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Großsteingrab Heringsberg

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Großsteingrab Heringsberg
Ihringsbreite, Großsteingrab Grimschleben 1
Großsteingrab Heringsberg (Sachsen-Anhalt)
Großsteingrab Heringsberg (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 49′ 38,3″ N, 11° 47′ 25,5″ O
Ort Nienburg (Saale), Sachsen-Anhalt, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.

Das Großsteingrab Heringsberg oder Großsteingrab Grimschleben 1 (auch Ihringsbreite) ist eine jungsteinzeitliche Megalithanlage. Es gehört zum Typ der Großdolmen und liegt östlich von Bernburg bei Nienburg-Grimschleben in der „Steinzeitlandschaft Latdorf“ (zwischen der Saale und der L73), die aus mehreren Großsteingräbern und Grabhügeln besteht. Mit den Anlagen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, der Rampenkiste von Schortewitz und den Anlagen im äußersten Norden von Thüringen, ist dies die südlichste Großsteingräbergruppe im östlichen Mitteleuropa.

Im Jahre 1729, als man begann den heute noch 10 m hohen und 70 m Durchmesser messenden Heringsberg abzutragen, wurde das Großsteingrab freigelegt. Vermutlich wurden dabei Funde geborgen, die jedoch nicht erhalten sind. Damit ergibt sich ein Problem der zeitlichen Einordnung der Megalithanlage, so dass man im Kontext mit anderen Anlagen der Steinzeitlandschaft ein trichterbecherzeitliches Alter annehmen kann.

Grundriss auf Grundlage der Grabung von 1729. Caspar Abel: Teutsche und Sächsische Alterthümer, 1730

Durch die flache Bauweise und die Tatsache, dass das Grab teilweise mit Erde gefüllt ist, ist das Ende des ungewöhnlich großen Dolmens nicht genau zu erkennen. Erhalten sind sechs Tragsteine und mindestens fünf Decksteine.

Das Grab in regionalen Sagen

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Nach einer Sage soll es sich um das Grabmal eines sächsischen Fürsten namens Buzico oder Buzici handeln. Dieser soll der Ahnherr des Adelsgeschlechts der Wettiner sein. Nach einer anderen Sage soll hier ein thüringischer Held namens Ihring begraben sein. Nach ihm wurde die umliegende Flur „Ihringsbreite“ benannt, was später zu „Heringsbreite“ verballhornt wurde.

  • Caspar Abel: Teutsche und Sächsische Alterthümer, Der Teutschen, und Sachsen, alte Geschichte, und Vorfahren, Nahmen, Ursprung, und Vaterland, Züge, und Kriege ... Aus den besten Schrifften und rechten Urkunden … vorgetragen, und … erläutert, Insonderheit aber der Hohe Stamm, des Königlichen … Hauses Braunschweig-Lüneburg, bis auf unsre Zeit ausgeführet … Samt einer noch nie gedruckten Nieder-Sächsischen uhralten Chronick. Teil 2, Braunschweig 1730 (Onlineversion).
  • Hermann Behrens: Große Grabhügel, Großsteingräber und große Steine im unteren Saalegebiet. Museum Schloss Bernburg, Bernburg 1963.
  • Wilhelm Albert von Brunn: Kenntnis und Pflege der Bodendenkmäler in Anhalt. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 41/42, 1958, S. 28–71.
  • Wilhelm Alber von Brunn: Die Bernburger Grabhügel. Ihre Geschichte und ihre Bedeutung für die Vertikalstratigraphie des Spätneolithikums. In: Prähistorische Zeitschrift. Band 52, 1977, S. 4–27.
  • Fabian Gall: Steinzeitlandschaft Latdorf. Kleine Hefte zur Archäologie in Sachsen-Anhalt 1. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2003, ISBN 978-3-910010-70-3.
  • Erika Schmidt-Thielbeer: Bodendenkmalpflege im Köthener Land. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 69, 1986, S. 133–149 (Online).
  • Richard Siebert, Hermann Siebert: Anhalter Sagenbuch. Sagen und Legenden aus dem Anhaltlande. 2. Auflage. König, Bernburg 1927, S. 90–91.
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