Héctor Tobar (Künstler)
Héctor Tobar (* 25. Dezember 1923 in Santiago de Chile; † 1991 in Dresden) war ein chilenischer Grafiker, der in der DDR lebte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Kinder- und Jugendzeit und zur künstlerischen Ausbildung Tobars liegen keine Informationen vor. Mutmaßlich studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Chiles und lebte schon lange vor dem Putsch in Chile 1973 in der DDR, wo er mit einer DDR-Bürgerin verheiratet war und in Dresden als freischaffender Künstler arbeitete. Mit seiner Frau Renate Tobar hatte er zwei Kinder.
Neben freien grafischen Arbeiten, häufig mit politischer Aussage, schuf er u. a. im Raum Dresden als Auftragswerke mehrere baugebundene Arbeiten. 1970 fertigte er in Freital-Deuben im Schulgebäude Krönertstraße 25 zusammen mit Schülern ein Sgraffito Jugend lernt.
Die Grabstätte Tobars befindet sich auf dem Dresdener Johannisfriedhof.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Druckgrafik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Geschichte der KP Chiles (Zyklus von fünf Bildern, 1975)[1][2][3][4][5]
- Solidarität (Folge von Linolschnitten, 1976; u. a. Mein Volk wird siegen, 50,2 × 65,5 cm)[6]
- Allende spricht (Holzschnitt, 1977)[7]
Baugebundene Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Südamerikanische Landschaft mit Bauern (Wandbild, Sgraffito, 1951; Possendorf, Oberschule)[8]
- Tiere (Wandbild, Mosaik, 1970; Ottendorf-Okrilla, Karl-Marx-Oberschule)[9]
- Glasfenster (1971; Freital-Hainsberg, Geschwister-Scholl-Schule)[10]
- Aus der Schönheit des Lebens (Glasmalerei, 1980; Fenster im Wartezimmer eines Ambulatoriums in Freital-Zauckerode; mit Ingeborg Lahl-Grimmer)[11]
Ausstellungen (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1974, 1979 und 1985: Dresden, Bezirkskunstausstellung
- 1977/1978: Dresden, VIII. Kunstausstellung der DDR
- 1986: Magdeburg, Kloster Unser Lieben Frauen („Grafik in den Kämpfen unserer Tage“)
- 2019: Wien, Galerie Hochdruck („Message Control. Politische und gesellschaftskritische Grafik von der Reformation bis heute“)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tobar, Hector. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 956
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hector Tobar (Foto: Martin Würker): Unidad Popular; Blatt 1 des Zyklus "Zur Geschichte der KP Chiles". 1976, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Hector Tobar (Foto: Martin Würker): Der Widerstand; Blatt 2 des Zyklus "Zur Geschichte der KP Chiles". 1976, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Hector Tobar (Foto: Martin Würker): Illegalität; Blatt 3 des Zyklus "Zur Geschichte der KP Chiles". 1976, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Hector Tobar (Foto: Martin Würker): Die ehrenwerte Junta; Blatt 4 des Zyklus "Zur Geschichte der KP Chiles". 1976, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Hector Tobar (Foto: Martin Würker): Die Anklage; Blatt 5 des Zyklus "Zur Geschichte der KP Chiles". 1976, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Albertinum: Revolutionary Romances – PROLOG. Transkulturelle Kunstgeschichten in der DDR ( vom 3. Mai 2022 im Internet Archive) (Ausstellungskatalog).
- ↑ Allende spricht (Holzschnitt, 1977).
- ↑ Hector Tobar (Foto: Rudolph Kramer): Sgrafitto: Südamerikanische Landschaft mit Bauern. 1951, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Hector Tobar (Foto: Waltraud Rabich): Wandbild mit Tieren. 1971, abgerufen am 7. Juni 2024.
- ↑ Hector Tobar (Foto: Irene Godenschweg): Glasfenster mit verschiedenen Motiven. Januar 1971, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Hector Tobar (mit Ingeborg Lahl-Grimmer, Foto: Irene Richter): Aus der Schönheit des Lebens. 1980, abgerufen am 8. September 2022.
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Personendaten | |
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NAME | Tobar, Héctor |
ALTERNATIVNAMEN | Tobar, Hector (vereinfachte Schreibweise) |
KURZBESCHREIBUNG | chilenischer Grafiker in der DDR |
GEBURTSDATUM | 25. Dezember 1923 |
GEBURTSORT | Santiago de Chile |
STERBEDATUM | 1991 |
STERBEORT | Dresden |