Hafenbahnen Mannheim

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Handels- und Rheinauhafen
Streckenlänge:64 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Maximale Neigung:
Minimaler Radius:100 m
Höchstgeschwindigkeit:15 km/h
Industriehafen
Streckenlänge:20 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Maximale Neigung:
Minimaler Radius:140 m
Höchstgeschwindigkeit:20 km/h

Die Hafenbahnen in Mannheim sind Eisenbahninfrastrukturen in den Mannheimer Häfen, die dem Gütertransport und -umschlag dienen und die Häfen und ansässigen Unternehmen mit dem Netz der Deutschen Bahn AG verbinden.

Die erste Hafenbahn in Mannheim war die Schleifbahn, welche den Alten Bahnhof mit dem Neckarhafen verband. Sie ging am 10. Februar 1855 in Betrieb.

Im Laufe der Zeit zeigte sich, dass die Schleifbahn den Anforderungen nicht genügte und zudem „die Stadt einschnürte und den Straßenverkehr gefährdete“. Die Bahn ging im Februar 1879 außer Betrieb, nachdem sie durch die Verbindung zwischen dem neuen Hauptbahnhof und dem Hauptgüterbahnhof im Mühlauhafen ihre Notwendigkeit verlor.[1]

Der Industriehafen wie auch der Rheinauhafen wurden von Anfang an mit den entsprechenden Gleisanschlüssen geplant. Der Industriehafen verfügte nach Inbetriebnahme über 27 km an Gleisen[2], im Rheinauhafen waren es ursprünglich 17 km.[3]

Im Jahre 1920 verfügten der Handelshafen über 111 km, der Rheinauhafen über 42 km und der Industriehafen über 32 km Gleisanlagen. [4]

Heutige Situation

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Die Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH (HGM) verfügt über ein circa 64 km langes Gleisnetz im Handels- und Rheinauhafen Mannheim.[5]

Das Gleissystem im Handelshafen wird über Weiche 1 der VzG-Strecke 4030 bei Kilometer 1,29 und im Ortsstellbereich von Mannheim Hauptgüterbahnhof (MA-Hgbf) an mehreren verschiedenen Stellen über die Infrastruktur der DB Netz AG erschlossen. Strecke 4030 beginnt in Mannheim Hauptbahnhof, Weiche 276 und hat eine Gesamtlänge von 4,553 Kilometern bis zum Streckenende am Zusammenfluss von Rhein und Neckar. Mannheim Hgbf liegt bei Kilometer 3,01. Der Handelshafen teilt sich in die folgenden Rangierbezirke auf: 1 - Oberer Sand, 2 - Mühlauhafen, 3 - Binnenhafen, 4 - Neckarvorland und 5 - Zollhafen. Die Gleise im Rheinauhafen schließen über Weiche 20 (Rangierbezirke 1 bis 3) sowie über die Weiche 4 (Rheinau-Ost, Rangierbezirk 4) des Bahnhofs Mannheim-Rheinau an die Infrastruktur des Bahnhofs an. Die Rangierbezirke sind wie folgt zugeordnet: 1 - "E-Gruppe" mit Stellwerk 5 und Gleisbauhof, 2 - Hafen 24, 3 - Hafen 21 bis 23 und Rheinufer und 4 - Rheinau Ost.[6]

Die Stadt Mannheim verfügt im Industriehafen auf der Friesenheimer Insel über Gleisanlagen mit einer Gesamtlänge von etwa 20 Kilometern. Weiterhin gibt es das Industriestammgleis Wohlgelegen mit einer Länge von etwa einem halben Kilometer. Im Gleisnetz gibt es 55 einfache Weichen, eine elektrisch ortsgestellte Weiche (W 308) sowie sechs elektrisch ferngesteuerte Weichen.[7]

Der Industriehafen ist über die Diffenébrücke an die circa 3 Kilometer lange Bahnstrecke 4043 (Mannheim Industriehafen - Mannheim-Industriehafen Sammelbahnhof, Gleis 40) nördlich des Bahnhofs Mannheim-Käfertal angebunden. Der Weichenanfang von W 241 bildet die Grenze zwischen Stadt und der DB Netz AG. Der Industriehafen ist in 5 Rangierbezirke unterteilt: 1 - Kaiser-Wilhelm-Hafen (über W 241), 2 - Franzosenkai (über W 251), 3 - Friesenheimer Straße (über W 261/263), 4 - Hochufer (über W 271) und 5 - Nord (über W 308). Außerdem liegen zwei Anschlüsse direkt an Gleis 24.[8]

Für alle drei Häfen hat die DB Cargo mehrere V 90 der Baureihen 294 und 296 im Einsatz.[9]

Commons: Hafenbahn Mannheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sonja Steiner-Welz: Mannheimer Industriegeschichte. Welz, Reinhard, Vermittlerverlag Mannheim, Mannheim 2002, ISBN 978-3-936517-73-6, S. 148.
  2. "Rhein"-Verlags-Gesellschaft m.b.H.: Führer durch die industrie- und hafenanlagen von Mannheim, Rheinau und Ludwigshafen. Buchdr. E. Lintz, Duisburg-Ruhrort 1909, S. 11.
  3. Josef Landgraf: Der Rheinau-Hafen. Ein neuer Industriehafen bei Mannheim zwischen den Eisenbahn-Stationen Rheinau und Neckarau der Badischen Rheinthalbahn. Selbstverlag des Herausgebers, 1869.
  4. Sonja Steiner-Welz: 400 Jahre Mannheim. Welz, Reinhard, Vermittlerverlag Mannheim, Mannheim 2004, ISBN 978-3-938164-17-4, S. 12.
  5. Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH (HGM): Services für den Eisenbahnverkehr. Abgerufen am 19. November 2024.
  6. Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH (HGM): Nutzungsbedingungen für Serviceeinrichtungen - Besonderer Teil. Mannheim 1. Januar 2021.
  7. Wurster, Weiss und Kupfer: Markterkundung für eine Neuordnung des Betriebs der stadteigenen Gleisanlagen der Stadt Mannheim auf der Friesenheimer Insel. Mannheim 21. Juni 2017.
  8. Stadtraumservice Mannheim: Nutzungsbedingungen für die Serviceeinrichtungen der Eisenbahninfrastruktur im Industriehafen Mannheim -Besonderer Teil. Mannheim 21. Juli 2023.
  9. Ulrich Wehmeyer: Mannheim Hauptgüterbahnhof (Hgbf). In: LOK Report. Abgerufen am 19. November 2024.