HBE 10–12

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HBE 10–12 / DR 93.67
HBE 10, ca. 1940
HBE 10, ca. 1940
HBE 10, ca. 1940
Nummerierung: HBE 10–12
DR 93 6776–6778
Anzahl: 3
Hersteller: Hanomag
Fabriknummer 10566–10568
Baujahr(e): 1927
Ausmusterung: bis 1969
Bauart: 1'D1' h2t
Gattung: Gt 46.18
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 14.100 mm
Fester Radstand: 1.700 mm
Gesamtradstand: 10.800 mm
Leermasse: 83,3 t
Dienstmasse: 102 t
Reibungsmasse: 72 t
Radsatzfahrmasse: 18 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Laufraddurchmesser: 850 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 640 mm
Kolbenhub: 600 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 155
Anzahl der Rauchrohre: 32
Heizrohrlänge: 4.200 mm
Rostfläche: 3,12 m²
Strahlungsheizfläche: 11,6 m²
Überhitzerfläche: 54,5 m²
Verdampfungsheizfläche: 145 m²
Wasservorrat: 9 m³
Brennstoffvorrat: 3 t
Bremse: Indirekte Bremse von Knorr
Riggenbach-Gegendruckbremse
Handbremse
Steuerung: Heusinger

Die Lokomotiven HBE 10–12 gehören zu einer Reihe von Tenderlokomotiven der Achsfolge 1'D1', die von Hanomag für die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn (HBE) gebaut wurden. 1927 wurden drei Lokomotiven in Dienst gestellt. Die Lokomotiven kamen nach dem Zweiten Weltkrieg zur Deutschen Reichsbahn und wurden als 93 6776–6778 bezeichnet. Sie waren bis 1969 im Einsatz und wurden dann ausgemustert sowie verschrottet.

Geschichte und Einsatz

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Die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn (HBE) führte nach dem Ersten Weltkrieg eine umfassende Erneuerung ihres Fahrzeugparkes durch. Nachdem die Gesellschaft mit der HBE Tierklasse den unwirtschaftlichen Zahnstangenbetrieb ersetzen konnte, suchte sie nach einer Lokomotive, die sowohl den Steilstrecken- als auch den Flachstreckenabschnitt bedienen konnte. Daher wurden 1927 von Hanomag drei universell einsetzbare Lokomotiven geliefert, die die Bezeichnungen HBE 10–12 erhielten.

Die Lokomotiven bewährten sich gut, so dass die Konstruktion von anderen Bahnverwaltungen übernommen wurde, wie etwa die Köln-Bonner Eisenbahn.

Sie konnten auf der größten Steigung der Rübelandbahn noch 138 t mit 15 km/h befördern. Bei Versuchsfahrten schafften sie 180 t mit 10 km/h und konnten in gleichen Gefälle 130 t mit der Riggenbach-Gegendruckbremse abbremsen.[1] Eingesetzt wurden die Loks sowohl im Güterzug- als auch im Personenzugdienst.[2] Abgelöst wurden sie von den Elektrolokomotiven der Baureihe E 251. Die Lokomotiven waren die schwersten und leistungsfähigsten Vierkuppler, die die Deutsche Reichsbahn 1950 übernahm.[2]

Eingesetzt waren die Lokomotiven in Blankenburg. Die 93 6776 kam nach der Ablösung zum Bw mit Halberstadt und war die erste ihrer Gattung, die 1968 ausgemustert wurde. Die beiden anderen Lokomotiven wurden 1969 in Blankenburg ausgemustert. Alle Loks wurden noch im gleichen Jahr verschrottet, nachdem sie zuvor noch als Heizlokomotiven eingesetzt wurden.[3]

Technische Merkmale

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Die Lokomotiven waren mit einem besonders kräftigen Barrenrahmen mit 100 mm Stärke ausgerüstet, er war durch die Pufferbohlen, den Rauchkammerträger, Gleitbahnträger und zusätzlichen Querversteifungen zusätzlich versteift. Die Lokomotivmasse war in vier Punkten gegen das Laufwerk abgestützt, die Laufradsätze und die jeweils benachbarten Kuppelachsen bildeten die Abstützpunkte. Die Laufradsätze waren mit dem benachbarten Kuppelradsatz zu einem Krauss-Helmholtz-Lenkgestell zusammengefasst. Dadurch ergab sich ein fester Achsstand von lediglich 1.700 mm durch die inneren Kuppelachsen. Angetrieben wurde der dritte Kuppelradsatz.

Der Langkessel bestand aus zwei Schüssen und hatte einen lichten Durchmesser von 1.800 mm bei einer Blechstärke von 20 mm. Die kupferne Feuerbüchse hatte eine Stärke von 16 mm. Bei einem Ersatz dieser Feuerbüchse durch eine stählerne änderte sich die Anzahl der Heiz- und Rauchrohre. Die Lokomotive war mit einem selbsttätigen Luftsaugeventil auf der Nassdampfkammer des Dampfsammelkastens ausgerüstet. Bei geöffneten Regler war es durch den Dampfdruck geschlossen, bei geschlossenem Regler diente es der Verbesserung des Druckausgleiches in den Zylindern und kühlte gleichzeitig den Überhitzer. Der Schornstein war doppelwandig ausgeführt und diente als Schalldämpfer für die Riggenbach-Gegendruckbremse. Für die Kesselspeisung wurden zwei Strahlpumpen unterschiedlicher Bauart eingesetzt und später bei der DR durch solche der Regelbauart ausgetauscht.

Für den Steilstreckenbetrieb waren sie mit einer Riggenbach-Gegendruckbremse ausgerüstet. Die Besandungsanlage war dem Steilstreckenbetrieb angepasst; jede Achse konnte von vorn und hinten besandet werden. Ursprünglich waren die Loks noch mit einer Petroleumbeleuchtung ausgerüstet, ab den 1930er Jahren erhielten sie die elektrische Beleuchtung mit einem Turbogenerator.

  • Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 235–238.
  • Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Dampflokomotiven. Band 6: Regelspurige Privatbahnlokomotiven bei der DR. Transpress-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-71044-3, S. 254–256.
  • Dirk Endisch: Nebenbahnen der HBE. Dirk Endisch, Stendal 2012, ISBN 978-3-936893-60-1.

Einzelnachweise

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  1. Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Dampflokomotiven. Band 6: Regelspurige Privatbahnlokomotiven bei der DR. Transpress-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-71044-3, S. 255.
  2. a b Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 237.
  3. Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 235.