Gymnasium Münchenstein

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Gymnasium Münchenstein
Die Villa Ehinger (1830) im Stil der Neorenaissance als Teil des Schulensembles
Schulform Gymnasium
Gründung 1964
Adresse Baselstrasse 33
Ort 4142 Münchenstein
Kanton Basel-Landschaft
Staat Schweiz
Koordinaten 613427 / 264058Koordinaten: 47° 31′ 38″ N, 7° 37′ 1″ O; CH1903: 613427 / 264058
Träger Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (Kanton Basel-Landschaft)
Schüler 700
Leitung Gabriel Hänggi
Website www.gymmuenchenstein.ch

Das Gymnasium Münchenstein ist eine öffentliche Maturitätsschule in der schweizerischen Gemeinde Münchenstein bei Basel mit allen Maturitätsprofilen sowie den eidgenössisch anerkannten bilingualen Klassenzügen in französischer und englischer Sprache.

Die Schule zählt insgesamt etwa 700 Lernende und befindet sich mit der ihr zugehörigen Villa Ehinger in einem englischen Landschaftsgarten nahe der Brüglinger Ebene, nahezu unmittelbar an der Grenze zur Stadt Basel.[1]

Das Gymnasium ist die zweitälteste Mittelschule des Kantons Basel-Landschaft und geht auf das Jahr 1964 zurück. Der heutige Hauptbau der Schule, der von Wilfrid und Katharina Steib entworfen wurde, datiert hingegen aus dem Jahr 1972 und bildet zusammen mit der Villa Ehinger das Schulensemble.[2] Letztere wurde hierbei von Melchior Berri als Sommersitz der Familie Sarasin unter Ludwig August Sarasin konzipiert, der allerdings noch vor der Vollendung des Baus im Jahr 1830 verstarb, wodurch die Villa durch die Heirat der beiden Sarasin-Töchter an die Familie Ehinger überging.

Der Bau zählt zu den wichtigsten Bauten der Neorenaissance in der Schweiz und ist ein inventaristisches Kulturdenkmal. Der Baustil des Gebäudes mit seiner Loggia als Eingang wird von neuinterpretierten Motiven der italienischen Renaissance bestimmt.[2][3] Im Jahr 1959 gelangte das Anwesen mitsamt der Parkanlage an die Gemeinde und im Jahr 1962 wiederum an den Kanton und legte somit den Grundstein für den Bau der Maturitätsschule.[4]

Nationale Bekanntheit erlangte das Gymnasium während der 1970er Jahre mit der sogenannten «Münchensteiner Initiative», als der Schul- und Lehrkörper (unter der Ägide des damaligen Rektors Hans Hafen und ehemaligen Schülers Daniel Vischer) gemeinsam ein nationales Volksbegehren für die Einführung eines Zivildienstes neben dem obligatorischen Militärdienst lancierte. Obwohl sich der Bundesrat im Vorfeld der Abstimmung positiv zur Initiative ausgesprochen hatte, lehnte die Schweizer Stimmbevölkerung das Begehren im Jahr 1977 schliesslich mit 60 Prozent ab.[5][6][7][8][9][10]

Der Neubau des Basler Architektenpaars Wilfrid und Katharina Steib aus dem Jahr 1972
Der englische Landschaftsgarten des Gymnasiums

Von besonderer Bedeutung für das Gymnasium sind vor allem die bilingualen Klassenzüge in französischer und englischer Sprache, die den Abschluss einer eidgenössisch anerkannten bilingualen Maturität erlauben. Der immersive Sprachunterricht in französischer Sprache eröffnet den Schülerinnen und Schülern zudem auch die Möglichkeit, ein Austauschsemester an einem Gymnasium in der französischsprachigen Schweiz zu absolvieren.[11]

Das Gymnasium Münchenstein setzt in den angebotenen Schwerpunktfächern jeweils einen sogenannten «Poolunterricht» ein, der im zweiten und dritten Schuljahr stattfindet und eine Akzentuierung und Vertiefung in einem spezifischen Fachbereich der Materie erlaubt. Die vier Bereiche lauten:

  • Schwerpunktfächer Bildnerisches Gestalten und Musik: «Film»
  • Schwerpunktfächer Naturwissenschaften: «Forschen und Tüfteln»
  • Schwerpunktfächer Sprachen: «Medien»
  • Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht: «Unternehmungsgründung»

Einzelnachweise

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  1. Kanton Basel-Landschaft: Infobroschüre: Gymnasium Münchenstein (2018). Kanton Basel-Landschaft, 1. Januar 2018, abgerufen am 5. Mai 2019.
  2. a b BRH Architekten AG. BRH Architekten AG, abgerufen am 7. März 2020.
  3. ArchitekturBasel - Italienische Renaissance in Münchenstein: Villa Ehinger. In: Baselbieter Baukultur #68. 27. Oktober 2019, abgerufen am 8. März 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  4. Villa Ehinger. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Mai 2019; abgerufen am 5. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/openhouse-basel.org
  5. Das Gymnasium Münchenstein, das nie richtig erwachsen werden wollte. Abgerufen am 5. Mai 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
  6. Ueli Mäder: 68 - was bleibt? Rotpunktverlag, Zürich 2018, ISBN 978-3-85869-774-5, S. 55.
  7. Hans Rudolf Fuhrer: Zivildienst. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. November 2014, abgerufen am 5. Mai 2019.
  8. Sergio Aiolfi: Am Nabel der Welt. In: Neue Zürcher Zeitung. Abgerufen am 7. März 2020.
  9. Journal de Genève - 11.10.1976 - Pages 6/7. Abgerufen am 8. März 2020.
  10. Journal de Genève - 31.05.1974 - Pages 10/11. Abgerufen am 8. März 2020.
  11. Zweisprachige Ausbildung. Gymnasium Münchenstein, abgerufen am 5. Mai 2019.