Gwendolen Fer

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Gwendolen Fer

Gwendolen Fer auf Traumprinz
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 2. Februar 1986
Geburtsort Toulouse
Karriere
Disziplin Vielseitigkeitsreiten
Pferde Romantic Love
Trainer Thierry Touzaint
Nationenpreise 2015 Sieg mit der Equipe in Fontainebleau
Wichtige Erfolge
2017 1. Platz CCI Pau
 

Gwendolen Fer (* 2. Februar 1986 in Toulouse) ist eine französische Vielseitigkeitsreiterin, Leiterin eines Reitstalls und Ausbilderin. Sie gewann 2017 die Étoiles de Pau und ist damit die erste französische Frau, die eine Prüfung auf dem höchsten Niveau gewann.[1]

Sie stammt aus einer sportlichen, aber nicht-reitenden Familie aus Toulouse, wo sie auch aufwuchs. Sie begann mit fünf Jahren Mittwochnachmittags auf Ponys zu reiten. Drei Jahre später bestritt sie ihr erstes Turnier und war nacheinander in allen Altersklassen, den Ponyreitern, den Junioren und den Jungen Reitern, sehr erfolgreich. Sie ist Reitlehrerin und Betriebswirtin. 2009 wechselte sie zur weiterführenden Ausbildung an die Hochschule für Management in Grenoble. In diesem Jahr übernahm sie mit ihrer Familie die Ecurie des Houarn. Der Name Houarn bedeutet auf Bretonisch Eisen und Hufeisen, eine Anspielung auf ihren Namen „Fer“, der auf Französisch ebenfalls Eisen bedeutet. Die Ecurie des Houarn liegt in Südfrankreich zwischen Toulouse und Carcassonne.[2] Ihr Manager ist ihr Bruder Grégory Fer, der Geschäftsführer bei Morgan Stanley in Paris ist.[3] Ihr Lebenspartner ist Maxime Châtaignier,[4] ein ehemaliger Shorttrack-Skater, der im Jahr 2010 über 500 m Europameister wurde.

2002, im Alter von 16 Jahren, startete sie mit ihrem braunen Wallach Day Nice bei ihrem ersten CCI* in Dijon und erreichte den 9. Platz.[5] und wurde französische Juniorenmeisterin. Bei den Jungen Reitern wurde sie drei Jahre später französische Meisterin mit Leria du Ter, die sie als Fünfjährige erwarb.

2009 nahm sie mit Leria du Ter an ihrer ersten Prüfung in der schwersten internationalen Klasse in Pau teil und wurden Siebte.[6] Pau in Frankreich ist eine der sechs Prüfungen im Jahr, die weltweit auf höchstem Niveau ausgetragen werden. Die anderen fünf Prüfungen sind Burghley und Badminton in Großbritannien, Luhmühlen in Deutschland, Kentucky in den USA und die Australian International. Diese sechs Prüfungen genießen in der Vielseitigkeitsszene ein größeres Ansehen als Europa-Meisterschaften,[7] Weltmeisterschaften[8] oder die Olympischen Sommerspiele,[9] welche auf niedrigerem Niveau ausgetragen werden, damit mehr Nationen teilnehmen können.

2010 wurde sie mit Leria du Ter in Pau Sechste[10] und blieben trotz widriger Umstände fehlerfrei, sowohl im Gelände (gebrochenes Vorderzeug) als auch im Springen (sintflutartiger Regen). 2011 wurde Fer in den französischen Kader aufgenommen, wo sie als jüngstes Mitglied die einzige Frau war.[11] 2012 vollendete sie auf der dunkelbraunen Selle-Francais-Stute Leria du Ter Burghley.[12]

2016 erreichte sie mit Romantic Love Platz 16 in Badminton.[13][14] Der braune, 2005 geborene Selle-Francais-Wallach Romantic Love, vom Oldenburger Springhengst L’Arc de Triomphe, aus der Sherlove Ville xx, wurde 2005 von Lydia Gallone gezogen. Fer erwarb ihn als Zweijährigen und bildete ihn selber aus.[1]

Mit Romantic Love gewann sie 2017 in Pau als erste französische Frau eine CCI****-Prüfung, welche seit 2019 CCI***** heißen.[1][15]

2022 wurde sie in Vittel französische Meisterin mit Romantic Love.[16]

Einzelnachweise

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  1. a b c Pau: Erster Vier-Sterne-Sieg für Gwendolen Fer, Dominique Wehrmann, St. Georg, 29. Oktober 2017
  2. FFE. Abgerufen am 23. Februar 2022 (französisch).
  3. “Je défendrai toujours le concours complet, parce qu’il mérite qu’on se batte pour lui“, Gwendolen Fer, Sébastien Roullier, 28/05/2020, grandprix.info
  4. Gwendolen Fer Biography, Badminton Horse Trials, abgerufen am 23. Februar 2022
  5. CCI1* Dijon 2002, FEI
  6. CCI4* Pau 2009, FEI
  7. Europameisterschaften im Vielseitigkeitsreiten Luhmühlen 2019 im Turnierkalender der FEI
  8. 2017 FEI Eventing rule changes, An Eventful Life, abgerufen am 24. Februar 2023
  9. Moment mal! Zu den neuen FEI-Regeln in der Vielseitigkeit, Gabriele Pochhammer / St. Georg, 4. Dezember 2018
  10. CCI4* Pau 2010, FEI
  11. Profil, Homepage von Gwendolen Fer
  12. CCI4* Burghley 2012, FEI
  13. FEI Biography. In: fei.org. (englisch).
  14. CCI4* Badminton 2016, FEI
  15. CCI4* Pau 2017, FEI
  16. Gwendolen Fer championne de France de concours complet. In: L'Équipe. Abgerufen am 21. Juni 2022 (französisch).