Höhlenlangbein
Höhlenlangbein | ||||||||||||
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Höhlenlangbein (Amilenus aurantiacus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Amilenus | ||||||||||||
Martens, 1969 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Amilenus aurantiacus | ||||||||||||
(Simon, 1881) |
Das Höhlenlangbein (Amilenus aurantiacus) ist ein Spinnentier aus der Familie der Schneider. Es wurde vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher zum Höhlentier des Jahres 2016 gekürt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Männliche Höhlenlangbeine haben eine Körpergröße von 2,8 bis 3,3 mm. Weibchen kommen auf 3,5 bis 5,5 mm. Dazu haben sie auffallend lange Beine.
Höhlenlangbeine sind an ihrer markanten Zeichnung auf dem Hinterleib erkennbar. Diese Zeichnung wird als „lyraförmig“[1][2] oder als „gespiegeltes Z“ beschrieben.[3] Diese Zeichnung ist bei Weibchen und Jungtieren auf dem helleren Untergrund gut zu erkennen, während sie bei kontrastärmeren gelbbraunen Männchen nicht einfach zu erkennen ist.[4]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verbreitung erstreckt sich von den Alpen über Mitteleuropa über die Balkanhalbinsel bis nach Griechenland.[1][2][4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hauptlebensraum des Höhlenlangbeins sind Wälder. Während des Sommerhalbjahrs leben sie in der Bodenschicht unter Laub, Steinen und Holz. Um zu überwintern sind sie auf Felsspalten oder Höhlen angewiesen, in denen die Temperatur den Gefrierpunkt nicht oder nur kurzzeitig unterschreitet.
Adulte Tiere legen im Frühjahr Eier am Waldboden ab. Geschlüpfte Jungtiere entwickeln sich bis zum Herbst zu subadulten Tieren, die dann in frostfreie Spalten oder Höhlen zu finden sind. Dort finden sich meist große Ansammlungen von hunderten Tieren, die gemeinsam Überwintern. Dabei findet ebenfalls die Reifehäutung statt, indem sich die Tiere an der Decke von Höhlen und Spalten festkrallen und ihre Beine aus der Hülle herausziehen.[1]
Aufgrund der Überwinterung in Höhlen wird das Höhlenlangbein als subtroglophil eingestuft.[1][4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Stefan Zaenker, Klaus Bogon, Alexander Weigand: Die Höhlentiere Deutschlands. 1. Auflage. Quellen & Meyer Verlag GmbH & Co., Wiebelsheim 2020, ISBN 978-3-494-01831-7, S. 194–195.
- ↑ a b Höhlenlangbein – Höhlentier des Jahres 2016. Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V., abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑ Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe: Spinnentiere. Abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑ a b c Stefan Zaenker, Axel L. Schönhofer & Theo Blick: Das Höhlenlangbein Amilenus aurantiacus (Opiliones: Phalangiidae) ist Höhlentier des Jahres 2016 in Deutschland. In: Arachnologische Mitteilungen. Band 52. Karlsruhe September 2016, S. 81–87 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 19. Juni 2021]).