Hafnocendichlorid
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Name | Hafnocendichlorid | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C10H10Cl2Hf | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Kristalle[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 379,59 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[2] | ||||||||||||
Schmelzpunkt |
230–233 °C[2] | ||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in aromatischen Lösemitteln und Chloroform, schwach löslich in THF und Diethylether, unlöslich in n-Hexan.[1] Zersetzung in Wasser[3] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Hafnocendichlorid oder nach IUPAC-Nomenklatur Dichlorobis(η5-cyclopentadienyl)hafnium(IV), ist eine metallorganische Verbindung aus der Familie der Metallocene. Wie das analoge Titanocendichlorid ist auch Hafnocendichlorid ein 16-Elektronen-Komplex. Der reaktive farblose Feststoff zersetzt sich rasch in Wasser.[3]
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Darstellung von Hafnocenedichlorid durch Umsetzung von Hafniumtetrachlorid mit Cyclopentadienylnatrium in einer Mischung von Toluol und DME wurde 1969 von Druce, Kingston, Lappert, Spalding und Srivastava berichtet.[4][5]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Physikalische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gegensatz zu den Metallocenen sind im Hafnocendichlorid die Cyclopentadienylringe nicht koplanar angeordnet, sondern sind im Molekül mit den beiden Chlorid-Liganden verzerrt tetraedrisch um das zentrale Hafniumatom angeordnet.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hafnocendichlorid findet in Polymerisationskatalysatoren Verwendung, welche 1980 von Hansjörg Sinn und Walter Kaminsky beschrieben wurden. Diese sogenannten Kaminsky-Katalysatoren, die aus Mischungen der Metallocendihalogenide (Typ 1) mit Methylaluminoxan (MAO) bestehen, erlauben die Polymerisation von Ethylen, Propylen oder Olefin-Mischungen mit sehr hoher Produktivität.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Takeo Taguchi, Yuji Hanzawa, Keisuke Suzuki, Yasuhito Koyama: Dichlorobis(cyclopentadienyl)hafnium. In: e-EROS Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis. Band 28, 1990, S. 267–270, doi:10.1002/047084289X.rd089s.pub2.
- ↑ a b c d e Datenblatt Bis(cyclopentadienyl)hafnium(IV) dichloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Juli 2014 (PDF).
- ↑ a b Datenblatt Bis(cyclopentadienyl)hafnium dichloride (PDF) bei Strem, abgerufen am 11. März 2015.
- ↑ P. M. Druce, B. M. Kingston, M. F. Lappert, T. R. Spalding, R. C. Srivastava: Metallocene halides. Part I. Synthesis, spectra, and redistribution equilibria of di-n-cyclopentadienyldihalogeno-titanium(IV),-zirconium(IV), and -hafnium(IV). In: Journal of the Chemical Society A: Inorganic, Physical, Theoretical. 1969, S. 2106, doi:10.1039/J19690002106.
- ↑ Wolfgang A. Herrmann: Synthetic Methods of Organometallic and Inorganic Chemistry, Volume 8, 1997. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-131-79481-9, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hansjörg Sinn, Walter Kaminsky, Hans-Jürgen Vollmer, Rüdiger Woldt: „Lebende Polymere“ bei Ziegler-Katalysatoren extremer Produktivität. In: Angewandte Chemie. Band 92, Nr. 5, 1980, S. 396–402, doi:10.1002/ange.19800920517.