Großsteingrab Stuer 3
Beim Großsteingrab Stuer 3 handelt es sich um einen erweiterten Dolmen, der als eine in etwa quer gestellte Kammer in einem Hünenbett mit zwei Wächtersteinen liegt. In der Nähe befinden sich weitere zum Teil stark beschädigte Anlagen. Die Großsteingräber der Trichterbecherkultur (TBK) entstanden zwischen 3500 und 2800 v. Chr. Die Anlage trägt die Sprockhoff-Nr. 440.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Dolmen 3 von Stuer liegt in Stuer bei Malchow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ost-west orientierte etwa 12,5 m lange und 7,1 auf 4,5 m breite, trapezoide Hünenbett (mit vier unparallelen Seiten) ist gut erhalten. Von den ursprünglich 21 fehlen nur fünf Randsteine. Die 1,4 m hohe, 2,8 m lange und 1,5 m breite quergestellte Kammer liegt nahe dem breiteren Ostende des Hünenbettes. Sie weist an den Längsseiten zwei bzw. drei Tragsteine auf. Der nördliche Deckstein ist in situ vorhanden, der zweite fehlt. Im Süden lag der Zugang von dem jedoch kein Stein erhalten ist. Ein im Norden des Hünenbettes, vor der Breitseite postierter Wächterstein war umgestürzt und erhielt in liegender Position während der Bronzezeit 49 Schälchen. Er wurde bei der 1968 durch Adolf Hollnagel (1907–1975) erfolgten Rekonstruktion wieder aufgerichtet. Auch einer der Steine der Einfassung trägt neun Schälchen. Die Diele bestand aus geglühtem Feuerstein und durch Ausfeuerung rot geglühtem Lehmestrich.
Die Anlage wurde durch die Träger der Kugelamphorenkultur nachgenutzt. Die Funde bestanden neben Knochen und 54 Scherben aus vier Querschneidern, zwei Flachbeilen, zwei Bernsteinperlen, zwei Kugelamphoren, zwei Näpfen, einer kugeligen Schale, einem Schlagstein, einem Schmalmeißel, einer Klinge und einer Felsaxt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolf Hollnagel: Die Großsteingräber von Stuer, Kreis Röbel. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. Jahrbuch. 1969 (1970), S. 111–142.
- Luise Lorenz: Keramiklaufzeiten und die Nutzungsdauer nordostdeutscher Megalithgräber. In: Martin Hinz, Johannes Müller (Hrsg.): Siedlung, Grabenwerk, Großsteingrab. Studien zur Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt der Trichterbechergruppen im nördlichen Mitteleuropa (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. 2). Rudolf Habelt, Bonn 2012, ISBN 978-3-7749-3813-7, S. 61–86, (Online).
- Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. 6). Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972.
- Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf Habelt, Bonn 1967, S. 47.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 53° 22′ 40,7″ N, 12° 19′ 55,3″ O