Gustav Eduard Eugen Seydel

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Gustav Eduard Eugen Seydel (* um 1830; † 1881) war ein preußischer Rittergutsbesitzer und Landrat im Landkreis Spremberg (Lausitz) (1871–1881).[1][2]

Seydel stammt aus einer Gutsbesitzerfamilie, die mit dem Rittergut Liebesitz im Landkreis Guben einen eigenen Familien-Stammsitz bildete. Dort wirkten zunächst die Vorfahren, der Urgroßvater Christian Gottfried Seydel, dann seit 1777 der Großvater Johann Christian Seydel. 1817 übernahm Carl Friedrich August Seydel den Besitz, er war der Vater des späteren Landrats.[3]

Gustav Eduard Eugen Seydel selbst war seit etwa 1862[4] Gutsbesitzer im Landkreis Spremberg, besaß mit Gosda, 1189 ha, sowie 883 ha in Wolkenberg umfangreiche Ländereien, hinzu kam Gut Stradow, 793 ha. Des Weiteren gehörte ihm das besagte Gut Liebesitz, 275 ha.[5] In Liebesitz ließ Gustav Eduard Eugen Seydel ein neues Herrenhaus und teils einen neuen Gutshof errichten, und umfangreiche Melorationsarbeiten am Gut durchführen.

Gustav Seydel war mit Klara Kramsta († 1864) verheiratet. Das Ehepaar hatte mehrere Kinder, u. a. zwei Söhne, Georg und Hubert.[6] Der Erbe, Sohn Hubert (1857–1931), studierte Landwirtschaft in Halle,[7] wurde Gutsherr und erhielt am 6. Juni 1911 im Neuen Palais zu Potsdam die Nobilitierung, für Preußen,[8] und konnte den Besitz ausbauen.[9] Er war kgl. preuß. Rittmeister der Landwehr a. D. und gründete 1886 mit Anna Elisabeth von Muschwitz-Geisendorf (* 1866) eine Familie. Sie hatten eine Tochter Eva (* 1895) und die Söhne Hubert jun. (* 1893)[10] und Bruno (1887–1951). Hubert sen. von Seydel stiftete für die um Spremberg gelegenen Güter einen Familienfideikommiss und beließ Liebesitz für den bürgerlichen Familienzweig als Allodgut. Die anderen Güter wurden aufgeteilt, Bruno von Seydel, liiert mit Resi Heydemann (* 1894),[11][12] erhielt Stradow und Hubert von Seydel den Besitz Gut Wolkenberg.[13]

Einzelnachweise

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  1. Markus Vette: Der vergessene Landtag. Subsidiarität und Selbstverantwortung in der Sozialpolitik des Kommunallandtages der Niederlausitz – ein Beitrag zur Brandenburger Landesgeschichte. 2. Auflage. Klaus D. Becker, Potsdam 2015, ISBN 978-3-88372-129-3, S. 314.
  2. Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen. In: Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz. Band 5. Cottbus 2005, ISBN 3-9808035-9-7, S. 223.
  3. Liebesitz. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 3. Duncker, Berlin 1860, Blatt 175 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
  4. Werner Heegewaldt, Torsten Hartisch: Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Teil I/1: Adlige Herrschaften. Guts- und Familienarchive Rep. 37. In: Veröffentlichungen des BLHA, Band 60. Berliner Wissenschaftsverlag, Stuttgart 2010, S. 98.
  5. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 76–187, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
  6. Zur Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs, welche im Anschlusse an die öffentliche Prüfung in dem Gymnasium, der höheren Bürgerschule und der Vorschule zu Guben Freitag, den 19. März, von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 ¼ bis 4 Uhr in der Aula des Gymnasiums abgehalten werden soll … III. Schüler. Druck E. Fechner, Guben 1875, S. 31. google.de/books
  7. Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studierenden auf der Königlich vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg, WS Michaelis 1881 / Ostern 82, No. 120. Druck und Verlag Otto Hendel, Halle 1881, S. 23. google.de/books
  8. Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels 2002, Adelslexikon. Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2002, S. 319. ISSN 0435-2408
  9. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1913. Siebenter Jahrgang, Briefadelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. K. Justus Perthes, Gotha 1912, S. 752 f.
  10. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1921. Fünfzehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1920, S. 784 f.; Textarchiv – Internet Archive.
  11. Kurt Winckelsesser, Heinz Ritt, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Deutsches Geschlechterbuch (DGB). Achter Pommernband. Band 155 der Gesamtreihe DGB. Hrsg. vorm. Marianne Strutz-Ködel. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1971, S. 130 ff. ISSN 1438-7972; Textarchiv – Internet Archive.
  12. Sohn Hubert von Seydel (1918–1941). In: Deutsches Geschlechterbuch (DGB). Band 155. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1971, S. 251. ISSN 1438-7972; Textarchiv – Internet Archive.
  13. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1929. Zugleich Adelsmatrikel. 23. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1928, S. 784 f.