Gustav Veit

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Gustav Veit, um 1870

Aloys Constantin Conrad Gustav Veit, ab 1893 von Veit (* 3. Juni 1824 in Leobschütz; † 20. April 1903 in Deyelsdorf) war ein deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer.

Der Sohn eines Apothekers studierte an den Universitäten Breslau, Berlin, Heidelberg und Halle Medizin. Er wurde 1848 an der Universität Halle mit der Arbeit Observationum de sanguinis quantitate nuperrime institutarum recensio promoviert. Als Assistent war er anschließend an den Geburtskliniken in Halle und in Berlin tätig. Gustav Veit habilitierte sich 1853 in Berlin und wurde im folgenden Jahr als Lehrstuhlinhaber für Geburtshilfe an die Universität Rostock berufen, wo er auch Direktor der Hebammen-Lehranstalt wurde. 1864 wechselte Veit als Direktor der Klinik für Geburtshilfe an die Universität Bonn. Auf seine Aufforderung hin begleitete ihn Karl Schroeder. Nach Alfred Hegar war Veit der vierte Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. 1870/71 amtierte er als Rektor der Universität. 1888 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[1] 1893 wurde Veit emeritiert.

In seinem Beitrag Über die beste Methode zur Extraktion des nachfolgenden Kindeskopfes beschrieb Veit den Veit-Smellie-Handgriff, eine Technik zur Unterstützung der Geburt beim Vorliegen einer Beckenendlage, die nach ihm und dem schottischen Geburtshelfer William Smellie benannt wurde. Diese Technik wurde jedoch bereits vor Veit von Jacques Guillemeau in De l’hereux accouchement des femmes (1609) begründet.

Im Jahr 1887 heiratete Veit die wohlhabende und 34 Jahre jüngere Marie Bencard aus Rostock, eine Freundin von Martha Fontane.[2] Am 11. Oktober 1893 wurde Veit in den preußischen Adelsstand erhoben.[3] Seine vorpommerschen Güter[4] Deyelsdorf mit Fäsekow übernahm 1903 sein Sohn aus erster Ehe August von Veit, der Landrat in Mohrungen war.[5]

Schriften (Auswahl)

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  • Carola Engel: Leben und Werk des Bonner Frauenarztes Gustav von Veit. Dissertation. Bonn 1983.
  • August Hirsch (Hrsg.): Veit Aloys, Constantin Conrad Gustav. in: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. 3. Auflage, Urban & Schwarzenberg, Band 5, München 1962, S. 718.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1931, Zugleich Adelsmatrikel der vereinigten Verbände, Dreiundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1930, S. 672 f.
  • Eintrag Veit, Aloys Constantin Conrad Gustav. in: Julius Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1755–1756. Digitalisat

Einzelnachweise

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  1. Leopoldina. 1888. In: C. H. Knoblauch (Hrsg.): Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akadeamie der Naturforscher. Leop XXIV. Auflage. Heft XXIV. – Nr. 21–22. Amtliche Mitteilungen, Veränderungen im Personalbestande der Akademie. Neu aufgenommene Mitglieder: Nr. 2815. E. Blochmann und Sohn, Halle a. S., Dresden November 1888, S. 194 (google.de).
  2. Marianne Goch: Mete Fontane (1860–1917). „Danebenstehen und sich den Mund wischen …“ In: Luise F. Pusch (Hrsg.): Töchter berühmter Männer. Neun biographische Portraits. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1988, S. 349–419, hier: S. 380. ISBN 3-458-32679-0.
  3. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. C. A. Starke, Görlitz 1939, S. 88.
  4. Niekammer`s Güter Adressbücher. I. Pommersches Güter-Adressbuch. 1905. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. Handbuch der Königlichen Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Paul Niekammer (Hrsg.): GAB. 2. Auflage. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Grimmen. Eigenverlag, Stettin Dezember 1904, S. 212–213 (martin-opitz-bibliothek.de).
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1909. In: "Der Gotha" - Hofkalender. Dritter Jahrgang Auflage. Briefadelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. V, Veit. Justus Perthes, Gotha 23. Oktober 1908, S. 846–847 (uni-duesseldorf.de).