Höhenmoos (Rohrdorf)
Höhenmoos ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rohrdorf im Landkreis Rosenheim, Regierungsbezirk Oberbayern und eine Gemarkung.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rohrdorf liegt im Chiemgauer Voralpenland südöstlich der Stadt Rosenheim östlich des Inns. Höhenmoos liegt auf einer Anhöhe 597 Meter über dem Meeresspiegel etwa 4 km östlich des Dorfkerns von Rohrdorf, südlich des Simssees und nördlich des Rohrdorfer Gemeindeteils Achenmühle.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals urkundlich erwähnt wird Höhenmoos 788/790 in der Notitia Arnonis, einer Aufstellung aller Güter und Besitzungen der Kirche Salzburg auf herzoglich-bayerischem Gebiet anlässlich der Eingliederung Bayerns in das Frankenreich Karls des Großen. Darin genannt sind unter zahlreichen anderen Ortschaften auch die beiden Dörfer Rohrdorf und Lauterbach, die seinerzeit bereits Kirchdörfer waren. Die damaligen Ortsbezeichnungen lauteten: Huinmos, Rordorf beziehungsweise Lutrinpah. In dem lateinischen Text wird die Kirche von Höhenmoos als Huinmos ecclesia cum territorio beschrieben, sie befand sich also im Besitz von Ländereien.[1][2]
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts führte die katholische Kirche die Pfarrei unter dem Namen Hechenmoß, und das Kirchspiel gehörte wie der gesamte katholische Kirchenkreis Rosenheim zur Salzburger Diözese.[3] Zwar lautete um die Mitte des 19. Jahrhunderts der offizielle Ortsname Höhenmoos,[4] doch bei der Kirche war für die Pfarrei die Bezeichnung Hechenmoosen weiterhin in Gebrauch.[5]
Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Höhenmoos mit ihrer 6,19 km² großen Gemarkung in die Gemeinde Rohrdorf eingegliedert.[6][7]
Gemeindeteile zum Zeitpunkt der Eingemeindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Gemarkung Höhenmoos befinden sich folgende Wohnplätze, die vor der Eingemeindung 1978 Gemeindeteile von Höhenmoos waren:[8]
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Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohnerzahl | Anmerkungen |
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1817 | 105 | in 18 Wohngebäuden,[9] gezählt 1817 im Dekanat Söllhuben[10] |
1824 | 95 | 21 Familien, 18 Häuser[11], gezählt im Verwaltungsjahr 1823/24 des Isarkreises[12] |
1840 | 309 | [13] |
1861 | 279 | [13] |
1871 | 308 | am 1. Dezember 1871, in 59 Wohngebäuden, ausschließlich Katholiken[14] |
1880 | 322 | [13] |
1900 | 367 | [13] |
1905 | 416 | [13] |
1910 | 414 | am 1. Dezember[13][15] |
1919 | 444 | [13] |
1925 | 487 | [13] |
1933 | 462 | [16] |
1939 | 516 | [16], nach anderen Angaben 519 Einwohner[13] |
1946 | 769 | [13] Aufnahme von Vertriebenen |
1950 | 782 | [13] |
1952 | 723 | [13] |
1978 | 808 | am 1. Mai 1978, Zeitpunkt der Eingemeindung[7] |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Höhenmoos aus führen Landstraßen nach Rosenheim (11 km), Lauterbach (3 km), Söllhuben (6 km) und Achenmühle (1 km). Höhenmoos hat eine Haltestelle der DB-Omnibuslinie 9493 Roßholzen – Törwang – Lauterbach – Rosenheim und ist Endhaltestelle der DB-Omnibuslinie 9574 Brannenburg – Raubling – Rohrdorf – Höhenmoos. Das Straßennetz ist über den Rohrdorfer Ortsteil Achenmühle an die Bundesautobahn 8 angeschlossen. Über die Autobahn ist München ca. 72 km entfernt, Salzburg 80 km.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Dorfkirche St. Peter und Paul, ein spätgotischer Bau mit Zwiebelturm. Um das Jahr 1737 wurde das Kirchenschiff verlängert und um Mitte des 18. Jahrhunderts der Innenraum barockisiert.[7]
- Vom Kirchhügel aus ist im Bereich der Schulbushaltestelle bei guten Sichtverhältnissen ein weites Inntalpanorama im Blickfeld, das am Horizont auch das Siedlungsgebiet um Rosenheim enthält.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung (Fortsetzung). In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischer Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirkes Rordorf, S. 244–270, insbesondere S. 250–251 (online).
- Josef Dürnegger: Rohrdorf einst und jetzt. Ein Beitrag zur Geschichte dieser alten Pfarrei, 1913 (195 Seiten).
- Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte, 1980 (279 Seiten).
- Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte. Band 2, 1997 (471 Seiten).
- Höhenmoos, Bezirksamt Rosenheim, Oberbayern, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Höhenmoos).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Höhenmoos – Gemeinde Rohrdorf
- Gemeinde Rohrdorf
- Eintrag zum Wappen von Höhenmoos (Rohrdorf) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Keinz (Hrsg.): Indiculus Arnonis und Breves Notitiae Salzburgenses, nach den bekannten und nach bisher unbenützten Handschriften neu herausgegeben und mit Erläuterungen versehen, E. A. Fleischmann’s Buchhandlung, München 1869, S. 22.
- ↑ Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung. 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirks Rordorf. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischen Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, S. 250–251 (online).
- ↑ Chur Bayrisch Geistlicher Calender für das Jahr MDCCLIV, S. 273 (online).
- ↑ Georg Friedrich Kramer: Statistik des Regierungsbezirks von Oberbayern, Augsburg 1847, S. 354 (online).
- ↑ Georg Friedrich Kramer, loc. cit., S. 394 (online).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 588.
- ↑ a b c Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte, 1980, S. 263–264.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 48 (Digitalisat).
- ↑ Martin von Deutinger: Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach der Ordnung der Decanate, München 1820, S. 486 (online),
- ↑ Deutinger, loc. cit., Vorerinnerung, S. VII
- ↑ Adolph von Schaden: Alphabetisches Verzeichniß sämmtlicher im Isarkreise gelegenen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Einöden usw. (Als Anhang zu dem topographisch=statistischen Handbuche für den Isarkreis des Königreichs Baiern, Digitalisat), München 1825, S. 208 (online)
- ↑ Adolph von Schaden: Topographisch=Statistisches Handbuch für den Isarkreis des Königreichs Baiern, gedruckt und verlegt auf Kosten der Königl. Regierung des Isarkreises, München 1825 (online).
- ↑ a b c d e f g h i j k l Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 39, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 244, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Höhenmoos, Bezirksamt Rosenheim, Oberbayern, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Höhenmoos).
- ↑ a b Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Stadt und Landkreis Rosenheim. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
Koordinaten: 47° 48′ N, 12° 13′ O