Gurten (Oberösterreich)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gurten
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gurten
Gurten (Oberösterreich) (Österreich)
Gurten (Oberösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Ried
Kfz-Kennzeichen: RI
Fläche: 16,22 km²
Koordinaten: 48° 14′ N, 13° 21′ OKoordinaten: 48° 14′ 28″ N, 13° 20′ 41″ O
Höhe: 400 m ü. A.
Einwohner: 1.224 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 75 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4942
Vorwahl: 07757
Gemeindekennziffer: 4 12 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hofmark 21
4942 Gurten
Website: www.gurten.net
Politik
Bürgermeisterin: Petra Mies (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
6
4
2
1
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Gurten im Bezirk Ried
Lage der Gemeinde Gurten (Oberösterreich) im Bezirk Ried im Innkreis (anklickbare Karte)AndrichsfurtAntiesenhofenAurolzmünsterEberschwangEitzingGeiersberg (Oberösterreich)GeinbergGurtenHohenzellKirchdorf am InnKirchheim im InnkreisLambrechtenLohnsburg am KobernaußerwaldMehrnbachMettmachMörschwangMühlheim am InnNeuhofen im InnkreisObernberg am InnOrt im InnkreisPattighamPeterskirchenPrametReichersbergRied im InnkreisSchildornSenftenbachSt. Georgen bei Obernberg am InnSt. Marienkirchen am HausruckSt. Martin im InnkreisTaiskirchen im InnkreisTumeltshamUtzenaichWaldzellWeilbachWippenhamOberösterreich
Lage der Gemeinde Gurten (Oberösterreich) im Bezirk Ried im Innkreis (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Gurten ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 1224 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis.

Gurten liegt auf 400 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,5 km, von West nach Ost 5,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 16,22 km², 22,7 % der Fläche sind bewaldet, 66,3 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gurten besteht aus den beiden Katastralgemeinden Dorf (649,56 ha) und Gurten (972,78 ha).

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Baumgarten (20)
  • Dorf (46)
  • Edt (171) samt Sachsenbuch und Schoppering
  • Freiling (61) samt Unterfreiling
  • Gurten (707)
  • Itzenthal (36)
  • Mittermoos (21)
  • Oberndorf (39)
  • Ranzing (20)
  • Reiset (15)
  • Schmalzberg (16)
  • Schmiedhof (21)
  • Wagnerberg (51)

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
St. Georgen bei Obernberg am Inn Weilbach
Geinberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Eitzing
Polling im Innkreis (BR) Kirchheim im Innkreis Wippenham

Der Ort ist als lateinisch ad curtina („beim kleinen Hof“) in einem Passauer Urbarium im 12. Jahrhundert erwähnt und gehörte zum Bistum Passau.[2] Das Gemeindegebiet von Gurten war bis 1848 in seiner Gesamtheit ein Teil der Herrschaft Katzenberg;[3] diese gehörte zunächst dem 1525 ausgestorbenen Geschlecht der Mautner (siehe Abschnitt „Gemeindewappen“), dann den Grafen von Schwarzenstein und von 1599 bis 1848 den Grafen von Tauffkirchen.

Bis 1779 war der Ort Gurten bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals „Innbaiern“) zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört er seit 1816 endgültig zu Österreich ob der Enns.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.143 Einwohner, 2001 dann 1.228 Einwohner. Die Bevölkerungszahl stieg in diesen zehn Jahren an, da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv waren. Von 2001 bis 2011 gab es eine starke Abwanderung, die durch die positive Geburtenbilanz nicht mehr aufgehoben werden konnte, sodass die Einwohnerzahl auf 1.187 Personen sank.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pfarrkirche Gurten

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Arbeitgeber in Gurten ist die Fill Gesellschaft m.b.H., ein international tätiges Sondermaschinen- und Anlagenbauunternehmen für verschiedene Industriebereiche. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Bereiche Metall, Kunststoff und Holz für die Automobil-, Luftfahrt-, Windkraft-, Sport- und Bauindustrie, der Betrieb ist besonders für innovative Lösungen und intensive Forschung und Entwicklung bekannt. Der 1966 gegründete Familienbetrieb beschäftigt mehr als 900 Mitarbeiter.[5]

Gemeindeamt Gurten

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

Bürgermeister seit 1849 waren:[8]

  • 1849–1858 Martin Schachinger
  • 1859–1861 Johann Zechmeister
  • 1861–1864 Stefan Mayr
  • 1864–1866 Johann Kriegleder
  • 1866–1869 Johann Mairleitner
  • 1869–1872 Adam Dipplinger
  • 1872–1872 Johann Kriegleder
  • 1872–1875 Johann Schaurecker
  • 1875–1876 Johann Strobl
  • 1876–1877 Johann Schaurecker
  • 1877–1878 Johann Strobl
  • 1878–1878 Michael Hartwagner
  • 1878–1879 Karl Wimmer
  • 1879–1883 Laurenz Gurtner
  • 1883–1886 Kaspar Lengauer
  • 1886–1889 Michael Hartwagner
  • 1889–1892 Laurenz Auer
  • 1892–1895 Josef Weinberger
  • 1895–1898 Franz Strasser
  • 1898–1901 Michael Gerstberger
  • 1901–1904 Laurenz Schmid
  • 1904–1907 Michael Wimmer
  • 1907–1910 Josef Kasper
  • 1910–1913 Johann Dachs
  • 1913–1919 Michael Gerstberger
  • 1919–1921 Johann Dachs
  • 1921–1921 Ferdinand Schönauer
  • 1921–1921 Johann Burgstaller
  • 1921–1924 Martin Neulentner
  • 1924–1929 Josef Gurtner
  • 1929–1938 Matthäus Spießberger
  • 1938–1938 Franz Dachs
  • 1938–1945 Karl Leiner
  • 1945–1949 Martin Neulentner
  • 1949–1955 Johann Gerstberger
  • 1955–1979 Johann Burgstaller
  • 1979–2003 Franz Bichler
  • 2003–2019 Karl Pumberger-Kasper[9]
  • seit 2019 Petra Mies

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens von Gurten:

„In Rot schräg hintereinander drei silberne, heraldische Rosen.“

Das Gemeindewappen basiert auf dem einstigen Familienwappen der 1525 ausgestorbenen Mautner, die seinerzeit Inhaber der Herrschaft Katzenberg waren. Das Gemeindegebiet von Gurten war bis zur Aufhebung der Erbuntertänigkeit 1848 in seiner Gesamtheit ein Teil dieser Herrschaft.[3]

Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß.[3]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Georg Schachinger (1843–1925), Geistlicher, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1897–1914[10]
  • Norbert Schachinger (1854–1922), Abt von Schlägl und Generalabt der Prämonstratenser
  • Michael Gerstberger (1867–1931), Landwirt und Politiker, Ehrenbürger von Gurten
  • Ludwig Kasper (1893–1945), Bildhauer. 1912–1925 Studium an der Kunstakademie München, ab 1933 in Berlin Teil der regimekritischen Ateliergemeinschaft Klosterstraße. 1945 Rückkehr nach Oberösterreich und Tod. Grab in Gurten.
  • August Daxberger (1913–1996), „Trachtenpfarrer“ und Mundartdichter. Pfarrer in Aschach an der Donau, Grab in Gurten.
  • Gottfried Glechner (1916–2004), Dialektforscher und Schriftsteller
  • Berthold Mayr (1925–2015), römisch-katholischer Theologe, Historiker, Germanist, Pädagoge und Medienpfarrer
  • Josef Penninger (* 5. September 1964), Genetiker und von 2003 bis 2018 wissenschaftlicher Direktor am IMBA in Wien.

Personen mit Bezug zur Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Josef Fill (* 16. Juli 1939 in Afing, Südtirol) ist ein österreichischer Unternehmer und Politiker (ÖVP) im Ruhestand. Er war von 2000 bis 2004 Landesrat in der oberösterreichischen Landesregierung.
  • Alois Furtner (* 4. Mai 1949 in Ried im Innkreis), Bergsteiger, Abenteurer und Fotograf, lebt in Gurten
Commons: Gurten (Oberösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Urb Passau Dk 8.75, in: Isolde Hausner, Elisabeth Schuster: Altdeutsches Namenbuch: die Überlieferung der Ortsnamen in Österreich und Südtirol von den Anfängen bis 1200. Hrsg.: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Mundartkunde und Namenforschung. Teil 10, 1989, S. 474.
  3. a b c Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 10. April 2019.
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Gurten, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 10. April 2019.
  5. Zahlen & Fakten. fill.co.at, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2020; abgerufen am 23. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fill.co.at
  6. Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
  7. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE41200.htm?g=41208
  8. Gemeinden | Gurten. Land Oberösterreich, abgerufen am 27. Februar 2023.
  9. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2015. (PDF) Abgerufen am 10. April 2019.
  10. Schachinger, Georg, abgerufen am 2. Oktober 2020.