Haintalviadukt
Das Haintalviadukt ist eine Eisenbahnbrücke der Odenwaldbahn auf der Gemarkung von Kailbach, Ortsteil der Stadt Oberzent, im Odenwaldkreis im südlichen Odenwald.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haintalviadukt liegt zwischen dem Haltepunkt Hesseneck Kailbach und dem ehemaligen Haltepunkt Friedrichsdorf (b. Eberbach), wenige Meter vor der Landesgrenze zwischen Hessen und Baden-Württemberg auf hessischer Seite, aber gegenüber von Friedrichsdorf, einem Ortsteil von Eberbach.
Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 173 Meter lange und 32,5 Meter hohe Haintalviadukt überspannt das gleichnamige Seitental der Itter und ist in seiner Bauweise eine verkleinerte Kopie des Himbächel-Viaduktes an der gleichen Strecke. Errichtet wurde es von Mai 1880 bis November 1881 vermutlich von der Baufirma Carl Weisshuhn aus Troppau in Schlesien[1]. Die Brücke besteht aus neun Bögen mit 15 Metern lichter Weite, die zu drei Gruppen zu je drei Bögen zusammengefasst sind. Die sonst am Kämpfer 3 Meter starken Pfeiler sind zwischen den drei Bogengruppen auf 5 Meter verstärkt. Rund 8500 m³ Buntsandstein wurden verbaut. Die Baukosten betrugen 170.000 Goldmark. Davon entfielen 15.000 Mark allein für das Baugerüst. Insgesamt wurden dafür 422 m³ Holz verbaut. Dem Verkehr wurde die Talbrücke zusammen mit der Eröffnung des Streckenabschnittes Kailbach–Eberbach am 27. Mai 1882 übergeben. Die Bahnstrecke ist bis heute (Stand: 2021) in Betrieb.
Das Haintalviadukt ist als Kulturdenkmal ausgewiesen.[2] Wie das Himbächel-Viadukt ist das Bauwerk ein beliebtes Fotomotiv im Naturpark Neckartal-Odenwald. Aufgrund der Vegetation im Umfeld gelingen die besten Fotos im Winter sowie im Frühjahr.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 456.
- Interessengemeinschaft Odenwald, Heinrich Klein (Hrsg.): 100 Jahre Odenwald-Eisenbahn 1882–1982. Groß-Umstadt 1982.
- Willy Reinshagen: Landpartie. Mit Dampf und Diesel durch den Odenwald. In: Lok Magazin 3/2002, S. 66–80.
- Utz von Wagner: Die Odenwaldbahn. EK-Verlag, Freiburg im Breisgau 2005, ISBN 3-88255-354-5.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Hainthalviadukt In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Koordinaten: 49° 31′ 50,2″ N, 9° 3′ 51,8″ O