Gymnocarpos
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
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Forssk. |
Gymnocarpos ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie umfasst zehn Arten, die in trockenen Regionen von den Kapverden bis China beheimatet sind.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gymnocarpos sind kahle und starkverzweigte Halbsträucher oder krautige Pflanzen mit aufrechter oder niederliegender Sprossachse. Die gegenständigen, sitzenden oder kurzgestielten Blätter sind fleischig, zylindrisch oder schwach rinnenförmig und im Umriss linealisch-verkehrtlanzettlich oder rundlich. Sie sind ganzrandig, stumpf oder spitz und haben einen als Stachelspitze austretenden Mittelnerv. Die häutigen Nebenblätter sitzen zwischen den Blattstielen, sind eiförmig-dreieckig und zum äußersten Ende hin spitz; sie sind anfangs verwachsen, später getrennt. Der Blattrand ist annähernd ganzrandig bis fransig.[1]
Die endständigen oder annähernd endständigen[2] Blütenstände sind dichasisch oder teilweise monochasisch und bilden gelegentlich dichte kugelförmige Köpfe. Die Tragblätter sind häutig und nebenblattartig bis auffällig und ebenso groß bis sogar größer als die Blüten, oder sie sind laubblattartig mit gut ausgebildeter Spreite. Die Blüten sind in der Regel sitzend, nur die mittleren haben gelegentlich einen Blütenstiel. Die Blütenachse ist verkehrtkegelförmig und gelegentlich mit den Tragblättern verwachsen. Die fünf Kelchblätter sind am Rand häutig, Kronblätter fehlen. Die fünf Staubblätter liegen den Kelchblättern gegenüber und stehen wechselnd mit den fünf fadenförmigen bis dreieckigen Staminodien, die Staubbeutel sind breit länglich-rund. Der verkehrteiförmige[2], freie oder zu Teilen in den Blütenboden eingelassene Fruchtknoten ist im oberen Teil papillös. Der lange[2] Griffel ist schlank, die Narbe dreigelappt. Die Frucht hat ein häutiges Perikarp[2], ist im Umriss länglich und oberwärts papillös; sie reißt unregelmäßig auf. Die ei- bis nierenförmigen, braunen Samen sind leicht zusammengedrückt.[1]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung besiedelt trockene Regionen von den Kapverden und den Kanaren bis in die Mongolei und Nordwestchina, Mannigfaltigkeitszentrum ist das Horn von Afrika.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstbeschrieben wurde die Gattung 1775 von Pehr Forsskål, Typusart ist Gymnocarpos decandrus. Sie ist Teil der Unterfamilie der Paronychioideae; ihre genaue Position darin ist noch unklar. Eng verwandt ist sie mit den Gattungen der Mauermieren (Paronychia) sowie den Bruchkräutern (Herniaria). Molekulargenetischen Untersuchungen zufolge umfasst sie auch die (monotypische) Gattung Sclerocephalus, damit werden ihr zehn Arten zugerechnet.[1]
- Gymnocarpos argenteus L.Petrusson & Thulin; kommt nur im Jemen in Höhenlagen über 500 Metern vor.
- Gymnocarpos bracteatus (Balf.f.) L.Petrusson & Thulin; ist auf Sokotra in den Haghier Mountains endemisch und wächst in 300 bis 900 Metern Meereshöhe.
- Nacktfrucht (Gymnocarpos decandrus Forssk.); kommt in den Halbwüsten Nordafrikas und Vorderasiens von den Kanaren und Marokko im Westen bis Afghanistan und Pakistan im Osten vor.
- Gymnocarpos dhofarensis L.Petrusson & Thulin; kommt nur in Südarabien in Höhenlagen von 500 bis 1300 Metern vor.
- Gymnocarpos kuriensis (Radcl.-Sm.) L.Petrusson & Thulin; kommt nur auf Abd al-Kuri und auf Sokotra vor.
- Gymnocarpos mahranus L.Petrusson & Thulin, kommt nur im Süd-Jemen bei Mahra vor.
- Gymnocarpos parvibractus (M.G.Gilbert) L.Petrusson & Thulin; kommt nur in Somalia in Höhen um 70 Meter vor.
- Gymnocarpos przewalskii Maxim.; ist in Nordwest-China und der Mongolei verbreitet.[1]
- Gymnocarpos rotundifolius L.Petrusson & Thulin; kommt nur in Oman zwischen 0 und 100 Metern Meereshöhe vor.
- Gymnocarpos sclerocephalus (Decne.) Ahlgren & Thulin (Syn. Sclerocephalus arabicus Boiss.): die Verbreitung reicht von den Kapverden über Nordafrika bis Süd-Arabien, Irak und den westlichen Iran.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- L. Petrusson, Mats Thulin: Taxonomy and biogeography of Gymnocarpos (Caryophyllaceae). In: Edinburgh Journal of Botany. Band 53, Nr. 1, 1996, S. 1–26, DOI:10.1017/S0960428600002687.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Bengt Oxelman, Britta Ahlgren, Mats Thulin: Circumscription and phylogenetic relationships of Gymnocarpos (Caryophyllaceae-Paronychioideae). In: Edinburgh Journal of Botany. Band 59, Nr. 2, 2002, S. 221–237, DOI: 10.10M/S0960428602000045.
- ↑ a b c d David Franklin Chamberlain: Caryophyllaceae. In: Anthony George Miller, Thomas A. Cope (Hrsg.): Flora of the Arabian Peninsula and Socotra. Band 1, Edinburgh University Press, Edinburgh 1996, ISBN 0-7486-0475-8, S. 179, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche