentrum in Rimini schickte. 1357 wurde er Ordensgeneral der Augustiner als Nachfolger des Thomas von Straßburg.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine philosophisch-theologischen Werke verbinden Ideen Wilhelms von Ockham und Petrus' Aureoli. Neben seinem Hauptwerk, dem Sentenzenkommentar, verfasste Gregor Schriftkommentare und Briefe als Ordensgeneral sowie mehrere Traktate, darunter De usura und als Auszug aus dem Sentenzenkommentar De intensione et remissione formarum corporalium.
- Kritische Edition:
- Gregorii Ariminensis Lectura super primum et secundum Sententiarum, hgg. D. Trapp, V. Marcolino, W. Eckermann, M. Santos-Noya, W. Schulze, W. Simon, W. Urban, V. Vendland, 6 Bände (= Spätmittelalter und Reformation. Texte und Untersuchungen Bände 6–11, De Gruyter, Berlin/New York 1979–84).
- De usura
- De imprestanciis venetorum... et de usura. Lodovico Mazzali, Reggio nell'Emilia 1508 (Latein, beic.it).
- De quatuor virtutibus cardinalibus
- De intentione et remissione formarum
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gregorio da Rimini. Filosofo. Atti del Convengo – Rimini, 25 novembre 2000, Rimini 2003.
- W. Eckermann: Wort und Wirklichkeit: Das Sprachverständnis in der Theologie Gregors von Rimini und Sein Weiterwirken in der Augustinerschule. (= Cassiciacum 33), Augustinus, Würzburg 1978.
- G. Leff: Gregory of Rimini: Tradition and Innovation in Fourteenth Century Thought. Manchester, New York 1961.
- H. A. Oberman (Hrsg.): Gregor von Rimini: Werk und Wirkung bis zur Reformation. De Gruyter, Berlin 1981.
- M. Santos-Noya: Die Sünden und Gnadenlehre des Gregors von Rimini. P. Lang, Frankfurt 1990.
- M. Schüler: Prädestination, Sünde und Freiheit bei Gregor von Rimini. Kohlhammer, Stuttgart 1934.
- J. Würsdörfer: Erkennen und Wissen bei Gregor von Rimini. Aschendorff, Münster i. W. 1917 (Digitalisat bei archive.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christopher Schabel: Gregory of Rimini. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
- Literatur von und über Gregor von Rimini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen über Gregorius de Arimino im Opac der Regesta Imperii
- Digitalisate des Sentenzenkommentars:
- Bd. 1, Valencia 1500 (GW 11504, korrigierter Nachdruck der Erstausgabe Paris 1482) Digitalisat
- Bd. 1, Venedig 1503 Digitalisat in der Google-Buchsuche
- Bd. 1, Paris 1520 Digitalisat in der Google-Buchsuche
- Bd. 2, Paris 1520 Digitalisat in der Google-Buchsuche
- Bd. 1–2, 1522 Digitalisat in der Google-Buchsuche
Personendaten | |
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NAME | Gregor von Rimini |
ALTERNATIVNAMEN | Gregorius de Arimino |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Philosoph, Theologe und Mitglied der Augustinereremiten |
GEBURTSDATUM | um 1300 |
GEBURTSORT | Rimini |
STERBEDATUM | 1358 |
STERBEORT | Wien |