Großer Kellenberg
Großer Kellenberg | ||
---|---|---|
Blick von den Meller Bergen nordostwärts über den Aussichtsturm Friedenshöhe (Stuckenberg; bei Buer) zum Großen Kellenberg | ||
Höhe | 208 m ü. NHN [1] | |
Lage | Landkreis Osnabrück, Niedersachsen, Deutschland[1] | |
Gebirge | Wiehengebirge[A 1][1][2][3][4][5] | |
Dominanz | 0,8 km → Nonnenstein[1] | |
Schartenhöhe | 25,2 m ↓ Wasserscheide Glanebach/Drücke-Mühlenbach[1] | |
Koordinaten | 52° 15′ 53″ N, 8° 26′ 55″ O | |
Topo-Karte | 1:25.000 (LGLN) | |
| ||
Gestein | Sandstein, Tonstein etc.[A 2][6] | |
Alter des Gesteins | Dogger, Malm[6] | |
Besonderheiten | Grabhügelfeld Großer Kellenberg, NSG Obere Hunte |
Der Große Kellenberg ist eine 208 m ü. NHN hohe Erhebung im Wiehengebirge. Er ist die westlichste Erhebung auf dem Hauptkamm des bis 320 m hohen Gebirges, die höher als 200 m hoch ist, und die höchste im niedersächsischen Teil dieses Kamms. Die Erhebung liegt im Stadtgebiet von Melle im niedersächsischen Landkreis Osnabrück.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Große Kellenberg liegt im Natur- und Geopark TERRA.vita, der sich insbesondere im Wiehengebirge und im Norden des etwas weiter südlich gelegenen Teutoburger Waldes ausbreitet. Er erhebt sich im Nordosten des Stadtgebiets von Melle, deren Kernstadt 10,3 km südwestlich vom Gipfel liegt.
Rund um die Erhebung befinden sich Buer (3,7 km südwestlich) mit den Orten Meesdorf (2,6 km westlich), Markendorf (2 km südwestlich) und Löhlingdorf (2,7 km südwestlich), die Ortslagen Linken (1,8 km südlich) und Eggendorf (2,1 km südsüdöstlich), die alle im Meller Stadtgebiet liegen, sowie Büscherheide (1,7 km nordöstlich) und Barkhausen (3,1 km nordwestlich) im Gemeindegebiet von Bad Essen. Außerdem gibt es an der Erhebung die Meller Bauerschaft Wildenberg (1,3 km nordöstlich) und die auf dem Südwesthang befindliche Meller Ansiedlung Thörenwinkel. Jenseits der 930 m südöstlich vom Gipfel verlaufenden Grenze zu Nordrhein-Westfalen liegen im Kreis Herford der Kernort der Gemeinde Rödinghausen (2,5 km südöstlich) sowie im Kreis Minden-Lübbecke der Preußisch Oldendorfer Stadtteil Börninghausen (3,5 km ostnordöstlich) mit der Ortslage Eininghausen (2,5 km nordöstlich).
Obwohl der Große Kellenberg die höchste Erhebung im niedersächsischen Teil des Gebirgshauptkamms ist, ist er nicht die höchste der Stadt Melle; diese liegt mit dem Diedrichsberg (219 m) in den Meller Bergen, einem Höhenzug südlich des Wiehengebirges. Die nächsthöhere Erhebung ist der 2,1 km ostsüdöstlich befindliche Nonnenstein (Rödinghauser Berg; 237,6 m), und 2 km nordwestlich liegt der Kleine Kellenberg (ca. 160 m). Auch der 3 km nördlich in der Egge, einem nördlichen Nebenhöhenzug des Wiehengebirges, gelegene Schwarze Brink (213 m) ist etwas höher.
Auf dem bewaldeten Großen Kellenberg liegen Teile des Landschaftsschutzgebiets Wiehengebirge und Nördliches Osnabrücker Hügelland (CDDA-Nr. 390425; 2009 ausgewiesen; 288,348 km² groß).[7][1]
Naturräumliche Zuordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Große Kellenberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Unteres Weserbergland (Nr. 53) und in der Haupteinheit Östliches Wiehengebirge (532) zur Untereinheit Bad Essener Höhen (532.0). Die Landschaft leitet nach Norden in die Untereinheit Oldendorfer Berge (532.1) über. Nach Süden leitet sie durch das Tal des Drücke-Mühlenbachs in das Quernheimer Hügelland (531.01) über und nach Südwesten bis Westen in die Meesdorfer Höhen (531.00); beide Naturräume gehören in der Haupteinheit Ravensberger Mulde (Ravensberger Hügelland; 531) zur Untereinheit Quernheimer Hügel- und Bergland (531.0).[8]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Tal zwischen dem Großen Kellenberg und dem ostsüdöstlich liegenden Nonnenstein (237,6 m) befindet sich der Grüne See, der vom Drücke-Mühlenbach durchflossen wird. Nordnordöstlich der Erhebung entspringt zwischen Wildenberg und Büscherheide der Glanebach. Obschon auf dem Hauptkamm gelegen, verläuft über den Großen Kellenberg keine markante Wasserscheide, denn sowohl der Drücke-Mühlenbach und der Glanebach münden in die Hunte, die das Wiehengebirge 1,7 km westlich der Erhebung in Südsüdost-Nordnordwest-Richtung durchfließt.[1][9][10]
Höhe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der topographischen Karte 1:50-000 ist seine Höhe, vermutlich irrtümlich, mit 211 m angegeben.[11] Auf Karten mit kleinerem Maßstab kann allerdings nur ein Höhe von 208 m ermittelt werden.[12] Auch den Titel "westlichster 200er des Wiehen" kann der Berg nur dann für sich beanspruchen, wenn man den Schwarzen Brink nicht zum Wiehengebirge rechnet, denn dieser liegt rund 150 m westlicher.
Verkehrsanbindung und Wandern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unmittelbar östlich und südlich des Großen Kellenbergs verläuft – abschnittsweise im Tal des die Erhebung passierenden und den Grünen See durchfließenden Drücke-Mühlenbachs – zwischen der Bauerschaft Wildenberg und der Ortslage Linken in Nordnordost-Südsüdwest-Richtung die Kreisstraße 203 (Kellenbergstraße). In Seenähe liegt der Wandererparkplatz Grüner See, und am See steht die an Wochenenden bewirtschaftete Seehütte.
Durch die Ansiedlung Thörenwinkel am Südhang des Großen Kellenbergs verlaufen der Wittekindsweg, der Europäische Fernwanderweg E11 und der Meller Ringweg. Hier endet die 3. Etappe[13] und beginnt die 4. Etappe[14] des Wittekindsweges. Der Thörenwinkel ist auch Startpunkt des Südlichen Tourenwegs, der eine südliche Variante des Wittekindweges ist. Um die Erhebung führt der 3,13 km lange Rundweg Großer Kellenberg (8).[15][16]
Hügelgräber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Ost- und Nordhang des Großen Kellenbergs liegen mehrere Hügelgräber.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme wird die Erhebung konkret zur Einheit „532.0 Bad Essener Höhen“ der übergeordneten Haupteinheit „532 Östliches Wiehengebirge“ gezählt. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe „53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur Großregion „D36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
- ↑ Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Kalkstein, Tonstein, Mergelstein, Sandstein, Gips und örtlich Eisenerz; in den Schichten des mittleren Juras (~ Dogger) Tonstein, Schluffstein und Sandstein.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h Geodatenviewer Niedersachsen (Hinweise)
- ↑ Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, DNB 456722270 (50 S., insbes. Blatt 85, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] Nummernschlüssel: 532 Östliches Wiehengebirge mit Untereinheiten 532.0 Bad Essener Höhen, 532.1 Oldendorfer Berge, 532.2 Lübbecker Eggen, 532.3 Bergkirchener Eggen).
- ↑ Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
- ↑ Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
- ↑ Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
- ↑ a b Geologische Übersichtskarte 1:500 000. In: NIBIS Kartenserver. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, abgerufen im Januar 2022.
- ↑ Interaktiver Kartendienst „Schutzgebiete in Deutschland“ mit aktivierter Ebene (Datensatz) „Landschaftsschutzgebiete“. (Web-Mapping-Anwendung) Bundesamt für Naturschutz; abgerufen am 3. November 2017.
- ↑ Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. giersbeck.de (PDF; 4,5 MB).
- ↑ Karten. In: NUMIS Das Niedersächsische Umweltportal. Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ ELWAS-WEB. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen im Januar 2022.
- ↑ Kartenausschnitt topographische Karte
- ↑ Kartenausschnitt 1: 5.000
- ↑ Wittekindsweg Etappe 3. wanderkompass.de
- ↑ Wittekindsweg Etappe 4. wanderkompass.de
- ↑ Rundweg Großer Kellenberg. (PDF; 680 kB) huvv-buer.de (Heimat und Verschönerungsverein Buer).
- ↑ Waymarked Trails – Wanderwege. In: Waymarked Trails. Sarah Hoffmann (Lonvia), abgerufen am 27. Januar 2022.