Hügelgräberfeld Winkling
Das Hügelgräberfeld Winkling in der Ortschaft Winkling der Gemeinde Kronstorf in Oberösterreich umfasst rund 100, teilweise deutlich sichtbare Hügelgräber. Das bronzezeitliche Hügelgräberfeld wurde im Jahr 1926 vom damaligen Hargelsberger Gemeindearzt Franz Hörnisch entdeckt und steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Hügelgräberfeld liegt in der Flur Winkelholz in einem waldigen Areal, das in einer Schleife des Flusses Enns liegt. Die Enns ist nach Norden, Osten und Westen nur 500 bis 1100 Meter entfernt. An einem der Wirtschaftswege durch den Forst ist eine Informationstafel aufgestellt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im dichten Wald befinden sich rund 100 Hügelgräber aus der Mittleren Bronzezeit. Schon knapp unter der Grasnarbe befinden sich Ringe mit bis zu 8 Meter Durchmesser aus geschichteten Steinblöcken. Die Flächen innerhalb dieser Ringe sind bis auf ca. 75 cm Höhe dicht mit Steinen und Erde abgedeckt.[1] Unter dem Hügel befindet sich die bestattete Person in hockender Stellung zusammen mit eventuellen Grabbeigaben auf einer Rollsteinpflasterung auf dem ursprünglichen gewachsenen Boden.
Die interessantesten Grabbeigaben fanden sich im sogenannten Tumulus 1, in dem zwei radförmige Anhänger und drei lange Nadeln aus Bronze gefunden wurden. Die beiden Anhänger sind als Rad mit vier Speichen geformt.[2] Die abgebrochenen Ösen, deren Ansatz aber noch zu sehen ist, deuten darauf hin, dass diese Fundstücke als Amulett oder Schmuckstück getragen wurden. Eine solche Art von Radanhängern in einem mittelbronzezeitlichen Hügelgrab ist bislang einzigartig in Oberösterreich.[3] Zwei Nadeln mit Rippenzier fallen wegen ihrer Länge von 26 cm auf. Die dritte Nadel mit breitem und flachem Kopf ist 15,6 cm lang.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Hügelgräberfeld Auf der Lebing ist ein weiteres archäologisches Denkmal im Gemeindegebiet von Kronstorf (Listeneintrag).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Karnitsch: Zwei Hügelgräberfelder bei Kronstorf, Oberösterreich. In: Heimatgaue. Jahrgang 17, Linz 1936, S. 53–60 (ooegeschichte.at [PDF]; mit Zeichnungen der Fundstücke in Winkling auf Tafel 12, Abb. 2).
- Heinz Gruber: Die mittelbronzezeitlichen Grabfunde aus Linz und Oberösterreich (= Linzer Archäologische Forschungen. Band 28). Linz 1999, S. 103–106.
- Erwin M. Ruprechtsberger: Archäologie in und um Kronstorf (= Linzer archäologische Forschungen. Band 50). Linz 2018, ISBN 978-3-85484-449-5, S. 50–51.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karnitsch 1936, op. cit. S. 53.
- ↑ Karnitsch 1936, op. cit. Tafel 12.
- ↑ Ruprechtsberger 2018, op. cit. S. 51.
Koordinaten: 48° 6′ 43,3″ N, 14° 28′ 33″ O