Gudrun Sproesser
Gudrun Sproesser (* 1982 in Mainz) ist eine deutsche Psychologin und Universitätsprofessorin an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Sie ist Sprecherin der Fachgruppen Gesundheitspsychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gudrun Sproesser wurde 1982[2][3] in Mainz als Tochter von Barbara Sproesser und Ludwig Sproesser geboren.[4] Zudem hat sie mit Ute Sproesser und Gunther Sproesser zwei Geschwister, eine Schwester und einen Bruder.[4] Frau Sproesser hat zwei Kinder und berichtet besonders auf ihre Work-Life-Balance zu achten.[3]
Akademische Laufbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frau Sproesser erwarb 2007 ihr Diplom in Psychologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen.[5] Im Zeitraum von 2008 bis 2012 war sie als Doktorandin im Bereich Psychologische Diagnostik und Gesundheitspsychologie an der Universität Konstanz tätig.[5] Dort promovierte sie 2012 in Psychologie zum Thema "Warum man isst, was man isst" und zudem erhielt sie in diesem Jahr auch das Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik.[5][6] Anschließend absolvierte Frau Sproesser von 2012 bis 2022 den Postdoc für Psychologische Diagnostik und Gesundheitspsychologie an der Universität Konstanz.[5] In diesem Zeitraum belegte sie dort von 2013 bis 2014 die Funktion des "Associated Fellow". Während ihres Postdoc hatte Frau Sprösser auch zwei Auslandsaufenthalte in den Jahren 2014 und 2016 in der Abteilung für Psychologie an der Universität von Pennsylvania.[5]
Seit Februar 2022 ist sie Leiterin der Abteilung für Gesundheitspsychologie am Institut der Psychologie an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz.[5] Sie wird zudem von der Universität Konstanz als assoziiertes Mitglied der Arbeitsgruppe für Psychologische Diagnostik und Gesundheitspsychologie aufgeführt.[7]
Forschungsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ihre Forschungsschwerpunkte stammen überwiegend aus dem Bereich der Gesundheitspsychologie. Sie selbst sagt sie forsche über den Einfluss psychologischer Faktoren auf die Gesundheit einerseits und das Gesundheitsverhalten andererseits.[3] Insbesondere beschäftigt sie sich in diesem Kontext mit Essverhalten und im Speziellen mit gesundem beziehungsweise krankhaftem Essverhalten.[8] In der Vergangenheit führte sie unter anderem eine Studie durch zum Thema "Stress-Esser" und "Stress-Hungerer". Darin fand Gudrun Sproesser, dass Stress-Esser in stressreichen Situationen mehr essen als Stress-Hungerer, während Stress-Hungerer in positiven Situationen mehr Nahrung zu sich nehmen als Stress-Esser.[9]
Den Body-Mass-Index beschreibt Gudrun Sproesser im Kontext ihrer Forschung als einfaches Maß, dass man schnell erfassen könne. Sie hält den Bauchumfang für ein besseres Maß als den Body-Mass-Index zur Erfassung der menschlichen Gesundheit, da er zur Bestimmung des metabolischen Syndroms herangezogen werden könne, welches einen Risikofaktor von Diabetes darstellt. Speziell das Bauchfett scheint laut Frau Sproesser gesundheitsgefährdend zu sein.[6]
Zudem beschäftigte Gudrun Sproesser sich auch mit der Wahrnehmung von Nahrung und konnte in diesem Kontext zeigen, dass Menschen gesunde Lebensmittel tendenziell auch für nachhaltig halten, obwohl das in der Praxis so nicht immer der Fall sei.[10][11] Im Kontext dieser Studie spricht Frau Sproesser sich dafür aus Verbraucher in Bezug auf Lebensmittel sowohl was deren Gesundheit, als auch was deren Nachhaltigkeit anbelangt, besser aufzuklären und schlägt in diesem Zusammenhang Nachhaltigkeitssiegel für Lebensmittel vor.[12]
Im Zusammenhang mit der Wahrnehmung von Nahrung hat Frau Sproesser untersucht, welchen Einfluss es hat, ob man sein Essen sehen kann oder nicht.[13] So berichtete sie, dass Personen, die ihre Nahrung nicht sehen konnten, ein schlechteres Geschmackserlebnis rückmeldeten und zudem weniger aßen als Menschen, die ihr Essen auch mit den Augen wahrnehmen konnten.[13]
Ein weiteres Thema mit dem Frau Sproesser sich in ihrer Forschung auseinandergesetzt hat sind die Motive, die hinter dem Konsum von Bio-Lebensmitteln stecken.[14] Dabei nennt sie zum einen Umweltschutz und Gesundheit als Motive, zum anderen verweist sie darauf, dass Merkmale von Nahrungsmitteln sich auf den Konsumenten übertragen. Nimmt eine Person ein Lebensmittel zu sich, das als vorbildhaft und gesund gilt, so werde auch diese Person als vorbildhafter und gesünder wahrgenommen.[14]
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2012: Stiftung-Schmieder-Preis[15]
- 2016: Early Career Award, verliehen von der European Health Psychology Society[5]
- 2019: Distinguished Reviewer Award, verliehen vom European Journal of Health Psychology[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brita Renner, Gudrun Sproesser, Stefanie Strohbach und Harald T Schupp: Why we eat what we eat. The Eating Motivation Survey (TEMS). In: Appetite. Band 59, Nr. 1, 1. August 2012, S. 117–128, doi:10.1016/j.appet.2012.04.004.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Debatte: Prävention muss die Psyche einbeziehen. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ Fit bis ins hohe Alter. (PDF) Abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ a b c Die SOWI-Fakultät stellt sich vor. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ a b Einflussfaktoren auf Kompetenz, Sichtweisen und motivationale Variablen im Bereich von Statistical Literacy. (PDF) Abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ a b c d e f g h Universitätsprofessorin Dr.in Gudrun Sproesser. Abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ a b "Die Konstanzer sind relativ gesund". Abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ Arbeitsgruppe Psychologische Diagnostik & Gesundheitspsychologie. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ Publikationen Gudrun Sproesser. Abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ Stress-Esser leben nicht automatisch ungesünder. Abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ Lebensmittel: Gesund muss nicht nachhaltig sein. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ JKU-Studie zeigt: Wahrnehmung von Nachhaltigkeit und Gesundheit von Lebensmitteln hängt eng zusammen. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ Studie zeigt: Wahrnehmung von Nachhaltigkeit und Gesundheit von Lebensmitteln hängt eng zusammen. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ a b Das Auge regt den Appetit an. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ a b „Bio-Lebensmittel suggerieren höheren Lebensstandard“. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ Stiftung-Schmieder-Preis. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
Personendaten | |
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NAME | Sproesser, Gudrun |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Psychologin |
GEBURTSDATUM | 1982 |
GEBURTSORT | Mainz, Deutschland |