Großsteingrab Seehausen

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Großsteingrab Seehausen
Blick auf das Großsteingrab Seehausen von Berghausen
Blick auf das Großsteingrab Seehausen von Berghausen
Großsteingrab Seehausen (Brandenburg)
Großsteingrab Seehausen (Brandenburg)
Koordinaten 53° 13′ 51″ N, 13° 53′ 45,6″ OKoordinaten: 53° 13′ 51″ N, 13° 53′ 45,6″ O
Ort Oberuckersee, OT Seehausen, Brandenburg, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.

Das Großsteingrab Seehausen ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Seehausen, einem Ortsteil von Oberuckersee im Landkreis Uckermark (Brandenburg). Heute ist nur noch die Hügelschüttung erhalten; die Grabkammer wurde vermutlich im 18. Jahrhundert zerstört.

Das Grab befindet sich zwischen Seehausen und Bertikow am Weg zwischen beiden Orten.

Heute ist von der Anlage nur noch ein ovaler Hügel von 2 m Höhe erhalten. Eine Vertiefung könnte die Position der völlig zerstörten Grabkammer anzeigen. Am Fuß des Hügels liegt ein einzelner Stein. Ob er ursprünglich zum Großsteingrab gehörte, ist unklar.

Die Kammer war nach Johann Christoph Bekmann nord-südlich orientiert und besaß noch drei Wandsteine; die Südseite war offen. Der Deckstein fehlte bereits. Der größte Stein hatte eine Breite von 6 Fuß (ca. 1,9 m) und ragte etwa 3 Fuß (ca. 0,9 m) aus der Erde. Die Leerräume zwischen den Steinen waren mit Zwickelmauerwerk aus kleinen Steinplatten verkleidet. In der Kammer wurde ein großes, von kleinen Steinen umstelltes Keramikgefäß („Urne“) gefunden, das mit Sand und Knochen gefüllt war.

Ewald Schuldt und Eberhard Kirsch ordnen die Anlage nur allgemein als Großsteingrab ein, Hans-Jürgen Beier sieht darin einen vermutlichen Urdolmen.

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 34.
  • Johann Christoph Bekmann, Bernhard Ludwig Bekmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg nach ihrem Ursprung, Einwohnern, Natürlichen Beschaffenheit, Gewässer, Landschaften, Stäten, Geistlichen Stiftern etc. [...]. Bd. 1, Berlin 1751, S. 358, 370, 383 (Online).
  • Karl Brunner: Die steinzeitliche Keramik in der Mark Brandenburg. Vieweg, Braunschweig 1898, S. 47.
  • Eberhard Kirsch: Funde des Mittelneolithikums im Land Brandenburg. Brandenburgisches Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte, Potsdam 1993, S. 173–174.
  • Leopold von Ledebur: Die heidnischen Altertümer des Regierungsbezirks Potsdam. Ein Beitrag zur Alterthümer-Statistik der Mark Brandenburg. Berlin 1852, S. 92 (Online).
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 137.
  • Hugo Schumann: Die Steinzeitgräber der Uckermark. Mieck, Prenzlau 1904, S. 53.
  • Ernst Sprockhoff: Die Kulturen der jüngeren Steinzeit in der Mark Brandenburg. Vorgeschichtliche Forschungen 4. Berlin 1926, S. 139.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 59.