HGV-Anschluss-Gesetz
Basisdaten | |
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Titel: | Bundesgesetz über den Anschluss der Ost- und der Westschweiz an das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz |
Kurztitel: | HGV-Anschluss-Gesetz |
Abkürzung: | HGVAnG |
Art: | Bundesgesetz |
Geltungsbereich: | Schweiz |
Rechtsmaterie: | Verkehr |
Systematische Rechtssammlung (SR): |
742.140.3 |
Ursprüngliche Fassung vom: | 18. März 2005 |
Inkrafttreten am: | 1. September 2005 (AS 2005 4239; PDF; 493 kB) |
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten. |
Das Bundesgesetz über den Anschluss der Ost- und der Westschweiz an das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz (SR 742.140.3; kurz HGV-Anschluss-Gesetz oder HGVAnG) vom 18. März 2005 ist ein Massnahmenpaket zur Anbindung des Schweizer Schienennetzes an das mitteleuropäische Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Netz, beruhend auf
- einem Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Deutschland vom 6. September 1996 (SR 0.742.140.313.69)
- und einem Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Frankreich vom 5. November 1999 (SR 0.742.140.334.97).
Im Fall von Deutschland sollen die Bemühungen vor allem zur Sicherstellung der nördlichen Zufahrten zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale NEAT dienen.
Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das HGV-Anschluss-Gesetz soll die Schweiz als Standort für Wirtschaft und Tourismus stärken und einen möglichst grossen Anteil des internationalen Strassen- und Luftverkehrs auf die Schiene verlagern.
- Der HGV-Anschluss soll im Weiteren die Reisezeiten nach München, Ulm und Stuttgart einerseits sowie nach Paris, Lyon und Südfrankreich andererseits verkürzen.
Massnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Massnahmen der ersten Phase des HGV-Anschluss-Gesetzes betreffen den Ausbau folgender Strecken:
Strecke | Massnahmen | Bauzeit | Fahrzeitgewinn | Zugfrequenz |
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Zürich – St. Gallen – Bregenz (A) – Lindau (D) – Geltendorf (D) – München (D) |
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2010–2015[1][2] | München–Zürich: 60' | 2h statt 4h |
Zürich – Bülach – Schaffhausen – Singen (D) – Stuttgart (D) (Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen) |
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2009–2011[3] | 30' statt 60' (Schaffhausen) | |
St. Gallen – Konstanz (D) – Singen (D) | Kreuzungsbauwerke, Anschlussverbesserung | 2008–2015[4] | St. Gallen–Stuttgart: 30' (bessere Anschlüsse) |
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Sargans – St. Margrethen | Geschwindigkeitssteigerung St. Margrethen – Sargans | 2011–2014[5] | Sargans–St. Gallen: 5' (total unter 1h) |
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Basel – Mülhausen (F) | Beitrag an einen Bahnanschluss des EuroAirPort | ungewiss[6] | ||
Biel/Bienne – Belfort (F) | Wiedereröffnung der Strecke Biel/Bienne – Delle – Belfort (Bahnstrecke Belfort–Delle) zum Anschluss an LGV Rhin-Rhône für 40 Mio. CHF | 2006–2012[7] | Biel/Bienne–Paris: 60' | |
Mülhausen (F) – Dijon (F) | Pauschaler Beitrag der Schweiz von rund 100 Mio. CHF an die Gesamtkosten von 2 Mrd. EUR für den Neubau der französischen Hochgeschwindigkeitsstrecke Mülhausen – Dijon (LGV Rhin-Rhône) | 2010–2011[8] | Basel–Paris: 30' Basel–Lyon: 60' |
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Lausanne – Frasne (F) – Dijon (F) | Mitfinanzierung von 50 % der Kosten von 37 Mio. EUR des Ausbaus der auf französischem Boden liegenden Strecke Vallorbe/Pontarlier – Dole – Dijon sowie Ausbau des Knotens Lausanne | 2007–2009[9] | Lausanne–Paris: 15' | |
Bern – Neuenburg – Pontarlier (F) – Frasne (F) – Dijon (F) | Bern–Paris: 15' | |||
Genf – Bellegarde (F) – Nurieux (F) – Bourg-en-Bresse (F) – Mâcon (F) | Pauschaler Beitrag der Schweiz von rund 110 Mio. EUR an die Wiederinbetriebnahme und den Ausbau (Elektrifizierung, Begradigung) der französischen Strecke Bellegarde – Nurieux – Bourg-en-Bresse (Linie Haut-Bugey) sowie Ausbau des Knotens Genf | 2007–2010[10] | Genf–Paris: 30' |
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Finanzierung erfolgt aus dem vom Volk 1998 genehmigten FinöV-Fonds und beinhaltet die Vorfinanzierung von Projekten in Deutschland und die Mitfinanzierung (à fonds perdu) der Projekte in Frankreich. Dies bedeutet ein Abweichen vom Territorialitätsprinzip, wonach jeder Staat für die Aufwendungen auf seinem Gebiet selber aufkommen muss. Die Schweiz erhofft sich durch diese Beiträge jedoch überproportionale Zeitgewinne, die sie durch Investitionen im Inland nicht bewirken kann und die eher in ihrem Interesse als im Interesse Frankreichs liegen.
Das Gesamtvolumen der Vorlage beträgt 1,3 Mrd. Schweizer Franken, wovon in der ersten Phase nur ein Verpflichtungskredit im Umfang von 1090 Mio. Franken freigegeben wird.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- HGVAnG-Gesetzestext bei admin.ch (PDF; 477 KiB)
- verkehr-schweiz.ch – Medienmitteilung zum HGV-Anschluss
- Dossier HGV ( vom 27. September 2007 im Internet Archive) bei parlament.ch
- SBB: Hochgeschwindigkeits-Anschluss ( vom 10. Juli 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ DB-Netz: Projektbeschreibung Lindau – Geltendorf ( vom 3. März 2022 im Internet Archive)
- ↑ Projektbeschreibung Überwerfung Hürlistein. (PDF) SBB, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ Projektbeschreibung Hüntwangen – Rafz. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom am 14. Dezember 2013; abgerufen am 27. Januar 2019.
- ↑ Projektbeschreibung St.Gallen – Konstanz. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom am 21. Juli 2012; abgerufen am 29. Januar 2019.
- ↑ Perronausbau Altstätten. Bundesamt für Verkehr, 12. Juli 2013, archiviert vom am 22. April 2016; abgerufen am 15. April 2019.
Einfahrt Au. Bundesamt für Verkehr, 12. Juli 2013, archiviert vom am 22. April 2016; abgerufen am 15. April 2019.
Geschwindigkeits-Erhöhung. Bundesamt für Verkehr, 12. Juli 2013, archiviert vom am 22. April 2016; abgerufen am 15. April 2019. - ↑ Bahnanschluss EuroAirPort Mülhausen. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom am 2. November 2012; abgerufen am 19. Februar 2019.
- ↑ Projektbeschreibung Biel/Bienne–Delle–Belfort, Bundesamt für Verkehr ( vom 12. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ TGV Rhin - Rhône. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom am 18. Januar 2016; abgerufen am 20. Februar 2019.
- ↑ Vallorbe/Pontarlier - Dijon. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom am 20. April 2016; abgerufen am 22. Februar 2019.
- ↑ Projektbeschreibung Bellegarde – Bourg-en-Bresse, Bundesamt für Verkehr ( vom 29. November 2014 im Internet Archive)