Gustav Heinrich Schüdlöffel

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Gustav Heinrich Schüdlöffel (* 2. Oktoberjul. / 13. Oktober 1798greg. in Jõelähtme; † 8. Dezemberjul. / 20. Dezember 1859greg. in Tallinn) war ein deutschbaltischer Theologe, Schriftsteller und Übersetzer.

Gustav Heinrich Schüdlöffel studierte von 1817 bis 1820 an der Kaiserlichen Universität Dorpat und war von 1826 bis 1827 Inspekteur der Ritter- und Domschule zu Tallinn. Ab 1829 bekleidete er das Amt des Pastors von Jõelähtme (deutsch Jegelecht).

Schüdlöffel war einer der prägenden Estophilen seiner Zeit. Vor allem übte er Einfluss auf die Erforschung der estnischen Mythologie aus. 1836 erschien in der estophilen Zeitschrift Das Inland. Eine Wochenschrift für Liv-, Esth- und Curländische Geschichte, Geographie, Statistik und Litteratur sein Artikel über die Geschichten um den Helden Kalevipoeg. Darin stellte er zum ersten Mal einen Zyklus von Kalevipoeg-Sagen zusammen, die er „aus dem Munde verschiedener nationaler Erzähler vernommen hatte“[1] Schüdlöffels Arbeit war ein wichtiger Anfangspunkt zur Schaffung eines estnischen Nationalepos durch Friedrich Robert Fählmann einige Jahre später.

Daneben ist Schüdlöffel Autor zahlreicher Erzählungen in estnischer Sprache und Redakteur von Kalenderliteratur. Schüdlöffel übersetzte mehrere Werke vom Deutschen ins Estnische. Er bediente sich dabei erstmals der von Eduard Ahrens (1803–1863) entwickelten modernen estnischen Orthographie. 1844 erschien als erstes Buch in der neuen Schreibweise seine Übersetzung Toomas Westen: Lapo rahwa uso ärataja Norra maal.

  • Cornelius Hasselblatt: Geschichte der estnischen Literatur: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Berlin, New York 2006, ISBN 3-11-018025-1, S. 183 und 228
  1. zitiert nach: Archivlink (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kg.fds-schule.de