Nacktfrucht
Nacktfrucht | ||||||||||||
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Nacktfrucht (Gymnocarpos decander) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gymnocarpos decander | ||||||||||||
Forssk. |
Die Nacktfrucht (Gymnocarpos decander[1]) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nacktfrucht ist ein Halbstrauch, der Wuchshöhen von 10 bis 50 cm erreicht. Der Stängel ist aufrecht und stark verzweigt. Die Borke ist aschgrau. Die Blätter sind gegenständig oder büschelig, sitzend, 5 bis 18 mm lang, linealisch-walzlich und stachelspitzig. Die weißen, bewimperten Nebenblätter haben eine Länge von 1,5 bis 2 mm.
Der Blütenstand besteht aus endständigen, dicht gedrängten, meist 7 bis 15-blütigen Dichasien. Die Tragblätter sind blattähnlich, mit kleinen Nebenblättern und 2 bis 4 mm langer, pfriemlicher Spreite. Die Blüten sind fleischig und sitzend. Die Kelchblätter sind 5 bis 7 mm lang, grün bis rötlichbraun gefärbt, breit hautrandig, an der Spitze kapuzenförmig, stachelspitzig und behaart. Die Staubblätter sind 1,4 bis 2,0 mm lang. Die pfriemlichen Staminodien haben eine Länge von 1,2 bis 1,5 mm. Der Fruchtknoten ist mittelständig und am Grund in die Blütenachse eingesenkt. Der Griffel ist 2,0 bis 2,75 mm lang. Die Frucht misst 2,0 bis 2,5 mm und ist schmal ellipsoid, dicht papillös und von orange-brauner Farbe. Die Samen sind 2,0 bis 2,25 mm lang, ellipsoid und dunkelbraun.
Die Blütezeit reicht von Februar bis Mai.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[2]
Verbreitung und Standort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nacktfrucht kommt in den Halbwüstenregionen Nordafrikas (Kanaren außer La Palma und El Hierro,[3] Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten) und Vorderasiens (Sinai-Halbinsel, Israel, Jordanien, Syrien, Saudi-Arabien, Oman, Iran, Afghanistan und Pakistan) vor. Die Art wächst auf Kalkfelsfluren bis in Höhen von etwa 1500 m. Sie meidet direkten Salzeinfluss und Sandböden. Sie ist eine Charakterart der Klasse Pegano-Salsoletea. Die Pflanzen werden von Ziegen und Kamelen gefressen.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nacktfrucht wurde von Peter Forsskål in Fl. Aegypt.-Arab.: 65, 1775 erstbeschrieben als Gymnocarpos decandrum (korrigiert zu G. decander).[4] Synonyme sind Gymnocarpos fruticosus (Vahl) Pers. nom. illeg., Gymnocarpos salsoloides Christ, Paronychia decandra (Forssk.) Rohweder & Urmi-König und Trianthema fruticosa Vahl.[4]
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dietmar Brandes: Gymnocarpos decandrus on Fuerteventura. Braunschweig, 2004 (PDF-Datei; 203 kB).
- Mohammad Nazeer Chaudhri: A revision of the Paronychiinae. In: Mededeelingen van het botanisch Museum en Herbarium van de Rijksuniversiteit te Utrecht. Band 285, 1968, S. 53–57.
- Abdul Ghafoor: Illecebraceae. In: Syed Irtifaq Ali, Saiyad Masudal Hasan Jafri (Hrsg.): Flora of Libya. Band 37, 1977, Al Faateh University, Faculty of Science, Department of Botany, Tripoli, 1977, S. 7–9.
- Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Kosmos-Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. Über 1600 Pflanzenarten. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1994, ISBN 3-440-06223-6, S. 40.
- L. Petrusson, Mats Thulin: Taxonomy and biogeography of Gymnocarpos (Caryophyllaceae). In: Edinburgh Journal of Botany. Band 53, Nr. 1, 1996, S. 1–26, DOI:10.1017/S0960428600002687.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Korrekte Benennung vgl. Chaudhri 1968; wird oft fälschlich „Gymnocarpos decandrus“ genannt.
- ↑ Gymnocarpos decander bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ I. Izquierdo, J. L. Martín, C. Zurita, M. Arechavaleta (Hrsg.): Lista de especies silvestres de Canarias - Hongos, plantas y animales terrestres. Consejería de Médio Ambiente y Ordenación Territorial, Gobierno de Canarias, La Laguna, Santa Cruz de Tenerife, Islas Canarias 2004, ISBN 84-89729-23-9, S. 102 (PDF-Datei, 23,2 MB) ( vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive).
- ↑ a b Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae: Datenblatt Gymnocarpos decander In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.