Grenzwertkriterium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Grenzwertkriterium ist ein mathematisches Konvergenzkriterium, um zu entscheiden, ob eine unendliche Reihe konvergent oder divergent ist.

Es seien und zwei unendliche Reihen mit positiven Summanden (das heißt, und für alle ). Dann gilt

  • Ist und konvergiert die Reihe , so konvergiert auch .
  • Ist (das ist äquivalent zu ), so folgt analog aus der Konvergenz von die Konvergenz von .
  • Gilt zugleich , so haben und das gleiche Konvergenzverhalten.

Insbesondere gilt:

  • Konvergiert die Folge gegen einen Wert mit , so konvergiert die Reihe genau dann, wenn die Reihe konvergiert.

Ist , so ist und daher für ein geeignetes und alle genügend großen . Nach dem Majorantenkriterium folgt aus der Konvergenz der Reihe die Konvergenz von .

  • Harro Heuser: Lehrbuch der Analysis. Teil 1. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 1980, ISBN 3-519-02221-4 (17. aktualisierte Auflage. ebenda 2009, ISBN 978-3-8348-0777-9), S. 204-205
  • Rinaldo B. Schinazi: From Calculus to Analysis. Springer, 2011, ISBN 978-0-8176-8289-7, S. 50
  • Ed Barbeau: Fallacies, Flaws, and Flimflam. In: The College Mathematics Journal, Vol. 38, No. 2, März 2007, S. 131–134, JSTOR:27646447
  • Michele Longo, Vincenzo Valori: The Comparison Test: Not Just for Nonnegative Series. In: Mathematics Magazine, Vol. 79, No. 3, Juni 2006, S. 205–210 (JSTOR:27642937)
  • J. Marshall Ash: The Limit Comparison Test Needs Positivity. In: Mathematics Magazine, Vol. 85, No. 5, Dezember 2012, S. 374–375, doi:10.4169/math.mag.85.5.374