Gulantschi
| Gulantschi | ||
 Wildbach Gulantschi gesehen von Harzbodenwald, mit Tschajetuhorn im Hintergrund. | ||
| Daten | ||
| Gewässerkennzahl | Parameterfehler | |
| Lage | Kanton Wallis, Schweiz | |
| Flusssystem | Rhone | |
| Abfluss über | Rhone → Mittelmeer | |
| Quelle | am Tschajetuhorn 46° 21′ 30″ N, 7° 35′ 2″ O | |
| Quellhöhe | ca. 2550 m | |
| Mündung | Bei Salgesch in die RhoneKoordinaten: 46° 18′ 16″ N, 7° 34′ 43″ O; CH1903: 610777 / 128122 46° 18′ 16″ N, 7° 34′ 43″ O | |
| Mündungshöhe | 545 m | |
| Höhenunterschied | ca. 2005 m | |
| Sohlgefälle | ca. 45 % | |
| Länge | 4,5 km | |
Der Gulantschi ist ein Wildbach und ein Seitenfluss der Rhone im schweizerischen Oberwallis.
Sein Einzugsgebiet liegt im Perimeter des Regionalen Naturparks Pfyn-Finges.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name des Baches, der im heute deutschsprachigen Gebiet von Varen und Salgesch liegt, geht auf eine ältere romanische Sprachform zurück. Wie zahlreiche Flurnamen im Bezirk Leuk stammt er aus der Zeit, als die Region von einer frankoprovenzalischen Bevölkerung bewohnt war. Als die Region am Ende des Mittelalters das Walliserdeutsch als Umgangssprache annahm, wurden viele alte, zur Kulturlandschaft gehörende Toponyme beibehalten und nur leicht eingedeutscht.[1]
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wildbach entspringt im Gebiet der Gemeinde Varen südlich des Tschajetuhorns aus einem Geröllfeld am steilen Berghang auf etwa 2550 m. ü. M. Er fliesst gegen Süden durch die Varneralp, wo die historische Tschajetu-Wasserleitung ihn überquert. Unterhalb der Alp stürzt er durch das steile Tobel des Gulantschigrabe am Berghang Rysche in das Waldgebiet von Dare hinunter und durchquert danach das Gebiet der Gemeinden Salgesch und Varen in einem stellenweise tief eingeschnittenen Bachgraben. Bei Brand wird der Bewässerungsgraben (Suone) Grossi Wasserleiti durch das Tobel geführt.
Der Wildbach fliesst durch die Rebbergflur Prärätu – ein anderer Name romanischen Ursprungs –, die auf dem mächtigen Schuttkegel des prähistorischen Bergsturzes von Salgesch liegt.[2] Hier führen mehrere Strassenbrücken über den Bachgraben, während ihn die Simplonbahn in einem Tunnel unterquert. Bei Zudannaz – ebenfalls eine frankoprovenzalische Namensform – erreicht der Bach auf der Höhe von etwa 550 m. ü. M. die weite Auenlandschaft an der Rhone. Der Fluss wird in diesem Bereich von einem Leitdamm um einen abgetrennten Abschnitt des Talbodens geführt, in welchem der Russbrunnubach in den Gulantschi mündet. Dieser fliesst am rechten Rand der Auenebene gegen Südwesten und mündet unterhalb des Kapälluhubel bei Salgesch in die Rhone.
Am Wildbach, der in trockenen Perioden kaum noch Wasser führt, ist keine Pegelstation eingerichtet.
Die Route des Walliser «Weinwanderwegs» von Vétroz nach Leuk überquert den Gulantschi westlich von Varen.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gulantschi, auf schweizerfluss.ch
- Gulantschi, auf ortsnamen.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ernest Muret: Effets de la liaison de consonnes initiales avec s finale, observés dans quelques noms de lieu valaisans. In: Bulletin du Glossaire des patois de la Suisse romande, 11, 1912, S. 4–83; zu Gulantschi S. S. 52.
- ↑ Bergsturzwanderung Salgesch, auf erlebnis-geologie.ch, abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ Bissenwanderung, auf wandersite.ch