Häfeli DH-1
Häfeli DH-1 | |
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Nachbau der Häfeli DH-1 | |
Typ | Aufklärungsflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Konstruktionswerkstätte (K + W) |
Erstflug | 1916 |
Stückzahl | 6 |
Die Häfeli DH-1, andere Schreibweise Haefeli DH-1, war ein Militärflugzeug in Doppeldeckerbauweise des Schweizer Konstrukteurs August Haefeli.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Eidgenössische Konstruktionswerkstätte (K + W) gründete 1915 eine eigene Abteilung Flug für den Flugzeugbau mit einem Werk in Thun. Als leitenden Ingenieur stellte man August Haefeli ein, der zuvor bei Farman und in Deutschland bei den Aerowerken Gustav Otto gearbeitet hatte. Dort konstruierte er die Aufklärer AGO C.I und C.II, die als besonderes konstruktives Auslegungsmerkmal doppelte Leitwerksträger aufwiesen.
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz begann er mit der Arbeit an der DH-1, die sich konzeptionell an die dreistieligen, in Holzbauweise gefertigten AGO C-Typen anlehnte. Die DH-1 wies ebenfalls eine Rumpfgondel mit einem Druckpropeller und doppelte Leitwerksträger auf. Die Maschine besass ein Vierradfahrwerk mit je einem Hecksporn unter den beiden Auslegern. Die Besatzung sass in der Rumpfgondel auf Tandemsitzen, wobei der Beobachter, mit einem Maschinengewehr Mg 11 (Kaliber 7,5 mm) vor dem Piloten sass. Der als Antrieb eingesetzte 120 PS leistende Sechszylinder-Reihenmotor Argus As II der Argus Motoren Gesellschaft wurde in Lizenz von der Gebrüder Bühler AG in Uzwil hergestellt.
Von der DH-1 wurden sechs Maschinen bei der Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte in Thun gebaut, die 1916 bis 1919 bei der Schweizer Flugwaffe als Aufklärungsfluggerät eingesetzt waren, jedoch kaum eine Rolle spielten. Die Flugzeuge waren eigentlich nur Prototypen und unterscheiden sich entsprechend voneinander. Innerhalb eines Jahres wurden zudem drei Flugzeuge bei Unfällen zerstört. Da auch die Leistung und Flugeigenschaften der Maschine nicht befriedigten, wurden die Verbliebenen 1919 ausgemustert und verschrottet. Ein Nachbau wurde in rund 9'700 Arbeitsstunden von pensionierten Mitarbeitern der Betriebsgruppen des Bundesamtes für Militärflugplätze fertig gestellt. Das Flugzeug wurde am 3. Oktober 1985 bei der Jubiläumsveranstaltung 75 Jahre Flugplatz Dübendorf dem Fliegermuseum übergeben, dem heutigen Flieger-Flab-Museum.[1] Am Tag der Übergabe rollte das Flugzeug aus eigener Kraft.[2]
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenngrösse | Daten |
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Besatzung | 2 |
Länge | 8,82 m |
Spannweite | 12,80 m |
Höhe | 3,00 m |
Flügelfläche | 38,00 m² |
Leermasse | 750 kg |
max. Startmasse | 1125 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 126 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 3000 m |
Reichweite | 250 km |
Triebwerk | ein Argus As II mit 120 PS (88 kW) Leistung |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Illustrated Encyclopedia of Aircraft (Part Work 1982–1985). Orbis Publishing, London 1981, OCLC 16544050
- Flugzeuge von A–Z. In: AERO – Das illustrierte Sammelwerk der Luftfahrt. Heft 89, S. 2486. Cavendish, OCLC 637572384
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung des Flugzeugs auf old.hermannkeist.ch (abgerufen am 29. Oktober 2013)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Giger: Bericht über die Tätigkeiten der Seniorengruppen Buochs und Interlaken von Mitte 1979 bis Ende 1998 ( vom 10. Juli 2019 im Internet Archive)
- ↑ 3.10.1985: 75Jahre Flugplatz Dübendorf