Grotte de Louoï

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Grotte de Louoï

Höhleneingang mit erodierten Tropfsteinformationen
Höhleneingang mit erodierten Tropfsteinformationen

Höhleneingang mit erodierten Tropfsteinformationen

Lage: La Mathé, Vallon-Pont-d’Arc, Region Auvergne-Rhône-Alpes, Département Ardèche, Frankreich
Höhe: 150 m
Geographische
Lage:
44° 23′ 39″ N, 4° 24′ 45″ OKoordinaten: 44° 23′ 39″ N, 4° 24′ 45″ O
Grotte de Louoï (Frankreich)
Grotte de Louoï (Frankreich)
Katasternummer E883, ehemals E 521 bis 525, 828, 829
Geologie Kalkstein
Typ Karsthöhle
Gesamtlänge 320 m
Besonderheiten Geschützte historische Stätte seit 1995

Die Grotte de Louoï ist eine klassifizierte archäologische Stätte in der französischen Gemeinde Vallon-Pont-d’Arc im Département Ardèche, Region Auvergne-Rhône-Alpes.[1]

Die Höhle liegt am linken Ufer des Flusses Ibie, etwa 2 km vor dessen Mündung in die Ardèche im Gebirgszug der Rochers de la Mathé auf privatem Gelände. Der Höhleneingang liegt oberhalb eines steilen Geröllfeldes, fast 100 m über dem heutigen Flussbett der Ibie. Der Eingang der Höhle gleicht einer großen Veranda. Ende der 1960er Jahre wurde ein Teil des Eingangs durch einen Felssturz verschüttet. Die begehbare Länge der Höhle ist heute etwa 320 m. Die Höhle verläuft leicht abfallend quer zur Achse des Bergkammes in den Berg nahezu quer zu den benachbarten Höhlen Déroc und Deux-Avens. Das hintere Ende ist durch Tropfstein und Felsstürze verschlossen.

Wie bei den benachbarten Höhlen geht man davon aus, dass sie dem sehr alten Wassernetz der Ibie angehörte, die heute fast 100 m tiefer verläuft. Erstaunlich ist der Verlauf der Höhle quer zum heutigen Flusslauf und mit Gefälle in den Berg. Nachdem die Ibie sich durch Erosion immer tiefer in ein Tal gegraben hat, liegt die Höhle nun hoch am Hang über dem Fluss. In jüngerer Erdzeit gelangte nur noch Sickerwasser von der Oberfläche des darüberliegenden Felsmassivs Rochers de la Mathé in die Höhle, was zuletzt durch die reiche Tropfsteinbildung festzustellen ist.

Die Höhle war Bärenhöhle[2], Bestattungsort, Wohnhöhle und Zufluchtsort, zuletzt für die verfolgten Hugenotten während der Religionskriege Mitte des 16. Jahrhunderts. Während der Jahre um 1900 wurden Phosphate und Ocker durch kommerziellen Abbau aus der Höhle gefördert. Durch diesen Umstand und die späteren „Untersuchungen“ der Höhle durch Hobbyhöhlenforscher wurden viele Zeugnisse der Vornutzung endgültig vernichtet.

Dokumentierte Funde

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Erst die durch die Höhlenforscher E. Tscherter, und Ph. Monteil im Jahre 1991 beantragte und bis 1994 durchgeführte Sicherungsgrabung zur Rettung eventuell noch vorhandener Fundstücke hat die Nachweise erbracht, dass die Höhle seit frühester Zeit unterschiedlichen Zwecken diente. Bei den Ausgrabungen wurden unter anderem 170 Zähne von zehn Erwachsenen und mindestens 19 Kindern sowie Finger- und Fußknochen von fünf Erwachsenen gefunden. Weiter fand man 140 gleichartige Perlen aus Muschelschalen und Scherben,[3] die Gefäßen aus dem Ende der Steinzeit zuzuordnen sind. Aus diesen konnten zwei Vasen rekonstruiert werden, die möglicherweise als Grabbeigaben gedient haben. Bei der Untersuchung der Höhle musste man insgesamt feststellen, dass durch den Abbau der Phosphate und die späteren Raubgrabungen nur wenige Bereiche die ursprüngliche Schichtung im Boden behalten haben. So wurden im Geröll auf dem Hang vor der Höhle steinzeitliche Werkzeuge gefunden.[4]

  • E. Tscherter, Ph. Monteil: La Grotte de Louoï à Vallon Pont d’Arc (Ardéche). In: FARPA (Hrsg.): Ardèche Archéologie, revue annuelle. Nr. 19-, 2002.

Einzelnachweise

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  1. Ministère de la Culture: Eintrag in der Liste der historischen Stätten. 25. August 1995, abgerufen am 13. Juli 2021 (französisch).
  2. Michel Philippe, Sophie Bourgade: Auf den Spuren von Höhlenbären in den Schluchten der Ardéche. (PDF) In: Spelunca, Juni 2011. Fédération française de spéléologie, Paris, S. 15, abgerufen am 15. Juli 2021 (französisch).
  3. Fotos der Perlen und der Gefäße. journals.openedition.org/adlfi, abgerufen am 17. Juli 2021.
  4. Vallon-Pont-d’Arc – Grotte de Louoï, Bericht zur Notgrabung 1991. Archéologie de la France – Informations, 1991, abgerufen am 14. Juli 2021 (französisch).