Hallenradsport-Weltmeisterschaften 1997
Hallenrad-WM 1997 | |||||
---|---|---|---|---|---|
Datum | 14. – 16. November 1997 | ||||
Austragungsland | Schweiz | ||||
Austragungsort | Winterthur | ||||
Gewinner | |||||
Radball | Schweiz | ||||
Kunstrad 1er Frauen | Deutschland | ||||
Kunstrad 1er Männer | Deutschland | ||||
Kunstrad 2er Frauen | Deutschland | ||||
Kunstrad 2er offen | Deutschland | ||||
Medaillenspiegel | |||||
Platz | Land | G | S | B | Gesamt |
1 | Deutschland | 4 | 2 | 1 | 7 |
2 | Schweiz | 1 | 0 | 1 | 2 |
3 | Tschechien | 0 | 2 | 0 | 2 |
4 | Portugal | 0 | 1 | 0 | 1 |
5 | Österreich | 0 | 0 | 3 | 3 |
← 1996 | 1998 → |
Die Hallenradsport-Weltmeisterschaften 1997 fanden vom 14. bis 16. November 1997 in Winterthur in der Schweiz statt. Die WM fanden in der Eulachhalle statt. Es wurden Wettkämpfe im Radball und Kunstradfahren ausgetragen. Insgesamt nahmen 114 Sportler aus 23 Nationen an den Weltmeisterschaften teil.[1]
Die WM 1997 gelten bis heute als Vorzeige-WM beim Hallenradsport.
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die WM galten nach deren Durchführung als eine Vorzeige-WM. Dies ist auf eine perfekte Organisation, eine ausverkaufte Eulachhalle sowie auf die gute Stimmung während der WM zurückzuführen.[2] OK-Präsident der WM war Martin Zinser – späterer Ressortleiter Live-Sport beim Schweizer Fernsehen. Weitere OK-Mitglieder waren Jürg Stahl, Andy Kern und Marianne Kern (Liste nicht vollständig). Die WM wurden mit einem Budget von ungefähr 550'000 Fr. durchgeführt – Hauptsponsor waren die Winterthur Versicherungen.[3] Als weiterer, etwas exotischer Hauptsponsor, fungierte Tourismus Malaysia.[1]
Veranstaltungsort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ganze Veranstaltung wurde in der Eulachhalle in Winterthur durchgeführt. Die Eulachhalle, die während dieser Veranstaltung 3150 Zuschauer[4] fasste, war während der ganzen Veranstaltung ausverkauft.
Das eigentliche Heimteam im Stadion, der Handballverein Pfadi Winterthur, musste sein am 16.11. stattfindendes EHF-Champions-League-Spiel gegen Drammen HK während der WM auswärts in Zürich austragen.
Radball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurde ein 2er-Teamwettkampf bei den Herren durchgeführt.
Gruppe A
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sieger wurde das Duo Kern/Bosshart vom RMV Pfungen, die mit diesem Sieg ihre internationale Karriere beendeten und fortan nur noch an den Schweizer Meisterschaften antraten.[5] Das sechstplatzierte Belgien tritt die nächste WM in der Gruppe B an.
Rang | Land | Spieler 1 | Spieler 2 | Punkte |
---|---|---|---|---|
1. | Schweiz | Peter Kern | Marcel Bosshart | 9 |
2. | Tschechien | Pavel Smid | Oldrich Groch | 8 |
3. | Österreich | Gernot Fontain | Andreas Bösch | 6 |
4. | Deutschland | 5 | ||
5. | Frankreich | 2 | ||
6. | Belgien | 0 |
Gruppe B
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gewinner der Gruppe B, Japan, tritt an der nächsten WM in der Gruppe A an.
Rang | Land | Punkte |
---|---|---|
1. | Japan | 10 |
2. | Niederlande | 8 |
3. | Dänemark | 6 |
4. | Hongkong | 3 |
5. | Australien | 2 |
6. | Malaysia | 1 |
Kunstradfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurden Wettkämpfe im 1er- und 2er-Kunstradfahren der Damen und Herren durchgeführt.
Frauen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siegerin Sandra Schlosser stellte mit 324,17 Punkten einen neuen Weltrekord im Einzel-Kunstradfahren auf – sie verbesserte damit den Rekord von Martina Štěpánková, den diese Minuten zuvor aufgestellt hatte.[6][7]
- Medaillengewinner
Rang | Land | Fahrerin | einger. | eingef. |
---|---|---|---|---|
1. | Deutschland | Sandra Schlosser | 328,4 | 324,17 (WR) |
2. | Tschechien | Martina Štěpánková | 326,4 | 323,73 |
3. | Deutschland | Sonja Bissinger | 327,6 | 320,83 |
Doppel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Punktzahl von 304,37 knackten die WM-Siegerinnen Jäger/Schelshorn den alten Weltrekord des deutschen Duos Ziegler/Stegmüller aus dem Jahr 1995 von 301,70 Punkten. Die bisherigen Weltrekordhalterinnen fielen während des Wettkampfs vom Rad und beendeten den Wettkampf als Fünfte.[8]
- Medaillengewinner
Rang | Land | Fahrerin 1 | Fahrerin 2 | einger. | eingef. |
---|---|---|---|---|---|
1. | Deutschland | Yvonne Jäger | Katja Schelshorn | 308,6 | 304,37 (WR) |
2. | Portugal | Carmen Carvalho | Ivonne Carvalho | 307,0 | 294,40 |
3. | Österreich | Heike Müller | Marika Müller | 303,8 | 292,47 |
Herren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Medaillengewinner
Rang | Land | Fahrer | einger. | eingef. |
---|---|---|---|---|
1. | Deutschland | Martin Rominger | 348,4 | 340,83 |
2. | Deutschland | Jens Schmitt | 345,0 | 336,83 |
3. | Österreich | Hannes Mähr | 336,2 | 329,47 |
Doppel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Medaillengewinner
Rang | Land | Fahrer 1 | Fahrer 2 | einger. | eingef. |
---|---|---|---|---|---|
1. | Deutschland | Michael Rauch | Heiko Rauch | 324,0 | 318,70 |
2. | Deutschland | Stefan Raaf | Michael Roth | 324,2 | 315,40 |
3. | Schweiz | Ralf Zellweger | Marcel Schilt | 305,8 | 292,10 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b E. Wagner: Im Epizentrum. In: Neue Zürcher Zeitung. 13. November 1997, S. 64.
- ↑ Gäubote: Große Hallenradsport-WM-Vorschau. 18. November 2006, abgerufen am 19. Juli 2010: „Diese WM hat sich erstmals klar von den anderen abgehoben. Die Halle war proppevoll, die Organisation super, der Ablauf perfekt, die Stimmung toll.“ (Zitat Sonja Bissinger)
- ↑ Neuauflage zehn Jahre später. In: Der Landbote. 11. Mai 2004, S. 31.
- ↑ Urs Stanger: WM-Erfolge erst als Nationalcoach. In: Der Landbote. 7. November 2010.
- ↑ Kern/Bosshart: Sieg an der Heim-WM. In: Der Bund. Nr. 268, 17. November 1997, S. 30.
- ↑ Schlosser mit Rekord. In: Berliner Kurier. 17. November 1997, abgerufen am 14. August 2015.
- ↑ RV Gärtringen – Chroniken: Vereinschronik 1904–2004. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2019; abgerufen am 18. April 2013. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Zahlen und Fakten. In: Tages-Anzeiger. Band 105, Nr. 266, 15. November 1997, S. 55.
Koordinaten: 47° 30′ 12″ N, 8° 42′ 43″ O; CH1903: 695922 / 262189