Gwda Wielka
Gwda Wielka | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Powiat: | Szczecinecki | |
Gmina: | Szczecinek | |
Geographische Lage: | 53° 44′ N, 16° 48′ O | |
Einwohner: | 570 (2008) |
Gwda Wielka (deutsch Groß Küdde) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Szczecinek (Gemeinde Neustettin) im Powiat Szczecinecki.
Das Dorf liegt am 18,65 km²-großen Vilmsee Wielimie, der sich von Neustettin aus erstreckt. Der See wird vom Fluss Küddow, auch Küdde (Gwda), durchzogen, der zwischen den Dörfern Groß Küdde und Klein Küdde (Gwda Mala) fließt.
Ortsteile waren Fierfeld, Eichfelde und Lindenhöhe, dazugehörig auch das Gut Wiesenhof (Łączka).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Küdde leitet sich vom indogermanischen Wortstamm *kueid- mit der Bedeutung „leuchten, hell, weiß“ ab.[1]
Küdde wird erstmals im 14. Jh. erwähnt; zu dieser Zeit verlief die Grenze zwischen Pommern und Polen durch dieses Gebiet. Die deutsche Kolonisierung im südlichen Teil des Neustettiner Kreises erfolgte im 16. Jh. Die Gründung des Dorfes Klein Küdde (Gwda Mala) ist auf 1570 datiert.[2]
1759/60 wird Pommern durch russische Truppen erobert. 1807 besetzen polnische Truppen das Dorf. 1812/13 zieht Napoleon mit seiner Armee durch Groß Küdde in Richtung Moskau und wieder zurück.[3]
Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine dreiklassige Dorfschule wird um 1790 erstmals erwähnt; ob es bereits vorher eine Schule im Ort gegeben hat, ist jedoch nicht bekannt. 1890 erhält das Dorf ein neues Schulgebäude in Groß Küdde. 1912 erhält durch die Bevölkerungszunahme auch Klein Küdde eine eigene Schule. Beide Gebäude sind bis heute erhalten.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1590 wird eine Fachwerkkirche im Ort Küdde erwähnt, der erste Pastor war Jakobus Matthäi. Johann Christoph Kypcke (1738–1786), Pastor in Lottin, danach Präpositus in Neustettinm hatte zu seiner Zeit den Gottesdienst im ev. Filial Groß Küdde zu halten und im eingepfarrten Klein Küdde die Amtshandlungen zu vollziehen. In seiner Abwesenheit wurde er vom ordinierten Konrektor des Gymnasiums in Neustettin vertreten.[4] 1860/62 wüteten Großbrände in Groß Küdde und zerstörten auch die Kirche. Das heutige Kirchengebäude wurde von 1862 bis 1866 im Neugotischen Stil errichtet.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1778 und 1784 wurde zwecks Landgewinnung der Wasserspiegel des Vilmsees gesenkt. In der 1. Hälfte des 20. Jhs. bescheren der Vilmseepächter Ernst Stropahl und die Netzfabrik der Gebrüder Dorow mit einer florierenden Fischwirtschaft beiden Dörfern wirtschaftlichen Aufschwung, der zum Zuzug neuer Bewohner führt.[5]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da Dorf liegt 8 km östlich von Szczecinek and 151 km östlich von Stettin. 1878 wurde die Bahnstrecke Neustettin nach Hammerstein (Czarne) eröffnet mit Halt am Bahnhof in Klein Küdde.
Persönlichkeiten, die mit Groß Küdde in Beziehung stehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Asta Vorsteher (geb. Dornquast) (* 1921 in Groß Küdde; † 1. April 2006 in Glücksburg), Weberin und Malerin.
Städte-Partnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]mit der Gemeinde Haffkrug-Scharbeutz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Angermann-Wirsitz: Die evangelische Kirche des Posener Landes seit 1772. Posen 1912, S. 29, 38.
- Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band V. Grenzmark Posen-Westpreußen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Dezember 1930 bearbeitet vom Preußischen Statistischen Landesamt, Berlin 1930, S. 17–20.
- Ludwig Wilhelm Brüggemann, Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern, 1784, S. 720.
- Groß- und Klein-Küdde, Kreis Neustettin : ein Dorf in Pommern ; seine Geschichte und seine Menschen, Hrsg.: Heimatfreunde Groß-Küdde, Kurt Döhring, Max Brümmer, Friedrich Sabinski, Heimatfreunde Groß-Küdde, Bochum 1982–1985
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 288, „Küddow“
- ↑ vgl. dazu: https://neustettin.aicoo.de/kuedde/
- ↑ vgl. dazu: https://neustettin.aicoo.de/kuedde/
- ↑ http://www.rainer-doerry.de/Ahnenforschung/html/Doerry/p000265.htm
- ↑ vgl. dazu: https://neustettin.aicoo.de/kuedde/